Einen "Job mit Zukunft in Brandenburg" verspricht die Initiative Berufskraftfahrer am Tag der Logistik in Potsdam. Das Interesse der angesprochenen Schüler ist mäßig.
Einen "Job mit Zukunft in Brandenburg" verspricht die Initiative Berufskraftfahrer, die Detlef Kuphal vor fünf Jahren in Potsdam gründete. 64 Firmen aus dem Großraum der Landeshauptstadt haben sich inzwischen dieser Initiative angeschlossen. Allerdings sind nur etwa zehn darunter, die auch tatsächlich Fahrer ausbilden. Doch der Initiator bilanziert, dass in den beiden vergangenen Jahren jeweils rund 120 Fahrer ausgebildet wurden.
Neun Schulen angeschrieben
Da das natürlich nicht reicht, wollte die Initiative nun am 11. Tag der Logistik erstmals auf dem Verkehrshof in Potsdam das Berufsbild vor allem den künftigen Azubis hautnah zeigen."Wir haben neun Schulen angeschrieben", sagte Kuphal. Doch diese Ausbildungsstätten zeigten nur ein sehr geringes Interesse, den Schülern diese unmittelbaren Praxiseinblicke zu ermöglichen.
Das erste Mal hinter dem Steuer
Lediglich eine neunköpfige Gruppe von Zehntklässlern aus einer nahe gelegenen Gesamtschule fand am Logistiktag den Weg zur Ausbildungsstätte. "Hier können sie sich auch mal ans Lenkrad setzen", schilderte der Initiator. Auch mit Ausbildern und Fahrlehrern konnten die Jugendlichen unmittelbar ins Gespräch kommen. Denn Fakt sei: Obwohl es künftig selbstfahrende Fahrzeuge geben wird, wird es auch in 20, 30 Jahren ohne Berufskraftfahrer nicht gehen. "Und das Berufsbild wird noch anspruchsvoller werden", betonte Klemens Lücke, Koordinator der Initiative.
"Die Nachwuchsarbeit an den Schulen ist ein wichtiger Teil der Fachkräftesicherung", unterstreicht Kuphal. So organisiert die Initiative zweimal jährlich entsprechende Informationsveranstaltungen. Um besonders die Schulabgänger zu erreichen, will die Initiative nun das Berufsbild noch vor den Sommerferien direkt in den Schulen präsentieren.
Bewerbertage sollen neue Mitarbeiter anlocken
Darüber hinaus sollen mit interessierten Unternehmen ab Mai im Zwei-Monats-Rhythmus regelmäßige Bewerbertage organisiert werden, bei denen die Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur und dem Jobcenter Priorität hat. "Dabei beraten wir ausführlich über das Berufsbild und die Möglichkeiten", sagte Kuphal. Dass der tatsächliche Interessentenkreis die Chance, am Tag der Logistik mal unmittelbaren Kontakt mit der Berufskraftfahrerbranche zu bekommen, nur sehr begrenzt nutzte, war für die Organisatoren eher enttäuschend. Doch das entmutigt Kuphal und Lücke nicht. "Wir werden das auch im nächsten Jahr anbieten und noch intensiver dafür werben." Denn was den Fahrermangel anbetrifft, sei es "schon lange nicht mehr nur fünf vor zwölf", sagte Kuphal.