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Bayernhafen-Bilanz 2022 Rekord im Kombinierten Verkehr

Foto: Bayernhafen

Die sechs Bayernhafen-Standorte schlugen im vergangenen Jahr rund neun Millionen Tonnen Güter per Schiff und Bahn um. Wie der Vergleich zum Vorjahr ausfällt.

An den sechs Standorten Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg, Roth, Regensburg und Passau wurden nach Angaben des Bayernhafens im vergangenen Jahr fast genau neun Millionen Tonnen Güter per Schiff und Bahn umgeschlagen, was einen Rückgang gegenüber 2021 um 1,8 Prozent bedeutet. Durch die Verlagerung auf Schiff und Bahn seien aber 520.000 Lkw-Fahrten (1.420 pro Tag) eingespart worden.

Vor allem der Schiffsgüterumschlag ging deutlich zurück, der Infrastrukturbetreiber hat dafür neben dem Niedrigwasser im Sommer 2022 zwei weitere Ursachen ausgemacht: 120.000 Tonnen Schiffsraum wurden demnach nach Osteuropa verkauft, vor allem für den Getreidetransport aus der Ukraine; zudem fehlen die wieder aufgenommenen Kohletransport im Rheingebiet.an Main und Donau.

„Trotz aller Herausforderungen erleben wir aber nicht nur bei unseren Kunden, sondern auch bei den Unternehmen in Bayern großes Interesse und die grundlegende Bereitschaft beim Transport noch mehr auf Schiff und Bahn umzusteigen“, sagt der Bayernhafen-Geschäftsführer Joachim Zimmermann, der auch Präsident des Bundesverbandes öffentlicher Binnenhäfen ist.

Zahlreiche Investitionen in die Infrastruktur

Um erste Anlaufstelle zu bleiben, habe Bayernhafen 2022 wieder rund 46 Millionen Euro an Investitionen in unsere Hafeninfrastruktur über mehrere Jahre angestoßen, 2023 werden weitere 28 Millionen Euro investiert. Dazu gehören Maßnahmen in Aschaffenburg (Abschluss der Modernisierung an 1 und 2 sowie weiteres Bahngleis), Nürnberg (neues Niederschlagswassersystem, Modernisierung der Verkehrsflächen für Bahn und Lkw, Ausbau des trimodalen KV-Terminals) und das standortübergreifende Projekt der HVO-Betankung, das in Bamberg gestartet wurde. Dabei sollen sukzessive die Umschlaggeräte auf den Kraftstoff HVO umgestellt werden.

Damit diese Investitionen auch ihre volle Wirkung entfalten, braucht es laut Zimmermann aber beschleunigte Genehmigungen für die Vorhaben, aber vor allem den Schutz der Hafen-Infrastruktur.

Schutz der Infrastruktur vor Wohnbebauung

„Von urbaner Wohnbebauung, über kulturelle Umnutzung bis hin zum Bau eines ICE-Instandhaltungswerkes im Hafenbecken mit der damit verbundenen Verdrängung von Kunden und dem Verlust von Arbeitsplätzen stehen zahlreiche Themen auf unserer Agenda, gegen die wir uns deutlich aussprechen“, so der Bayernhafen-Chef.

Wie sich die einzelnen Segmente 2022 über alle Standorte geschlagen haben:

  • Der Bahngüterumschlag betrug 6,5 Millionen Tonnen, "trotz infrastruktureller Probleme" also ein leichter Zuwachs von 2,5 Prozent.

  • Der Schiffsgüterumschlag ging um 12 Prozent auf 2,4 Millionen Tonnen zurück.

  • Im Kombinierten Verkehr gab es mit 512.036 TEU und einem Plus von 4 Prozent einen historischen Rekord.

Die Verkündigung der Jahreszahlen nutzt das Unternehmen auch, um im Hinblick auf Klimaschutz und den Güterverkehr für die Binnenhäfen als Logistikdrehscheibe zu werden, ohne die eine echte Verkehrswende nicht machbar sei.

Bessere Unterstützung für Binnenhäfen

"Die bereits seit Jahrzehnten dauernde Vernachlässigung der Wasserstraßen muss beendet werden. Das Hangeln von Haushalt zu Haushalt mit immer reduzierteren Mitteln ist nicht mehr akzeptabel,“ sagt Joachim Zimmerman. „Auf der Schiene gibt es nahezu keine freien Kapazitäten mehr und durch die lang überfälligen Sanierungen im Netz der DB wird es zusätzlich Engpässe in den nächsten Jahren geben. Wo möglich, sollten daher Binnenschiffe Massengüter befördern und nicht Eisenbahnen, damit diese die dann frei gewordenen Trassen für KV-Züge nutzen können. Auch für Großraum- und Schwertransporte ist das Binnenschiff ideal.“

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