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6. Netzwerkkonferenz in Berlin Logistik unter der Wissenschaftslupe

Güterverkehr Foto: Matthias Rathmann

Zur weiteren Umsetzung des Aktionsplans Güterverkehr und Logistik hatte das Bundesverkehrsministerium zur 6. Netzwerkkonferenz nach Berlin eingeladen.

Auf dem Dialogprogramm zwischen Politik und Verkehrswirtschaft stand diesmal unter anderem die Metastudie zum Status quo des hiesigen Güterverkehrssystems.
 
Während die Ergebnisse der 5. Netzwerkkonferenz vom März 2016 bis zum Jahresende in den Aktionsplan Güterverkehr und Logistik eingearbeitet werden, wurde den rund 100 Teilnehmern der 6. Veranstaltung nun unter anderem die Metastudienergebnisse präsentiert. Dr. Wolfgang Röhling vom Verkehrsberatungsunternehmen Transport Consulting International (TCI) Röhling aus Waldkirch im Breisgau ermittelt gemeinsam mit der Hochschule Heinbronn (HHN) den Status quo des deutschen Güterverkehrssystems.


Die HHN-Wissenschaftler unter Leitung von Prof. Dr. Tobias Bernecker verantworteten dabei insbesondere die Aufbereitung der Forschung im Bereich Güterverkehr über alle Verkehrsträger hinweg. Außerdem entwickelten sie eine Systematik, um bislang ungenutztes Wissen und auch Forschungslücken zu identifizieren.
Durch die Studie sollten Problemfelder im Güterverkehr erkannt und ein möglichst umfassender Überblick über die bisher gewonnenen Erkenntnisse hergestellt werden. Es ging dabei um "sehr komplexe Fragen mit übergreifenden Systemen", erläuterte Dr. Röhling. Dazu wurden zahlreiche Expertenworkshops veranstaltet, um zunächst entsprechende Leitlinien und daraus dann schließlich Handlungsempfehlungen zu erarbeiten, die in ein Forschungsprogramm münden. Dazu wurde das vorhandene Verkehrssystem in drei Marktsegmente eingeteilt: Nachfrage-, Transport- und Verkehrsmarkt. Aus diesen Rahmenbedingungen ergeben sich die Verkehrsströme mit einem gesamten Marktvolumen von 230 Milliarden Euro.


Als Ausgangspunkt für die Studie wurden 678 Gutachten, die weltweit erstellt wurden, unter die Lupe genommen. Relevant davon waren konkret 438, die "auf sehr regen und intensiven Forschungen" beruhten, wie Dr. Röhling betonte. Auf dieser Grundlage entwickelten die Wissenschaftler 140 Maßnahmengruppen und stellten zehn Arbeitshypothesen auf. Dazu gehörten unter anderem die Anforderungen an die Leistungsfähigkeit des Güterverkehrs und welche Hemmnisse dem im Wege stehen. Außerdem ging es um die Potenziale im Verkehrsmarkt. Studienchef Dr. Röhling verwies darauf, dass die zukünftige Forschung dem Nachfrage- und dem Transportmarkt mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden sollte.


Zu den weiteren Untersuchungsaspekten gehören auch die teilmarktübergreifenden Kooperationen, die Nachhaltigkeit, die Schnittstellen sowie die Digitalisierung und Datensicherheit. Aus diesen Arbeitshypothesen wurden die Zielbereiche Gesellschaft, Raumbetrachtung, Umwelt und Wirtschaft entwickelt. Dabei wurde deutlich, dass es auch Zielkonflikte gibt. „Das ist genau das, was wir wissen wollten“, informierte Dr. Röhling. So wurde eine Hierarchie für das Forschungsprogramm erstellt. Dessen Struktur enthält eine Nachhaltigkeitsprüfung für jeden Schritt sowie die Digitalisierung. Diese Informationsbereitstellung bezeichnete Dr. Röhling als entscheidend für Kooperationen und Beteiligungen, vor allem bei der internationalen Vernetzung. Die von der Metastudie geforderte Grundlagenforschung soll sich sowohl der Weiterentwicklung des Güterverkehrs als auch der Forschung für spezielle Techniken widmen.Daran sollen sich sowohl öffentliche Institutionen als auch die Wirtschaft finanziell beteiligen.


Dr. Röhling verwies darauf, dass die Digitalisierung alle Bereiche betreffe. Dazu solle in erster Linie die bestehenden Technologien genutzt aber auch neue Lösungen entwickelt werden. "Die Digitalisierung ist Voraussetzung, dass mehr Kooperationen stattfinden können. Und Kooperationen sind Voraussetzungen, dass internationale Vernetzung stattfindet", legte er dar. Bei den Kooperationen ist eine grundlegende Analyse der Potenziale und der Hemmnisse notwendig, um einen Effizientgewinn zu erzielen. In puncto Nachhaltigkeit betonte der Studienchef, dass dafür Standards entwickelt werden müssen, mit denen die Nachhaltigkeit überprüfbar ist.


Gerade bei dem Dauerbrennthema Laderampe sieht Dr. Röhling "noch viele Kapazitätsreserven". Er ist überzeugt, dass dort vor allem noch hohe Effizienzspotenziale vorhanden seien.
 

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