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Arbeiten in Teams Glomb trotzt Corona-Krise

Lkw der Spedition Glomb Foto: Spedition Glomb

Der mittelständische Containertrucker Glomb aus Bremerhaven will die Corona-Krise gemeinsam mit den Beschäftigten meistern.

Der mittelständische Containertrucker Glomb aus Bremerhaven will die Corona-Krise gemeinsam mit seinen Beschäftigten meistern. „Wir haben uns schon vor 14 Tagen geteilt und die Hälfte der Belegschaft nach Hause geschickt“, sagte Geschäftsführer Matthias Glomb. Jetzt gibt es zwei Teams, sodass im Falle einer Infektion und notwendiger Quarantäne immer noch die andere Einheit arbeitsfähig sei. „Wir haben eine Backup-Lösung.“

Disposition in Heimarbeit

Es seien Heimarbeitsplätze eingerichtet worden, obwohl das in der Spedition schwierig sei, sagte Glomb. „Aber wir haben dazugelernt, inzwischen arbeiten selbst unsere Disponenten von zu Hause“, schildert er die Situation. Glomb versucht, seine Mitarbeiter weitestgehend in die Unternehmensentscheidungen einzubinden. Es sei vorab schon über eine mögliche Kurzarbeit mit dem Betriebsrat gesprochen worden. „Die ist aber momentan noch nicht vonnöten.“

Lkw-Fahrer werden gehalten

Seine 85 Fahrer will der Betrieb unbedingt halten. „Die sind Gold wert“, betont der Unternehmer. „Wir werden ihnen mit Sicherheit nicht kündigen.“ Man wolle sich auch nicht von Subunternehmern trennen. „Es wird auch irgendwann wieder bergauf gehen“, sagte Glomb. Wenn die Wirtschaft nach einem Stillstand der Lieferketten wieder Tritt fasse, gelte es parat zu stehen, dann sei der Lkw ein gefragtes Verkehrsinstrument.

„Wir haben die Wirtschaftskrise von 2008 überstanden, ohne einen einzigen Mitarbeiter zu entlassen, und wir hoffen, dass wir das jetzt genauso bewältigen“, blickt der Geschäftsführer gefasst in die Zukunft. Als Familienunternehmen habe man einen sehr guten Draht zu den Beschäftigten, und alle zögen an einem Strang.

Umsatzrückgänge absehbar

Festzuhalten bleibt trotzdem, dass Glomb damit rechnet, dass die Ladungen in dieser Woche um 20 bis 30 Prozent zurückgehen könnten. Das wirkt sich dann auch auf seinen Umsatz aus. „Die ausbleibenden Lieferungen aus China machen sich in allen Nordseehäfen einschließlich der niederländischen Westhäfen bemerkbar“, sagte er. Es gebe aber Signale, dass die Schiffe in der 14. Woche wieder etwas voller seien. „Die Chinesen sind wohl wieder tätig, davon hängen wir hier sehr ab.“

Lager offen halten

Für nicht abschätzbar hält der Unternehmer derzeit die Auswirkungen neuer Restriktionen in Europa oder der Produktionsstillegungen bei den Autobauern. Glomb geht davon aus, dass zu erwartende Container mit Zulieferteilen aus Asien zunächst einmal in die Lager fließen können. „Die Werke werden ja nicht verlassen sein“, vermutet er. Müssten die Container alle in den Seehäfen stehen bleiben, sei ein kompletter Stillstand vorprogrammiert. Der Unternehmer vermag der Viruskrise auch ein positives Moment abzugewinnen. „Die Umwelt wird es uns danken“, ordnet er die heruntergefahrene Wirtschaft ein. „Und das alles rückt die Menschheit wieder etwas zurecht.“

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