Lange ist es her, dass Renault Trucks in der Power- Champions-League mitspielen konnte. Jetzt melden sich die Franzosen mit Macht zurück. Ihr Schlüsselspieler: ein Volvo Turbocompound-Motor der neuesten Generation.
Hoppla, mag sich der ein oder andere Fahrer gängiger Fernverkehrs-Lkw dieser Tage auf der Autobahn denken. Wer schließt denn da so plötzlich auf, ein Renault? Ja, die Franzosen legen richtig nach. Was nicht heißt, dass sie bisher generell schwachbrüstig aufgetreten sind. Immerhin 520 PS und 2.550 Nm standen (und stehen) im stärksten T High an – aber eben nur im Topmodell, das nur in wenigen Flotten Einzug gehalten haben dürfte.
Jetzt aber wird die 520-PS-Maschine im Drehmoment-Kapitel vom 480er Turbocompound-Motor rechts überholt. Und der neue Drehmoment-König hat dazu die eine entscheidende Zutat, eine größere Verbreitung zu finden – geht mit ihm doch das Versprechen einher, im Vergleich zur vorherigen Motorengeneration bis zu zehn Prozent Kraftstoff einsparen zu können.
Zweite Turbine im Abgastrakt
Wie das geht? Eine weitere, dem eigentlichen Turbolader nachgeschaltete Turbine nutzt die immer noch in den Abgasen steckende Restenergie und greift so über ein Zahnräderpaket und einen Dämpfer der Kurbelwelle des Reihensechszylinders unter die Arme. Die Folge: ein höheres Drehmoment bei niedrigeren Drehzahlen. Konkret: 2.700 Nm bei 900 bis 1.250 Umdrehungen, so viel wie nie in einem Renault Fernverkehrs-Lkw. Das wiederum nutzen die Franzosen, um Steigungen glattzubügeln und ohne ein Herunterschalten über die Kuppen zu surfen.
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