Wie lassen sich verunfallte Fahrzeuge mit batterieelektrischem Antrieb sicher transportieren? Diese Frage treibt immer mehr Feuerwehren und Fahrzeugbauer um. Gefahrgutbehälter-Spezialist Paul Müller hat hierfür die „Safety Box“ entwickelt.
Mit dem sechs Meter langen Abrollbehälter schlägt die Paul Müller GmbH mehrere Fliegen mit einer Klappe. Er ist nicht nur kompatibel mit Wechsellader-Lkw, sondern auch mit den Plattformen von Abschleppwagen, auf denen er mittels Seilwinde sowie ausreichend großem Ladekran oder Gabelstapler platziert werden kann.
Havarierte Elektro-Fahrzeuge werden mit einer am Trägerfahrzeug angebrachten Seilwinde ins Innere gezogen. Dafür ist an der Stirnseite der Box ein extra Schott mit einem Rollenfenster zur Durchführung des Zugseils angebracht. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, fahrbereite E-Fahrzeuge aktiv in die Safety Box zu steuern. Der Ausstieg ist in diesem Fall über eine die schwenkbare seitliche Bordwand möglich, die wasserdicht verschließbar ist. Alternativ ist auch eine Verladung per Kran möglich.
Das Verdeck der Box ist senkrecht aufklappbar. Möglich macht dies eine stirnseitig angebrachte handbetriebene Containerwandwinde mit entsprechender Hubkraft. Heckseitig ist eine Laderampe angebracht, die sich federbelastet einfach per Hand öffnen und schließen lässt. Auf der Stirnseite der Box ist der wasserdichte Schott zur Durchführung des Stahlseils angebracht. Darüber befindet sich ein Hakenliftaufnahmebügel, über den Wechsellader-Fahrzeuge die Safety Box aufnehmen können. Das Dach ist komplett in Stahlblech ausgeführt.
Vorbereitet für den Brandfall
Die Seiten des Laderaums sind mit einer nicht brennbaren Plane abgedeckt. Diese ist aus einem edelstahlverstärkten Glasgewebe hergestellt. Das Planen-Material hält laut Hersteller Temperaturen bis zu 1.100 Grad Celsius stand. Durch die beidseitige Silikonbeschichtung ist die Schutzplane wetterfest und wasser- und luftdicht bis zu 250 °C. Kommt es während des Transports eines havarierten E-Fahrzeugs zur Entzündung der Batterien, so bleibt das Brandereignis zunächst auf den Innenraum der Müller Safety Box beschränkt, Brandgase können kontrolliert entweichen. Außerdem ist das Material beständig gegen eine Vielzahl von Laugen, Säuren, Ölen und Lösungsmitteln.
Sobald die Box auf einem „Quarantäne-Platz“ abgestellt ist, kann sie bis zur Bordwandhöhe von 700 mm mit Wasser geflutet werden. Für handelsübliche Pkw und Kleintransporter ist dieses Wasserniveau ausreichend, um die eingebauten Lithium-Batterien komplett zu überdecken. Zur Befüllung der Box ist an der Außenseite eine Storz-A-Festkupplung angebracht.
Technische Daten
Abmessungen (LxBxH):
Innen: 5525 x 2220 x 2000 mm
Außen: 6000 x 2522 x 2430 mm
Höhe mit geöffnetem Dach: 4747mm
Bordwandhöhe: 700mm
Gewicht (Tara): 2490 kg
Plane: V4A-Draht verstärktes Glasfasergewebe (EN 13501-1: A2-s1, d0)
Beplanung befestigt mit Over-Center-Verschlüssen
Lade-/Ablademöglichkeiten:
- Hakenlift
- Stapler (Mittenmaß: 910mm, Tunnelbreite: ca. 170x70mm)
- Kran (4 Ösen)
- Rollbar, Verladung per Seilwinde des Plateaufahrzeugs
Laderampe – federbelastet
Containerhandwinde: 5 t. Hubkraft zur Dachbetätigung
