ZF stellt autonomen e.Go Mover vor Wandel vom Zulieferer zum Autobauer

Foto: Felix Kaestle

Der Technologiekonzern ZF macht ernst. Künftig wollen die Friedrichshafener zusammen mit der e.GO Mobile aus Aachen kompakte autonome Nutzfahrzeuge bauen.

Erst auf der Messe CES im Januar hat ZF, damals noch zusammen mit der Ideenschmiede Rinspeed, ein modulares autonom fahrendes Fahrgestell vorgestellt. Nun soll in Aachen die Serienproduktion des e.GO Mover starten. Dazu hat sich ZF eigenen Angaben mit der e.GO Mobile zusammengetan, gewachsen aus dem Umfeld der RWTH Aachen, die ja auch den Streetscooter aus der Taufe gehoben haben. Der e.GO Mover entsteht beim Gemeinschaftsunternehmen e.GO Moove. Um den städtischen Mobilitätsbedarf der Zukunft zu decken produzieren die Partner in Aachen zwei Varianten: People und Cargo, adressieren also sowohl den öffentlichen Personennahverkehr als auch die Lieferung auf der letzten Meile. Laut ZF soll die sich die Jahresproduktion schon zum Start in fünfstelliger Größenordnung bewegen. In den nächsten fünf bis sieben Jahren erwarte man einen weltweiten Bedarf von rund einer Million. ZF ist im Joint-Venture für einen großen Teil der Technik zuständig: elektrischer Antrieb, Lenkung, Bremsen und die automatisierten Fahrfunktionen. Die Steuerung übernimmt ZFs mobiler Superrechner ProAI mit Hilfe von ZF-Sensoren und künstlicher Intelligenz.

Personen- und Frachtvariante

"Vom weltweiten Trend zum automatisierten Fahren sowie zur Elektromobilität können vor allem Systemanbieter wie ZF besonders profitieren", sagt der ZF-Vorstandsvorsitzende Wolf-Henning Scheider. "Der e.GO Mover ist das erste serienreife Fahrzeug mit ZF-Systemen, um ein automatisch fahrendes Mobilitätskonzept für Städte zu ermöglichen." Während die People-Variante als Shuttle eingesetzt werden kann, greift der Mover Cargo Lieferdiensten unter die Arme. Dabei ersetzt das Fahrzeug nicht den Menschen an sich, sondern nimmt ihm laut ZF nur die Fahr- und Parkarbeit ab. Das Fahrzeug folge ihm dann selbständig und emissionsfrei von Haus zu Haus. Die Aufgabe des Paketboten verändert sich damit also vom Fahrer zur Schnittstelle zwischen Lieferdienst und Empfänger. 

Großes Potenzial abseits des Straßenverkehrs

Das aktuell größte Potenzial sieht ZF aber noch abseits des Straßenverkehrs. "Wir erwarten, dass sich das automatisierte Fahren auf Werks- und Logistikgeländen, in Hafenarealen oder in der Landwirtschaft zuerst durchsetzen wird", so Scheider. Demnach begünstigen solche wiederkehrenden Operationen und die geringe Komplexität des Umfelds den Einsatz von autonomer Technik. In der Güterlogistik und im Personenverkehr haben autonome Fahrzeuge laut ZF das Potenzial, die Betriebskosten zu senken und gleichzeitig die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer zu erhöhen. Als Zulieferer sieht sich ZF in dieser Entwicklung in einer guten Position. "In einer immer komplexeren Technologiewelt sind jene Unternehmen im Vorteil, die schnell perfekt aufeinander abgestimmte Teilsysteme oder auch komplette Systemlösungen anbieten können." Entsprechend habe man auch die Konzernstrategie justiert. So liege der strategische Fokus darauf, als Systemanbieter die Next Generation Mobility zu gestalten und Systemlösungen für die ganze Bandbreite an möglichen Anforderungen der künftigen Mobilität zu liefern. Mit den vier Feldern automatisiertes Fahren, elektrische Antriebe, integrierte Sicherheitssysteme und der Steuerung aller Fahrzeugbewegungen, unterstützt von der ZF IoT Cloud wolle man bei Pkw, Nutzfahrzeugen, Off-Highway-Fahrzeugen sowie in der Industrietechnik mitsprechen.

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