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Spedition Diehl Logistikdienstleistungen

Foto: Diehl

Strategie: Die Diehl Spedition ist bekannt für Europaverkehre.
Nun reagiert das Unternehmen aus Esslingen auf Wünsche der Kunden und
setzt verstärkt auf Dienstleistungen im Logistiksegment.

Der Gepard setzt zum Sprung an – zum Sprung in ein neues Geschäftsmodell. So ziert die Lkw und Trailer der im schwäbischen Esslingen beheimateten Diehl Spedition neben Maskottchen und Firmenname schon bald auch der Zusatz »Lebendige Logistik«. »Wir wollen etwas Frisches. Denn Logistik lebt und atmet – sie verändert sich täglich«, sagt Marketingleiterin Elena Diehl. Bislang war diese Art der Dienstleistung eher ein Randthema, vornehmlich mit Lagerhaltung abgedeckt. Das soll sich nun ändern.
 
Seit Jahresbeginn verantwortet Thorsten Munk als Geschäftsbereichsführer Logistik die neue Diehl-Sparte. Der Diplom-Kaufmann war zuvor Mitglied der Geschäftsleitung bei Star Distribution tätig, einem Unternehmen mit Sitz in Böblingen, das sich selbst als Lead Logistics Provider versteht.
 
Damit stellt die Diehl Spedition einmal mehr die Weichen neu: Als Transporteur für die Relation Berlin – Hagen – Düsseldorf hat alles begonnen. »Ein damals erfolgreiches Modell, allerdings mit beschränkten Wachstumsmöglichkeiten «, erklärt Diehl. Die erste Weichenstellung brachte die Europaverkehre mit sich, für die die Esslinger noch heute stehen. Im Zuge dessen nahmen auch die nationalen Transporte Fahrt auf. »Dabei kommt uns der europäische Ansatz zugute. Wer eine seltene kontinentale Relation bei uns bucht, nimmt nicht selten auch die nationalen Routen in Anspruch«, erklärt Elena Diehl.
 
Eine ähnliche Wirkung erwarten die Esslinger nun auch von der neuen Logistiksparte. Denn das Know-how und das Personal hat die Spedition schon lange. Nur auf Entscheiderebene fehlte bislang jemand, der das Ganze weiterentwickelt beziehungsweise auch nach außen hin vertritt.
 
»Die Diehl Spedition setzt auf ein starkes Beziehungsmanagement. Die großen Kunden sind alle direkt der Geschäftsleitung zugeordnet. Dieses wichtige Konstrukt galt es auch auf den Bereich Logistik zu übertragen«, sagt die Marketingleiterin.

Neue Sparte Systemlogistik

Die neue Sparte Systemlogistik ist modulartig aufgebaut und je nach Bedarf erweiterbar. Dabei sind Leistungen gemeint, die dem Kunden beim Optimieren seiner Wertschöpfungskette unterstützen. Je nach Anforderung könne die Dienstleistung so tief in die Prozesse hineinreichen, dass eine Kontraktlogistik vonnöten ist. »Wir wollen auch in diesem Segment den Mittelständlern bei ihrer Arbeit helfen«, sagt Elena Diehl. Im Visier habe man durchaus größere Kontrakte. Wobei es auch an dieser Stelle gelte, bodenständig zu bleiben.
 
Zwar sei man bereits heute mit entsprechenden Lösungen am Markt, diese sind jedoch noch vereinzelte Leuchttürme. Qualitätskontrollen oder Verpackungsgutachten seien da nur ein Teil des angebotenen Portfolios. »Stark aufgestellt sind wir in den Bereichen Antriebstechnik, Chemie und Baumarktlogistik «, gibt sie zu Protokoll. Bei dem Heimwerkerbedarf sei beispielsweise eine der konkreten Anforderungen, in Spitzenzeiten bis zu zwölf Sattelzüge am Tag auf den Weg zu bringen. Eine Menge, die eben nicht jedem Transporteur leicht von der Hand gehe.
 
Mit einigen Kunden ist die Spedition bereits in Verhandlungen über eine mögliche Zusammenarbeit. Kein Wunder, wurde die Idee doch nicht nur aufgrund eines allgemeinen Trends zur Kontraktlogistik hin geboren. »Vielmehr haben uns zahlreiche Kunden darauf angesprochen, ob sie entsprechende Leistungen nicht auch über die Diehl Spedition erhalten könnten«, erklärt Elena Diehl. Wobei sie kein Geheimnis daraus macht, dass es natürlich auch darum geht, nicht leicht austauschbar zu sein. Ganz ähnlich eben wie bei den Europaverkehren, die in dieser Form einmalig seien.
 
Um die Zufriedenheit der Kunden zu gewährleisten, gebe es darüber hinaus aber auch immer wiederkehrende Qualitätsgespräche, bei denen die Diehl-Geschäfts- und Bereichsleitung ein offenes Ohr für Wünsche und Anregungen haben. »Das ist etwas, das unsere Kunden sehr schätzen«, erklärt sie. Als mittelständisches Unternehmen setze man mit Bedacht auf »ebenfalls mittelständische Kunden, die gesund aufgestellt sind«. Somit begegnen sich beide Seiten auf Augenhöhe und wissen um die Problemstellungen und -lösungen des anderen. »Letztlich ist unser Anspruch, dass wir in der Logistik die gleiche Performance abliefern, wie dies bei den Speditionsdienstleistungen der Fall ist«, sagt Diehl.
 
Ein ehrgeiziges Ziel, lautet doch der Slogan der Europaverkehre »Vor den anderen da sein«. Das Alleinstellungsmerkmal sei dabei, dass Diehl ausschließlich auf Direktverkehre setze, erklärt Elena Diehl. Als Gründe nennt sie kürzere Laufzeiten, reduzierte Transportkosten, ein verringertes Beschädigungsrisiko sowie eine transparente Abwicklung. Natürlich brauche man hierfür das entsprechende Sendungsaufkommen, »bei rund 5.000 Sendungen am Tag ist das bei uns aber nicht das Problem.« Jeden Abend würden circa 90 Fern-Lkw vom Logistik-Terminal in Esslingen abfahren, darüber hinaus verlassen weitere 40 Lastzüge allabendlich die Zentrale mit Zielen in ganz Deutschland.
 
Auch bei den Europaverkehren ist also Leben in der Logistik. Offizieller Start des neuen Geschäftsmodells ist Mitte des Jahres. Dann geht auch der überarbeitete Internetauftritt online. Noch klarer strukturiert soll er sein und nicht mehr ganz so bunt. »Damit wird auch dieser Teil des Unternehmens erwachsen «, sagt Elena Diehl. Lebendige Logistik sei eben mehr als nur ein Slogan, sondern ziehe sich wie ein roter Faden durch alle Geschäftsbereiche.

Das Unternehmen

Wilhelm Diehl gründete die Diehl Spedition im Jahr 1933. Heute leiten die vier Geschäftsführer Dr. Gerhard Diehl, Willi Robert Diehl, Jürgen Wirsing und Dieter Alber ein mittelständisches Unternehmen mit rund 350 Mitarbeitern. Der Hauptsitz befindet sich in Esslingen, Niederlassungen gibt es darüber hinaus in Schwäbisch Hall, Tuttlingen und Karlsruhe. Etwa 5.000 Sendungen täglich beziehungsweise eine Millionen Sendungen pro Jahr bringen die Schwaben auf den Weg und bedienen dabei rund 70 europäische Zielstationen. Der Umsatz liegt bei circa 70 Millionen Euro. Unterteilt hat man das operative Geschäft in die Unternehmensfelder National, Europa, Logistik, Übersee und Systemlogistik. Seit 2010 hält die Spedition Gebrüder Weiss aus Lauterach eine Minderheitsbeteiligung von 25 Prozent an Diehl. Mit System Alliance, System Alliance Europe, System Plus und Cargo Network ist die Diehl Spedition darüber hinaus in gleich mehreren Kooperationen tätig.

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