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Dekra-Erhebung zum Sicherheitsgurt Fast jeder Fünfte nicht angeschnallt

Verkehrsbeobachtung der DEKRA Unfallforschung Foto: Andreas Techel

Immer noch gibt es Lkw-Fahrer, die Gurtmuffel sind. Das ergibt eine Dekra-Erhebung unter 17.000 Lkw-Fahrern in Deutschland, Frankreich, Tschechien und Dänemark.

Nach einer Verkehrsbeobachtung kommt die Dekra Unfallforschung zu dem Urteil, dass in Deutschland, Frankreich, Tschechien und Dänemark lediglich 83 Prozent die Gurtpflicht umsetzen. Von insgesamt knapp 17.000 erfassten Personen waren nur rund 14.000 angeschnallt.

Sicherheitsgurt als Lebensretter

"Der Sicherheitsgurt ist bei aller Weiterentwicklung aktiver Sicherheitssysteme nach wie vor der Lebensretter Nummer 1 im Straßenverkehr. Es ist vollkommen unverständlich, dass sich heute immer noch fast jeder fünfte Nutzfahrzeug-Insasse nicht anschnallt", so Jann Fehlauer, Geschäftsführer der Dekra Automobil, bei der Präsentation der Ergebnisse auf der IAA Transportation in Hannover.

Für die Verkehrsbeobachtung waren die Mitarbeiter der Dekra Unfallforschung demnach zwischen April und Juli 2022 unterwegs. Ausgewertet wurden die Fahrzeugklassen N1 (unter 3,5 Tonnen zulässige Gesamtmasse), N2 (3,5 bis 12 Tonnen) und N3 (über 12 Tonnen), jeweils an unterschiedlichen Standorten innerorts, außerorts und auf Autobahnen.

Schlusslicht Tschechien

Am niedrigsten war die Gesamt-Anschnallquote dabei in Tschechien (77 Prozent), am höchsten in Frankreich (87 Prozent), Deutschland (82 Prozent) und Dänemark (83 Prozent) lagen dazwischen.

In allen Ländern war die Anschnallquote in der Transporter-Klasse (N1) am höchsten. Die meisten Verweigerer gab es in Tschechien und Frankreich in den leichten Lkw (N2), in Deutschland und Dänemark in den schweren Lkw (N3). Laut Dekra hatten in allen Ländern und allen Fahrzeugklassen die Fahrer häufiger den Sicherheitsgurt angelegt als die Personen auf dem Beifahrersitz

"Der Trend geht insgesamt in die richtige Richtung; dennoch sind die Zahlen, die unsere Kollegen 2022 ermittelt haben, nach wie vor beunruhigend und letztlich nicht akzeptabel", so Jann Fehlauer.

Verschiedene Studien gehen davon aus, dass von allen im Verkehr getöteten, nicht angeschnallten Lkw-Insassen zwischen 40 und 50 Prozent hätten überleben können, wenn sie den Sicherheitsgurt korrekt angelegt hätten. "Eine Verbesserung wird ohne spürbare Sanktionen und entsprechende Überwachung kaum zu erreichen sein. Vor allem aber ist immer noch viel Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit notwendig", so Fehlauer.

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