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Praxisreport mit Sven-Torben Heuser Ausbildung zum KEP-Kaufmann

Zustellung Foto: Postcon

Sven-Torben Heuser absolviert derzeit eine Lehre zum KEP-Kaufmann bei Postcon.

Er ist über einen Freund auf den Beruf der Fachkraft für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen (KEP) aufmerksam geworden. Dieser hatte seine Ausbildung bei der Deutschen Post gestartet. Sven-Torben Heuser bekam den Zuschlag bei Postcon, dem Spezialisten für Geschäftspost mit Sitz in Ratingen. Angetreten ist der 27-Jährige im August 2014 im Depot Mülheim an der Ruhr-Styrum. Bereits ein Jahr später hatte er die Möglichkeit, aufgrund seiner guten schulischen Leistungen in den Ausbildungsberuf des KEP-Kaufmanns in die Zentrale zu wechseln. Den Abschluss als Fachkraft hat Heuser damit nicht automatisch. "Das ist aber von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich", sagt er.

Einige seiner Klassenkameraden aus anderen Firmen durften erst die kaufmännische Laufbahn einschlagen, nachdem sie die Ausbildung zur Fachkraft beendet hatten. "Ich beende meine Ausbildung nach drei Jahren als KEP-Kaufmann", fügt er hinzu.

Als Zusteller ist man sein eigener Herr

Heuser fühlt sich in der Ausbildung richtig aufgehoben, "ebenso in der Firma und meinem Umfeld". Ursprünglich wollte er Anlagenmechaniker werden, konnte die Ausbildung aus gesundheitlichen Gründen aber nicht zu Ende führen. Im ersten Jahr hat der Azubi als Zusteller gearbeitet. Er empfand die Aufgabe zwar als anstrengend, erinnert sich aber an eine schöne Zeit mit netten und hilfsbereiten Kollegen. " Als Zusteller ist man sozusagen sein eigener Herr.

Man bekommt morgens seine Aufgaben und muss zusehen, dass man diese eigenständig und zuverlässig erledigt", sagt er. Zudem hat ihm – vor allem an sonnigen Tagen – die Bewegung im Freien gefallen. "Ich habe viele Menschen kennengelernt und den direkten Kundenkontakt als sehr positiv empfunden." Dass er sich letztendlich für den Beruf des KEP-Kaufmanns entschieden hat, liegt an den besseren Weiterbildungsmöglichkeiten und Aufstiegschancen. "Ich möchte gerne eine Familie gründen und denke, dass der Kaufmann etwas mehr verdient als die Fachkraft." Nächstes Jahr im Juni schreibt Heuser seine Abschlussprüfung. "Ich bin zuversichtlich, dass ich das ganz gut hinkriege", sagt er.

Feste Anstellung sicher

Gestartet in seiner Laufbahn als Kaufmann ist der junge Mann in der Abteilung Rechnungswesen/Faktura, danach folgten je eine Station im Marketing und Vertrieb. Derzeit betreut er den Empfang und organisiert Besprechungen. "Ich werde danach in den Kundenservice weitergeschickt und kann mir zum Abschluss noch die Logistik-Abteilung anschauen", beschreibt er seine Aufgaben. Mit dem Abschluss ist Postcon interessiert daran, die Auszubildenden in eine Festanstellung zu übernehmen und geht rechtzeitig mit ihnen ins Gespräch. "Für mich steht fest, dass ich bleibe", betont er.

Seine berufliche Perspektive sieht Heuser in der Fachrichtung Gestaltungstechnik, wo er vor dem Start der Ausbildung ein knappes Jahr tätig war. "Ich bin ein kreativer Kopf und sehe mich daher im Marketing am besten aufgehoben." Seine Chancen, dort tatsächlich auch zu landen, bewertet der junge Mann als gut. Denn er wird bereits seit einiger Zeit als Ausbildungsredakteur eingesetzt. Dabei berichtet er für das Intranet laufend aus den Abteilungen sowie über die Inhalte und Stationen seines Berufes.

Neuer Jahrgang mit über 70 Auszubildenden

"Darüber bekomme ich auch die Gelegenheit, an Veranstaltungen teilzunehmen, die normalerweise der Führungsetage vorbehalten sind", erzählt er. Er erhält Einblicke in Bereiche wie den Vertriebsaußendienst, den er einen Tag lang begleiten durfte. Möglich war auch der Besuch der Ausbildungsrecruiting-Messe.

Heuser steht außerdem seinen Azubi-Mitstreitern bei Fragen oder organisatorischen Schwierigkeiten, wie dem Ausfüllen von Anträgen zur Berufsausbildungsbeihilfe, zur Seite. "Ich selbst musste schon einige Amtsgänge erledigen und kenne ein paar Kniffe, die ich gerne weitergebe", sagt er. Möglicherweise hat Heuser derzeit viel zu tun, denn am 1. August ist bei Postcon der neue Jahrgang mit über 70 Auszubildenden gestartet, die den Einstellungstest in Theorie und Praxis erfolgreich bestanden und einen Vertrag in der Tasche haben. "Mir macht das sehr viel Spaß, hier unterstützend wirken zu können", fügt er hinzu.

KEP-Berufe

Die KEP-Ausbildungsberufe sind 2005 neu geschaffen worden. Sie sollten den älteren Beruf des Postverkehrskaufmanns ersetzen, dessen Ausbildungshoheit bis dato die Deutsche Post hatte. Zum Berufsbild der Fachkraft für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen gehört:

  • Das Sortieren und Zustellen der Sendungen.
  • Darüber hinaus informiert und berät sie Kunden, bearbeitet Lieferscheine, Belege, Frachtpapiere und andere Unterlagen.
  • Arbeitgeber sind Post- und Paketzustellbetriebe.Die Ausbildung dauert zwei Jahre.

Der KEP-Kaufmann absolviert eine duale Ausbildung bei Post- und Kurierdiensten.

  • Er informiert Kunden über Dienstleistungen seines Unternehmens, erläutert Frachtberechnungsvorschriften, arbeitet Angebote aus und nimmt Aufträge entgegen.
  • Er plant und organisiert den Umschlag, Fahrtrouten sowie Transportmittel.
  • Er disponiert den Personaleinsatz entsprechend der Auftragslage.
  • Zu seinen Aufgaben gehört auch, Tarife zu berechnen und den Markt zu beobachten.
  • Er erledigt Schriftverkehr, nimmt Buchungen und Abrechnungen vor und bearbeitet Kundenreklamationen.
  • Die Ausbildung dauert drei Jahre.
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