Edeka liebt Lebensmittel, Transport- und Logistikdienstleister aber offenbar nicht. Warum der Lebensmittelhändler steigende Kosten abwälzt.
Nachhaltig, effizient und solidarisch – so funktioiniert das genossenschaftliche Modell von Edeka nach Aussage des Lebensmittel-Einzelhändlers. Nun tritt Edeka auf die Ausgabenbremse. Grund sind die steigenden Kosten wegen des Angriffskriegs von Russland auf die Ukraine. Die Mehrkosten müssten stattdessen „in der gesamten Wertschöpfungskette verteilt werden“, heißt es.
Edeka tritt höheren Preisen entgegen
Der Krieg in der Ukraine verschärfe die zuletzt ohnehin steigende Inflation – insbesondere mit Blick auf den Energie- und Kraftstoffsektor – noch einmal deutlich, heißt es seitens Edeka. „Steigende Verbraucherpreise dürfen aber nicht als Alibi der Industriekonzerne dienen, um ihre Renditen mit überhöhten Preisforderungen zu maximieren“, erklärt Markus Mosa, Vorstandsvorsitzender der Edeka Zentrale. Daher werde Edeka auch in Zukunft, durch konsequente Verhandlungen alle vermeidbaren Preiserhöhungen abwenden. Doch gilt das jetzt nur für Hersteller?
Edekas stillschweigende Zustimmung
Auf Nachfrage von eurotransport.de, ob dies nur für Lebensmittel-Riesen wie Mondelez, Nestlé oder die Kraft Heinz Company – oder eben auch für das Transport- und Logistikgewerbe gelte, antwortet Edeka Zentrale wie folgt: „Bitte haben Sie Verständnis, dass wir diese Aussagen nicht weiter kommentieren möchten.“ Ein Dementi klingt auf jeden Fall anders.
Edeka glänzt mit steigendem Umsatz
Dabei steht der Edeka-Verbund auch nach zwei Jahren Corona-Pandemie glänzend da: Im Geschäftsjahr 2021 verbuchte das Unternehmen einen Umsatz von rund 63 Milliarden Euro. Daran hatten die selbstständigen Edeka-Kaufleute nach Unternehmensangaben einen Anteil von rund 35 Milliarden Euro. Das entspricht laut Edeka einem Zuwachs von 4,7 Prozent gegenüber dem vorangegangenen Ausnahmejahr 2020.
Edeka investiert Milliarden ins eigene Wachstum
„Für das laufende Jahr planen wir wieder ein Investitionsvolumen von rund 2,8 Milliarden Euro. Wir investieren in unsere Märkte, Mitarbeiter und Sortimente. Aber auch in ein immer effizienteres Logistiknetz“, erklärt Martin Scholvin, Vorstand Finanzen und Personal bei der Edeka Zentrale. Insbesondere die Digitalisierung soll weiter vorangetrieben werden. Für die Transport- und Logistikdienstleister dürfte das Stückchen vom Kuchen hingegen vergleichsweise klein ausfallen.