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Ausbildung in der Logistik In der Branche sind noch Stellen frei

Lkw und Pkw auf einer Autobahn Foto: Alev Atas/ETM

Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit gab es im Juli 2016 bundesweit mehr gemeldete Ausbildungsstellen als erfasste Bewerber – insgesamt ein Überhang von 16.300 Stellen.

So haben auch diejenigen, die sich erst in letzter Minute um einen Ausbildungsplatz kümmern, noch freie Auswahl. Zumindest fast: Wen es in Büro- und Verwaltungsberufe oder in Medienberufe drängt, ist zu spät dran. Mehr Plätze als Bewerber gibt es aber laut Bundesagentur in vielen Handwerksberufen – und bei Berufskraftfahrern.

Und selbst wenn eine Ausbildungsstelle besetzt wird, ist der Abschluss noch keinesfalls sicher: Ausweislich der aktuellen Berufsbildungsstatistik 2015 des Bundesamts für Statistik (Destatis) werden bei den Berufskraftfahrern 23 Prozent der Ausbildungsverträge vorzeitig wieder aufgelöst, bei den Fachlageristen immerhin noch 19 Prozent. 

Logistikberufe nicht sehr beliebt

Auch im Ranking der 2015 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge kommt der Fachlagerist bei den jungen Leuten nicht gut weg und landet bei den beliebtesten Ausbildungsberufen bei den Männern auf Platz 20. Die Fachkraft für Lagerlogistik ist da mit dem neunten Platz sehr viel besser vertreten. Bei jungen Frauen belegt die Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung in der Beliebtheitsskala hingegen den 17. Rang.  
"Das Problem der Branche liegt nicht unbedingt in der Zahl der  Ausbildungsplätze oder der Kopfzahl", sagt Dr. Adolf Zobel, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL), auf Anfrage von trans aktuell. Vielmehr seien nach Erfahrung der Unternehmen viele junge Leute nach dem Abschluss der Schule noch nicht fähig, eine Berufsausbildung in einem Betrieb zu beginnen. Gerade für die Berufskraftfahrerausbildung würden viele Betriebe sogar jungen Erwachsenen ab 21 Jahren, die in anderen Ausbildungsberufen gescheitert seien, eine Chance geben. "Aber oft mangelt es auch hier an Ausbildungsreife und am Sozialverhalten", sagt Zobel. 

Falsche Erwartungen

Auch die Erwartungen vieler Bewerber würden nicht der Realität entsprechen: Der Berufskraftfahrer sei kein Abenteuerberuf mehr, eine Vorstellung, die aber noch oft gehegt werde. Laut Zobel haben zudem viele fachfremde Berater, die junge Leute in puncto Ausbildung beraten sollen, falsche Vorstellungen oder einen zu geringen Kenntnisstand über die realen Bedingungen in dem Beruf.

Und es sei auch nicht damit getan, sich einfach hinter das Steuer zu setzen und zu fahren. "Wir sagen nicht umsonst immer, dass dies ein anspruchsvoller Beruf ist, der vom Fahrer auch ein gewisses Maß an Technikverständnis und an Einsatz abverlangt." Die hohe Zahl an Ausbildungsabbrechern führt Zobel nicht zuletzt darauf zurück, "dass viele erst im Laufe der Zeit merken, wie es ist, über Nacht abwesend oder mitunter die ganze Woche von der Familie getrennt zu sein."

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