Meldungen über Unfälle zwischen rechts abbiegenden Lkw und geradeaus fahrenden Radfahrern reißen nicht ab. Moderne Abbiegeassistenten können diese Unfälle verhindern – aber nicht in jedem Fall.
Der Unfall Mitte Mai in Berlin-Mitte war gewissermaßen typisch: Morgens um sechs Uhr bog ein Betonmischer rechts ab, eine Frau wurde dabei erfasst und unter den Hinterachsen eingeklemmt. Sie kam mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus. Zuvor in diesem Jahr waren bereits zwei Radfahrerinnen in Berlin von abbiegenden Lkw tödlich verletzt worden. In der Politik wurden sofort wieder Rufe laut, Lkw ohne Abbiegeassistenten die Einfahrt in die Innenstädte zu verbieten. Der Kommentator einer Berliner Zeitung forderte sogar einen verpflichtenden Beifahrer im Lkw, da zwei Paar Augen besser sehen würden als ein Fahrer allein. Ansonsten waren die Reflexe wie immer: Die Schuld trägt, aufgrund der Rechtslage, allein der Lkw-Fahrer.
Radfahrer als häufiger Unfallverursacher
"Mobilität ist ein Grundbedürfnis, und ohne Transportdienstleistung sähe unser tägliches Leben nicht so aus, wie wir es schätzen", sagt Dr. Stephan Brucker, Geschäftsführer der gleichnamigen Spedition aus Aalen mit 240 Lkw, die oft in Innenstädten unterwegs sind – zum Glück bislang ohne Unfälle. "Die Lobby des Lkw ist denkbar schlecht, und somit werden der Lkw und dessen Fahrer auch überwiegend als Gefahr für den Radfahrer gesehen und nicht der Radfahrer als häufiger Unfallverursacher durch eine nicht vorausschauende Fahrweise. Man begibt sich immer gerne in die Opferrolle, bevor eine Selbstreflexion stattfindet."
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