Kauf, Tausch, Reparatur - laut dem Bundesverband Spedition und Logistik (DSLV) sind die Kosten rund um den Palettentausch in die Höhe geschossen. Das sind die Ursachen für die Kostenexplosion.
Nach eigenen Angaben hat der DSLV die Kostensteigerungen durch das Beratungsunternehmen Forlogic untersuchen lassen, das dafür 156 Versand- und Empfangsdepots verschiedener Stückgut- und Systemnetze befragt hat. Demnach sind die Prozesskosten der Stückgut- und Systemlogistik für das Europaletten-Tauschverfahren in den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 auf 5,69 bis 6,72 Euro pro Palette gestiegen. Zum Vergleich: Im Jahr 2009 lagen die Gesamtkosten für den Umlauf einer Palette noch bei durchschnittlich 2,78 Euro.
Kontrolle der Paletten ist ein Kostenfaktor
Zu den Prozesskosten zählen demnach die Kosten für Sichtkontrollen und Sortierung nach Qualitätsstufen, für den Transport sowie für die Be- und Entladung der Fahrzeuge mit Leerpaletten; untersucht wurden auch die administrativen Kosten wie Bestandskontrollen und das Führen von Palettenkonten. Die Reparatur beschädigter Paletten, Ersatzbeschaffungen, der Wertverlust durch Rücktausch neuwertiger Paletten gegen Ladehilfsmittel mit geringerer Qualität, die Kapitalbindungskosten für Palettenbestände sowie Kosten für den Ausgleich von Inventurdifferenzen zwischen den einzelnen Depots sind demnach ebenfalls in den Kostenindex eingeflossen.
So viel Paletten sind allein im Stückgut unterwegs
Aus der Befragung der Stückgut- und Systemlogistiker ergab sich demnach, dass diese jährlich mehr als 18 Millionen Flachpaletten im Stückguteingang und 19 Millionen im -ausgang nutzen; das durchschnittliche Sendungsgewicht beträgt dabei 253 Kilogramm pro beladene Palette. Für die Abwicklung des Tauschverfahrens werden üblicherweise vertragliche Regeln zwischen den Speditionen und ihren Kunden vereinbart.
Die Studie kann hier heruntergeladen werden.