Der Fachkräftemangel bedroht akut die Lieferketten in Europa. Welche Strategien braucht es, um Mitarbeiter zu finden? Wie können mehr Menschen für diese Berufe begeistert werden – und welche Rolle spielen Gehalt und Firmenkultur?
Was wirklich zählt, erfuhren die Teilnehmer im start121-Webinar „Erfolgreiches Recruiting“ von unseren Expertinnen und Experten. Mit dabei: Dr. Anita von Mutius (Empion), Yesica Rios (Jobmatch.me) und Janis Eller (Jomigo). Den Anfang machte Yesica Rios mit der Feststellung: „Der Arbeitsmarkt im Transportgewerbe hat sich längst von einem Arbeitgeber-Markt in einen Arbeitnehmer-Markt gewandelt“. Heißt im Umkehrschluss, dass sich Unternehmen bei den potenziellen Arbeitnehmern bewerben und sich entsprechend attraktiv darstellen müssen. Dazu gehören unter anderem, dass die (möglichst schnelle) Rückmeldung auch auf bislang unkonventionellen Wegen wie SMS oder WhatsApp erfolgen sollte.
Feedback für Bewerber zeitnah geben
„Manchmal ist man als Arbeitgeber schon nach einem Tag zu spät“, betont Yesica Rios. Dem stimmte Jannis Eller zu. Darüber hinaus gibt er zu bedenken, dass eine längere Suche deutlich höhere Kosten mit sich bringt. „Fehlende Mitarbeiter schlagen im Schnitt mit Opportunitätskosten von 11.000 Euro pro Monat zu Buche“, erklärt Jannis Eller. Etwa Aufträge, die nicht angenommen werden können oder Zugmaschinen, die auf dem Hof stehen bleiben.
Wie wichtig ist das Gehalt?
Hier sind sich die Referenten einig: Das Gehaltsniveau muss stimmen. Doch mindestens genauso wichtig ist es, in die Zufriedenheit der Mitarbeiter zu investieren. Das sind oft die „kleinen“ Dinge. Etwa Unterstützung durch den Chef, wenn Fahrer an Rampen bestimmter Kunden Probleme haben oder zusätzliche freie Tage benötigen. „Dabei geht es auch immer um Wertschätzung der Mitarbeiter“, ergänzt Dr. Anita von Mutius.
Hälfte der Arbeitnehmer denkt über Wechsel nach
„Hier liegt eine wirklich große Chance für Arbeitgeber“, betont Dr. Anita von Mutius. Um dieses Potenzial zu heben, müssen Unternehmen ihre Recruiting-Maßnahmen anpassen. Nur wie? Dazu hat Empion eine automatisierte Matching-Methode auf KI-Basis entwickelt, die Bewerber und Unternehmen nicht nur nach ihren Skills bewertet, sondern darüber hinaus Persönlichkeitsmerkmale und kulturellen Präferenzen berücksichtigt.
Headhunting und Social Media
Im Schnitt dauert es 135 Tage bis eine Fahrerstelle neu besetzt wird – und es wird immer schwieriger qualifizierte Fachkräfte zu finden. Je professioneller und schneller das Recruiting, umso besser ist das Ergebnis – und zwar für beide Seiten. Jomigo setzt dafür auf ein Netzwerk von Headhuntern. Dennoch hat die Stellenanzeige, egal ob in Print oder online, nicht ausgedient. Doch wer sich dafür entscheidet, muss einiges beachten (siehe Whitepaper von Jobmatch.me). Das gilt auch für das Recruiting über Social Media. Hier lohnt es sich, im Vorfeld zu bestimmen, wo die Zielgruppe unterwegs ist. Gerade die Generation Z kann auch auf TikTok oder Instagram effektiv abgeholt werden, Boomer und Generation Y eher auf Facebook. Dazu gehört auch, dass die Unternehmen ihren eigenen Auftritt auf Vordermann bringen.
Innovation für den Mittelstand
start121 bringt innovative Startups mit dem Mittelstand zusammen – nicht nur im Bereich Recruiting, sondern in allen Bereichen, die in Transport, Spedition und Logistik relevant sind, unter anderem Digitalisierung, KI, Robotik und Sicherheit. Jetzt kennenlernen unter start121.de.
