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Zoder Spedition setzt auf Sirum Ein digitales Schweizer Taschenmesser

Zoder Spedition setzt auf die Lösung von Sirum Foto: Zoder Spedition/Torsten Behnk

Die IT-Experten von Sirum bieten eine TMS- und ERP-Lösung in einem an. Die Spedition Zoder kanalisiert damit ihre Daten. Welche Vorteile das dem Hamburger Unternehmen bringt.

Ein Transport-Management-System (TMS) ist ab einer gewissen Unternehmensgröße bei jedem Logistiker ein Werkzeug, das zur Grundausstattung gehört. Ähnlich sieht es, je nach Geschäftsmodell, mit einem Warehouse-Management-System (WMS) aus. Mit dem einen lassen sich die Transportprozesse entlang der Lieferkette steuern und kontrollieren. Mit dem anderen behält das Unternehmen alle Vorgänge im Lager im Blick.

Automatisierung der Geschäftsprozesse

Doch wie sieht es an der Stelle mit der Automatisierung der Geschäftsprozesse in den Bereichen Finanzen, Vertrieb oder Personalwesen aus? In Konzernen kommen hierfür ERP-Systeme (Enterprise Resource Planning) beispielsweise von SAP oder Oracle zum Einsatz. Im Mittelstand klafft an dieser Stelle häufig eine Lücke – auch wenn sich natürlich manche Daten per TMS oder WMS im Auge behalten lassen.

Sirum verschmilzt TMS, WMS und ERP

An dieser Stelle setzt Sirum an. Das 2016 in Hamburg gegründete Unternehmen hat TMS, WMS und ERP in einer All-in-one-Lösung verschmolzen und nennt das Ganze TME – für Transport-Management-ERP. Das wiederum kommt in unterschiedlichen Bereichen zum Einsatz: bei Teil- und Komplettladungen, Stück- und Sammelgut, in der Kurier- und Expresslogistik und der Lagerverwaltung. Sirum selbst baut dabei auf dem Grundgerüst von Odoo auf, einer Open-Source-Anwendung im Bereich ERP. Diese wird beständig aktualisiert und erweitert. Für kunden- oder branchenspezifische Erweiterungen sorgt dann Sirum selbst.

Zoder Spedition behält die Datenflut im Blick

Einer der Nutzer ist die ebenfalls in Hamburg ansässige Spedition Heinrich Zoder. Der familiengeführte Mittelständler ist in den beiden Kooperationen Elvis und SIM Cargo aktiv. Um den Überblick bei der Flut an Daten zu behalten, kommt dort das TME von Sirum zum Einsatz. „Stillstand ist tödlich, daher mussten wir uns möglichst schnell bewegen“, berichtet Zoder-Geschäftsführer Alexander Gautzsch, der gemeinsam mit Markus Zoder die Geschicke des hanseatischen Unternehmens lenkt. Daher habe der Logistiker die Zeit der Corona-Pandemie genutzt, sich IT-seitig neu aufzustellen – auch mit Blick auf die zunehmende Gefahr durch Cyber-Attacken. Über Rainer Hoppe von Apari Consulting kam dann der Kontakt mit Sirum zustande.

Sirum hat bereits von Haus aus viel abgedeckt

„Wir hatten bereits unsere Anforderungen an die IT formuliert und davon hat Sirum schon von Haus aus einen großen Anteil abgedeckt – aber auch die geographische Nähe ist für uns natürlich optimal“, erklärt Gautzsch im Gespräch mit trans aktuell. Besonders im Fokus standen dabei das Tracken der Lkw sowie das Optimieren der Routen im Nahverkehr. Hierbei kommt dann ein kollaboratives Routing zum Einsatz. Anders als bei konventionellen Navigationssystemen ordnet die Lösung jedem Fahrzeug eine individuelle Route zu und setzt dabei auf KI-basierte, prädiktive Verkehrsmodelle.

Applikationen für iOS und Android

App von Sirum Foto: Sirum
Mit der App von Sirum ist die Kommunikation gewährleistet.

Des Weiteren gibt es mobile Applikation für mobile Endgeräte mit den Betriebssystemen Android und iOS. Auf diese Weise kann die Kommunikation zwischen Fahrer und Backoffice per App stattfinden – inklusive beispielsweise dem Herunterladen von Belegen. Die Fahrer müssen dabei nicht viel eingeben. Die Standardprozesse sind beispielsweise bereits vorformuliert und in verschiedenen Sprachen verfügbar.

Speditionelles Know-how fließt in die Lösung ein

Das große Plus ist, dass das Know-how der Mitarbeiter in die Lösung einfließt. So können beispielsweise die Be- und Entladezeiten einzelner Rampen berücksichtigt werden. Darüber hinaus dokumentiert das System, wie zuverlässig eine Verladestelle ist. „Je nachdem lässt sich diese Erkenntnis bei der nächsten Preisverhandlung nutzen“, erklärt Sirum-Projektmanager Christian Gielke gegenüber trans aktuell. Weitere Vorteile sieht er in der Nutzung des Dokumenten-Management-Systems (DMS). Das DMS speichert dann alle eingehenden Dokumente in einem zentralen, für alle über das Netzwerk erreichbaren Archiv. Das erleichtert beispielsweise die Rechnungsstellung oder auch eine Schadensregulierung. Denn langes Suchen entfällt, egal welcher Mitarbeiter oder welche Abteilung gerade eine Information zu einem Vorgang benötigt.

Abliefernachweis nun auch im Stückgut

Der Informationsfluss ist zudem noch in eine weitere Richtung gewährleistet: Der Abliefernachweis, Proof of Delivery (POD), ist nach dem KEP-Bereich nun auch im Stückgut angekommen. „Auch an dieser Stelle gilt es eine Flut an Daten zu kanalisieren“, berichtet Gielke. IT-seitig ist Sirum jedenfalls zukunftssicher aufgestellt. Eine Drei-Schicht-Software-Architektur – unterteilt in Anwendung, Prozessschicht und Datenbank – der Cloud-Lösung sorgt für eine problemlose Skalierbarkeit und stellt zudem sicher, dass auch sogenannte Microservices angedockt werden können.

Mehrere Kooperationen in einer Lösung

Des Weiteren ist das TME multikooperationsfähig. Soll heißen, es lassen sich gleich mehrere Kooperationen darin abbilden. Die unterschiedliche Clearing-Systematiken, Codelisten oder Beschaffungsprozesse sind entsprechend hinterlegt. Ein Pluspunkt für alle Spediteure, die für mehrere Verbünde unterwegs sind.

Die Entwicklung geht weiter

Noch ist die Einführung von Sirum bei Zoder nicht komplett abgeschlossen. Aktuell arbeiten die beiden Partner an der Integration der WMS-Funktionalität. Dann laufen auch viele Prozesse im Lager automatisiert ab. Denn das Umschlaglager im Sinne des Stückguts ist bei Sirum bereits vollumfänglich in der IT abgebildet – ebenso Ein-, Um- und Auslagerung inklusive der Bewegungen im Lager.

Dieser Artikel stammt aus diesem Heft
ta 16 2022 Titel
trans aktuell 16 / 2022
11. November 2022
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