Actros 1853 Bigspace im Fahrertest Safety Truck stellt sich dem Urteil der Kollegen

Fahrertest Mercedes-Benz Actros 1853 Foto: Karl-Heinz Augustin 24 Bilder

Der neue Actros stellt sich erstmals dem Urteil der Fahrer. Für die Premiere rückt Mercedes mit einem 1853 Bigspace an – als Safety Truck vollgepackt mit allen derzeit verfügbaren Assistenzsystemen.

Seit der IAA nimmt Mercedes Bestellungen an. Nach und nach kommen die ersten Fahrzeuge zu den Kunden. Für den neuen Actros wird es also ernst. Die markanteste Neuerung dürfte sich herumgesprochen haben: Ein System aus Kameras am Dach und Monitoren innen an den A-Säulen ersetzt die Haupt- und Weitwinkelspiegel. Eine häufige Frage lässt auch beim aktuellen Fahrertest nicht lange auf sich warten: "Wie ist das bei Regen, Schnee und Eis?", haken etwa Christian Piller und Hanna Ketschau nach. Von Mercedes gibt es zwar volle Entwarnung, die Kameras sind beheizt, und das System ist ausgiebig getestet, aber trotzdem: Viele Fahrer werden wohl erst mit steigender Kilometerleistung Vertrauen fassen.

Multimedia-Cockpit kommt gut an

Rein funktional kann das Mirror-Cam-System schon jetzt überzeugen. Ob Mitschwenken des Kamerabilds auf den Auflieger bei Kurvenfahrt, der spezielle Weitwinkelmodus beim Rangieren oder die eingeblendeten Distanzlinien zu den Hintermännern beziehungsweise zum eigenen Heck hin: Dass mit den beiden Monitoren ein deutlich größeres und besser einzuschätzendes Blickfeld als mit konventionellen Spiegeln gegeben ist, unterschreiben alle Tester. Ein weiterer, oft genannter Vorteil: Ohne Spiegelgehäuse ist die Sicht an den A-Säulen vorbei viel besser. Den Spritspareffekt, der sich aus dem geringeren Luftwiderstand ergibt und den einige Tester ebenfalls spontan vermuten, beziffert Mercedes auf bis zu 1,5 Prozent. Auf den abendlichen Touren wird zudem die gute Restlichtausbeute gelobt, verbunden aber mit dem kleinen Manko, dass die LED-Scheinwerfer überholender Pkw in den Monitoren flackern. Im Gegensatz dazu flattert das gesamte Bild kein bisschen, da die kurzen und schlanken Kameraarme (übrigens auch anklappbar) dem Fahrtwind eben kaum Angriffsfläche bieten. Eingeschaltet werden Kameras und Monitor mit der Zündung oder per Knopfdruck, was insbesondere in Pausen nützlich sein kann: Was außen abgeht, kann man diskret bei zugezogenen Vorhängen beobachten. Die nächste markante Actros-Neuheit betrifft das – von Mercedes selbst so getaufte – Multimedia-Cockpit. Statt klassischer Instrumente gibt es ein zehn (Serie) oder zwölf Zoll großes Primärdisplay und flankierend ein Sekundärdisplay mit Touchscreen. Auch dieses neue Ensemble kommt bei den Testern sehr gut an, verbunden allenfalls mit einem sachlichen "gewöhnungsbedürftig".

Die Bedienung selbst, unter anderem mit neu sortierten Tasten am Multifunktionslenkrad (links und rechts konsequent auf das linke und rechte Display bezogen), wird als sehr logisch empfunden. Details wie die kabellose Handy-Ladeschale, das Lkw-Navi mit Internetanbindung und die elektronische Feststellbremse kommen ebenfalls gut an. Letztere wird beim Ausschalten des Motors automatisch aktiviert, lässt sich aber natürlich auch manuell betätigen. Eher als nette Spielerei wird der Pkw-ähnliche Keyless-Start mit dem Schlüssel in der Hosentasche und Starten auf Knopfdruck empfunden. Aber: Wenn der Motor einmal läuft, läuft er. Hat also beim Fahrerwechsel noch der Kollege den Schlüssel in der Hosentasche und ist damit abgedampft, hat man ein Problem. Jedenfalls lässt sich mit der serienmäßigen Fernbedienung auch von außen ein Lichtcheck starten, und für die weiteren Features des bisherigen Multifunktionsschlüssels gibt es nun eine App fürs Handy oder Tablet. Wenn Mercedes vom "autonomen Fahren auf Level 2" spricht, dann geht es im Kern um den Active Drive Assist. Das System verbindet bekannte Techniken wie den Abstandsregler und den Spurassistenten mit einer elektrohydraulischen Lenkung, um eine aktive Spurrückführung zu verwirklichen. Hinzu kommen eine Stop-and-go-Funktion in Staus, eine Erweiterung des Notbremsassistenten auf Fußgänger und ein radarbasierter Abbiegeassistent (Sideguard Assist). Dass das System, in erster Generation Ende 2016 eingeführt, bei einem überholten Radfahrer mal kurzzeitig per Warndreieck im rechten Monitor Alarm schlägt, findet André Peukert auf seiner Runde "vollkommen korrekt. Lieber einmal zu viel bei einem Fehlalarm erschrecken als im Ernstfall einmal zu wenig." Dass ein Sensor kontrolliert, ob die Hände trotz Spurrückführung dauerhaft vom Lenkrad wegbleiben, finden ebenfalls alle okay. So mancher unbedarfte Zeitgenosse käme sonst wohl auf die Idee, munter im Fahrerhaus herumzulaufen.

Fahrertest Mercedes-Benz Actros 1853 Foto: Karl-Heinz Augustin
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PPC kann im Überlandverkehr die Geschwindigkeit selbstständig anpassen

Als echte Highlights im Test erweisen sich die kameragestützte Verkehrszeichenerkennung und die Überlandfunktion des vorausschauenden PPC-Tempomaten. Erstere empfinden die Tester schlichtweg als sehr nützliche Gedächtnisstütze. Dabei bleibt das System aber passiv und zeigt erkannte Schilder nur als Info an, zum Beispiel Tempolimits an Tagesbaustellen, die nicht generell im PPC-Kartenmaterial hinterlegt sind. Im Gegensatz dazu kann das PPC nun im Überlandverkehr die Geschwindigkeit selbstständig Kurven, Kreisverkehren und Beschränkungen anpassen. Auf der Testrunde besonders beeindruckend: Das PPC lässt vor einer Ortschaft ausrollen, bis am Eingangsschild exakt 50 km/h anliegen. Statt dann aber wieder Gas zu geben, lässt das System das Tempo noch weiter fallen. Des Rätsels Lösung: Nach einer Kurve folgt die Beschränkung auf 30 km/h, was man als ortsfremder Fahrer unmöglich wissen kann. Dass derlei Vorausschau in der Praxis den einen oder anderen Tropfen Diesel spart, liegt auf der Hand. "Das ist wirklich was ganz Feines", meint stellvertretend André Peukert. Was den Testteilnehmern spontan einleuchtet und allen neuen Actros-Fahrern hoffentlich auch: Mitdenken muss man selbstverständlich immer noch, zum Beispiel bei eigens installierten Schikanen vor so mancher Ortseinfahrt.Auch der nächtliche Auftritt kommt gut an. Neben dem bekannten beleuchteten Stern in der Front (offiziell nur im Stand einzuschalten, die behördlichen Lichtjäger lassen grüßen) bietet der Actros LED-Effekte rundum, unter anderem an den Kameras. Serie ist das meiste davon aber leider nicht, sondern zum Beispiel im Paket "Extra Line" bestellbar. Das enthält dann auch die projizierten Mercedes-Sterne in den Einstiegen.

Schlicht als Geschmackssache erweist sich der Mix aus blauem Nachtfahrlicht (überwiegend positiv bewertet) und gelbem Wohnlicht (nicht ganz so überzeugend). Der ungefederte Beifahrersitz, den einige bemängeln, ist letztlich nur eine Kostenfrage. Eher in die Rubrik "wie gehabt" fallen die Kapitel Fahrerhaus, Motor und Antriebsstrang. Okay, Daimler hat etwas aerodynamisch an den Spoilern geschliffen und eine neue Serienübersetzung von 2,412 statt 2,533 zu 1 gewählt. Das senkt die Drehzahl auf der Autobahn um 50 bis 60 Umdrehungen. Doch das war es im Wesentlichen. Aufhorchen lässt die neue Zahl von 17 statt bisher elf verschiedenen Actros-Fahrerhäusern, was aber schnell erklärt ist. Bei den sechs zusätzlichen Varianten handelt es sich um jene kurzen und mittellangen Kabinen, die bislang unter der Flagge der Baureihe Antos gesegelt sind. Damit dürfte klar sein, dass deren eigenständige Tage gezählt sind und der Actros auf ganzer Linie und mit neuer Technik übernimmt: im Fernverkehr und auch im schweren Verteilerverkehr.

Fahrertest Mercedes-Benz Actros 1853 Foto: Karl-Heinz Augustin
Stefan Paul aus Schaafheim: "Klar ist das mit den Monitoren gewöhnungsbedürftig. Beim Fahren hat man das aber schnell drauf, nur beim Rangieren braucht man ein bisschen länger.“

Stefan Paul aus Schaafheim

Für den 54-Jährigen ist der neue Actros gar nicht mal so neu: Im Rahmen einer Studie ist er bei Daimler in Wörth schon Vorserienmodelle gefahren. „Klar ist das mit den Monitoren gewöhnungsbedürftig. Beim Fahren hat man das aber schnell drauf, nur beim Rangieren braucht man ein bisschen länger.“ Aktuell fährt er einen rund zweieinhalb Jahre alten Actros 2545 mit hoher und breiter Streamspace-Kabine. „Mir ist der ebene Boden lieber. Die niedrigen Häuser mit Tunnel sind eher was für den Nahverkehr.“ Nicht nur in dieser Hinsicht könnte er sich mit dem 530er-Bigspace anfreunden. „Ich fahre meistens mit vollen 40 Tonnen. Da sollten es die 530 PS schon sein. Ich denke, dass sich das auf schweren Strecken auch vom Verbrauch her rechnet. Ich bin auch jemand, der die Assistenzsysteme gerne nutzt. Die neue Überland-Streckenerkennung finde ich zum Beispiel eine super Sache, genauso den Abbiegeassistenten. Die Problematik mit Radfahrern kennt doch nun wirklich jeder.“ Das Zusammenspiel von Powershift-Getriebe, Retarder und Bremstempomat schätzt er auch bei seinem Actros. Bleibt das neue Interieur: „Das Display ist wirklich hervorragend, man hat übersichtliche Instrumente, und die Farbgebung und Innenbeleuchtung sind auch gut gelöst. Doch, das hat Mercedes schon fast perfekt gemacht.“

Fahrertest Mercedes-Benz Actros 1853 Foto: Karl-Heinz Augustin
Nikolay Eirich aus Worms: "Spontan finde ich auch die Kameras gut, sofern die natürlich nicht ausfallen.“

Nikolay Eirich aus Worms

Der Actros 1843 des 37-Jährigen fährt mit Gefahrgutsattel im Dreischichtbetrieb rund um die Uhr. Entsprechend beäugt er die neuen Displays, insbesondere den Touchscreen. „Die sind schon geil, aber vielleicht auch verschmutzungsanfällig. Spontan finde ich auch die Kameras gut, sofern die natürlich nicht ausfallen.“ Er bekommt bald einen neuen Actros, ziemlich sicher wieder mit voller Sicherheitsausstattung. „ACC und Spurassistent finde ich sowieso sehr sinnvoll, und das neue Überland-PPC hier macht auch einen guten Eindruck. Ich kann mir gut vorstellen, das auf der Landstraße ­aktiviert zu lassen.“ Vorausschauendes ­Fahren ist in seiner Firma ein großes ­Thema. „Über 9,3 sollte die Fleetboard-Note schon liegen. Da ist das erweiterte PPC bestimmt hilfreich.“ Als sehr nützlich befindet er zudem die eingeblendeten Abstandslinien in den Monitoren, die elektrische Parkbremse, den großen Funktionsumfang im Sekundärdisplay (beim Testwagen mit Reifendruckkontrolle), die dimm­bare Beleuchtung und nicht zuletzt die vielen USB- und sonstigen Anschlüsse. Den ungefederten Beifahrerfunktionssitz lehnt er zwar ab („wir sind viel zu zweit unterwegs“), gegenüber seiner 2,30 Meter breiten Kabine dürfte es die ­Bigspace aber schon sein. „Der flache Boden ist um einiges besser, trotz hohen Einstiegs.“

Fahrertest Mercedes-Benz Actros 1853 Foto: Karl-Heinz Augustin
Christian Piller aus Reichenbach: „Es gibt auch die Gefahr, dass sich einige zu sehr auf die Technik verlassen und unaufmerksam werden.“

Christian Piller aus Reichenbach

Von DAF XF über MAN TGX und Volvo F12/FH bis zu Mercedes SK und Actros ist der 48-Jährige schon so einiges gefahren. Den heute verfügbaren Sicherheits- und Assis­tenzsystemen steht er zwar grundsätzlich positiv gegenüber, allerdings: „Es gibt auch die Gefahr, dass sich einige zu sehr auf die Technik verlassen und unaufmerksam werden.“ Ein Paradebeispiel liefert ihm die automatische Spurrückführung im neuen Actros, wenn man „nur mal kurz“ die Hände vom Lenkrad nimmt. Ähnlich beurteilt er die großen Displays und die Monitore: „Ein bisschen wie ein Videospiel, eventuell guckt man da viel zu viel drauf.“ Im Gegenzug ist er von der Bildqualität, dem Funktionsumfang mit praktischen Hilfslinien sowie den großen Blickfeldern in Kurven und beim Rangieren ehrlich begeistert. „Das ist definitiv gelungen. Man sieht sehr viel, das ist echt super.“ Die Bigspace-Kabine mit durchgängig über 1,90 Meter Stehhöhe käme dem groß gewachsenen Hessen ebenfalls gerade recht („sollte im Fernverkehr Standard sein“), gern aber mit blauem statt gelbem Wohnlicht („das ist nicht so mein Fall, wie die französischen Straßenlaternen“). In einem Punkt können die Monitore abschließend noch vollauf überzeugen: Dass man nachts bei zugezogenen Vorhängen die Außenansicht einschalten kann, findet er top.

Fahrertest Mercedes-Benz Actros 1853 Foto: Karl-Heinz Augustin
Hans-Joachim Krizsán aus Aschaffenburg: "„Wenigstens werden jetzt keine Spiegel mehr abgefahren.“

Hans-Joachim Krizsán aus Aschaffenburg

Die Monitore an den A-Säulen des neuen Actros nimmt der 56-Jährige ziemlich gelassen: „Wenigstens werden jetzt keine Spiegel mehr abgefahren.“ Ernsthaft meint er nach der Proberunde: „Man sieht schon mehr als bei mir, vor allem rechts und beim Rangieren, und der geringere Windwiderstand bringt vielleicht beim Sprit ein bisschen was. Man muss sich auch nicht mehr so verrenken, das Bild geht ja mit.“ Letztlich sieht er die Sache pragmatisch: „Wenn sich das durchsetzt und der Chef das kauft, muss sich der Fahrer halt dran gewöhnen.“ Im Vergleich zu seinen bisherigen MAN, Mercedes und Volvo findet er das neue Multimedia-­Cockpit sehr übersichtlich und gelungen; auch sonst habe er gegen den 1853 Bigspace kaum Einwände. Platz und Stauräume passen, die neuen Deckenleuchten treffen seinen Geschmack und der Startknopf ebenfalls („braucht man keinen Schlüssel mehr, praktische Sache“). Gemischte Gefühle hat er gegenüber der Elektronik: „Mir ist wichtig, dass der Fahrer in brenzligen Situationen jederzeit eingreifen kann. Ich wäre kein Freund davon, die Systeme so auszulegen, dass man sie nicht mehr abschalten kann.“ Was das betrifft, kann der Mercedes-Werksfahrer Entwarnung geben: Der Fahrer bleibt auch im neuen Actros der Chef im Ring.

Fahrertest Mercedes-Benz Actros 1853 Foto: Karl-Heinz Augustin
Hanna Ketschau aus Hemmoor: "Auch der Abstandsregler ist eine angenehme Sache, der Spurwächter aber vor allem in Baustellen oft irritierend."

Hanna Ketschau aus Hemmoor

Nach bescheiden ausgestatteten Scania und MAN im Baustellenverkehr hat die 56-Jährige einen Actros 1842 Stream­space mit Solostar-Ausstattung. „Das ist sehr bequem und schön zum Feierabend hin“, erzählt sie und hätte das auch im neuen Actros gern – sollte kein Problem sein, ist weiterhin lieferbar. „Auch der Abstandsregler ist eine angenehme Sache, der Spurwächter aber vor allem in Baustellen oft irritierend“, findet sie und spricht damit vielen Kollegen aus der ­Seele. Den neuen Abbiegeassistenten würde sie aber auf alle Fälle befürworten, ebenso die Spurrückführung („schon ein Vorbote des automatisierten Fahrens“), das Überland-

PPC und die beiden Displays („lassen sich gut ablesen, auch bei Sonne, und sind von der Farbgebung her angenehm“). Prinzipiell findet sie auch die Mirror Cam gut, vor allem, was das Mitschwenken des Bilds bei Kurvenfahrt, die eingeblendeten Abstandslinien und die freie Sicht an den A-Säulen vorbei anbelangt. „Bei mir verschwindet teilweise ein ganzes Auto hinter den Spiegeln, vor allem im Kreisverkehr.“ Allerdings würde sie die Systeme gern mal bei Regen und Schnee erleben, und die Bildqualität überzeugt sie nicht vollends: „Ich finde die Monitore ein bisschen pixelig. Wenn meine Spiegel so aussehen würden, würde ich noch mal wischen.“

Fahrertest Mercedes-Benz Actros 1853 Foto: Karl-Heinz Augustin
André Peukert aus Neustrelitz: "Ganz ehrlich, das hätte ich so nicht erwartet. Man hat ein ziemlich natürliches Bild, auch von der Aufteilung in Haupt- und Weitwinkel­spiegel her."

André Peukert aus Neustrelitz

Nach diversen Stationen auf DAF und Volvo ist der 46-Jährige nun mit einem Tandem-Autotransporter unterwegs; Motorwagen ist ein Actros MP4. Die Monitore im neuen Actros findet er auf Anhieb sehr gut. „Ganz ehrlich, das hätte ich so nicht erwartet. Man hat ein ziemlich natürliches Bild, auch von der Aufteilung in Haupt- und Weitwinkel­spiegel her. Ich musste mich früher auch schon umgewöhnen, wenn es um Weitwinkelspiegel oben oder unten ging, eine viel größere Umstellung ist das hier auch nicht. Außerdem verdecken die Monitore viel weniger Sichtfläche als die Spiegel außen, die Sicht aus dem Fahrerhaus ist wirklich sehr gut.“ Als weitere Pluspunkte verbucht er die eingeblendeten Abstandslinien, die auch auf den gesetzten Blinker reagieren, den Bildschwenk in Kurven und die Rangiereinstellung („das ist was Geniales, gerade für Sattelfahrer“). Auf seiner Runde am späten Abend ist die Innenbeleuchtung ganz nach seinem Geschmack, ebenso der Lichtcheck am Schlüssel („hat meiner auch schon, eine ganz feine Sache“) und nicht zuletzt die Restlichtausbeute der Mirror Cams. „Der Start-Stopp-Knopf ist wie beim Pkw, und die Displays finde ich auch sehr übersichtlich. Alles Wichtige wie die Fahrzeiten wird direkt angezeigt.“ Kurzum: „Wenn ich tauschen müsste, würde ich den sofort nehmen.“

Fahrertest Mercedes-Benz Actros 1853 Foto: Karl-Heinz Augustin
Lutz Eckhardt aus Wilnsdorf: "Auch die Verkehrszeichenerkennung ist sehr praktisch, gerade wenn man mal ein Schild nicht mitbekommen hat. Überhaupt sind die Displays zwar ziemlich futuristisch, aber gut.“

Lutz Eckhardt aus Wilnsdorf

Der 50-Jährige hat seit 1987 von DAF bis Volvo alle sieben Fabrikate durch. „Der neue Actros gefällt mir optisch schon mal gut. Sieht zwar ungewohnt aus, aber in ein paar Jahren wird man eher sagen: ‚Oh, guck mal, der hat noch Spiegel.‘“ Auch für den Moment hat er keine Bedenken. „Ich bin überzeugt: Wenn Mercedes das jetzt in Serie einführt, dann ist das ausgereift. Noch mal so was wie mit den Elektronikpannen damals beim MP1 können die nicht bringen.“ Wie die meisten Kollegen lobt er die Bildnachführung in den Kurven, die eingeblendeten Abstandslinien und die großen Sichtfelder an den A-­Säulen vorbei („viel besser als mit Spiegeln“). Auf seiner abendlichen Runde wundert er sich zwar, dass Mercedes immer noch kein LED-Fahrlicht anbietet, überzeugen können aber auch die Bi-Xenon-Scheinwerfer. „Auch die Verkehrszeichenerkennung ist sehr praktisch, gerade wenn man mal ein Schild nicht mitbekommen hat. Überhaupt sind die Displays zwar ziemlich futuristisch, aber gut.“ Gelungen findet er die Schnellwahltasten für häufige Funktionen und die gelb ausge­leuchteten Staufächer an der Liege, wogegen der projizierte Mercedes-Stern eher in die Rubrik nettes Gimmick fällt („eine Spielerei, aber hat was“). Deutlicher wird’s beim beleuchteten Stern in der Front: „Der sollte sowieso Serie sein.“

Fahrertest Mercedes-Benz Actros 1853 Foto: Karl-Heinz Augustin
Klaus Minich aus Hilden: "Ich hätte mir das ohne die Spiegel schlimmer vorgestellt. Die Monitore sind aber ziemlich cool und bestimmt auch für Überbreite gut. Außerdem kann man viel besser an den A-Säulen vorbeigucken.“

Klaus Minich aus Hilden

Mit seinem vierachsigen, handgeschalteten MAN TGX mit 540 PS und Tieflader kommt der 65-Jährige auf 20,50 Meter Länge und bis zu 85 Tonnen. Im neuen Actros findet er sich schnell zurecht. „Ich hätte mir das ohne die Spiegel schlimmer vorgestellt. Die Monitore sind aber ziemlich cool und bestimmt auch für Überbreite gut. Außerdem kann man viel besser an den A-Säulen vorbeigucken.“ Dass sich die Kameraarme einfach einklappen lassen, gefällt ihm im Detail ebenso wie die separate Hilfslinie im Monitor, die man auf das Heck des jeweiligen Aufliegers ausrichten kann. Beeindruckt ist er auch von der aktiven Spurführung, dem Überland-PPC („eine angenehme Sache, würde ich nutzen“) und der Verkehrszeichenerkennung. „Ich finde die diversen Assistenzsysteme generell sehr hilfreich und hätte mir die früher schon manches Mal gewünscht. Sie sind unterstützend vorhanden, aber man bleibt trotzdem Herr über das Fahrzeug.“ Die Armaturen und Instrumente wirken auf ihn insgesamt sehr Pkw-mäßig, wobei ihn der Startknopf an seine LIAZ-Lkw aus den 1970ern erinnert („davon war ich damals schon begeistert“). Die Frage, ob er sich an die Arbeitsumgebung im neuen Actros gewöhnen könnte, beantwortet er klar und deutlich: „Ich sitze gerade mal eine halbe Stunde hier drin und habe mich schon dran gewöhnt!“

Technische Daten
Mercedes-Benz Actros 1853 Bigspace
Motorbauart Reihenmotor
Außenlänge 2.300 mm
Außenhöhe 3.788 mm
Kraftstoff Diesel
Tankinhalt 720.00 l
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