Mercedes-Benz Vans Erste Daten zum eSprinter ab 2023

Mercedes-Benz eVito / eSprinter Foto: Daimler 9 Bilder

In einem digitalen Workshop hat Mercedes-Benz Vans erste Einblicke gegeben in die nächste eSprinter-Generation. Außerdem im Fokus: Auf- und Ausbauten für die aktuelle E-Transporter-Palette.

Mit eVito Kastenwagen, eVito Tourer, EQV und eSprinter kommt Mercedes-Benz Vans schon heute auf vier batterieelektrische Modelle. 2022 dann folgt die E-Variante des neuen Citan – und im zweiten Halbjahr 2023 schon das erste große Update: der eSprinter in seiner zweiten Generation. Er soll in Charleston, Düsseldorf und Ludwigsfelde gemeinsam mit den konventionellen Sprinter CO2-neutral vom Band laufen. Aus dem Frontantriebskonzept wird dann mittels der Electric Versatility Platform ein Fahrzeug mit Heckantrieb – aufgeteilt in drei Module.

Das Frontmodul umfasst die unter der Haube montierten Hochvoltkomponenten, das Unterboden-Modul beheimatet die Batterie. Das Heckmodul wiederum besteht aus der Antriebsachse samt Elektromotor – wobei der Hersteller auf Nachfrage noch nicht konkretisieren will, ob es sich um einen in der Achse integrierten Motor handelt, um eine konventionelle Achse mit Differenzial, auf das der Motor wirkt, oder gar um eine Achse mit zwei Radnabenmotoren. Klar ist nur schon jetzt: Die nächste Generation eSprinter wird durch ihre neue Architektur trotz des "alten" Rohbaus und dem weiterhin im Vergleich zu den Verbrennern unveränderten Laderaum im Kastenwagen eine höhere Varianz erlauben. Weitere Kundensegmente und Märkte sollen damit erschlossen werden – unter anderem in den USA und Kanada.

eSprinter 2023 mit doppelter Reichweite

Drei Batteriegrößen werden im neuen eSprinter verfügbar sein, zwei Radstände und zahlreiche Aufbauvarianten. Die Reichweite soll sich im Vergleich zum aktuellen eSprinter (120 bzw. 168 Kilometer) je nach Konfiguration mehr als verdoppeln, das Ladevolumen (aktuell elf Kubikmeter) legt um bis zu 50 Prozent zu – Kofferaufbauten nicht einberechnet. Mit dem Heckantrieb können zudem höhere Gesamtgewichte und damit höhere Nutzlasten realisiert werden. Auch in Sachen Ladeleistung will Mercedes-Benz Vans auf die heute maximal 80 kW DC nochmal ein paar kW draufpacken, ebenso soll das Thema Anhängerkupplung/Anhängelast angegangen werden. Die ersten Konzeptfahrzeuge stehen bereits – sie sind mit einem über die Fahrzeugbatterie laufenden Kühlaufbau für Lebensmittel versehen und mit einem KEP-Ausbau samt sensorgesteuerter Speed-Delivery-Door.

Zur Veranschaulichung dafür, dass aber auch mit den aktuellen eVito und eSprinter unterschiedlichste Auf- und Ausbauten möglich sind, hat Mercedes-Benz Vans gleich vier Fahrzeuge ins Rampenlicht gerückt. Die Herausforderungen für Hersteller und Auf-/Ausbauer dabei: die zuverlässige Energieversorgung und die besonders hohe Effizienz der Komponenten und das möglichst niedrige Eigengewicht zwecks der begrenzten Nutzlast.

eVito mit Kühlausbau und Heck-Auffahrrampe

Der eVito mit Kerstner-Kühlausbau bis 0 Grad Celsius kommt ohne große separate Batterien und ohne eine passive Kühlung beispielsweise mittels Trockeneis aus. Die Kerstner C106EA Unterflur-Kühlanlage ist dafür an das Bordnetz angebunden, ihre Pufferbatterie auf eine Kapazität von lediglich circa einer kWh reduziert. Diese Pufferbatterie im Beifahrersitz übernimmt die Kühlung dann nur während der Zustellung und in Pausen. Während der Fahrt springt die 35-kWh-Fahrzeugbatterie ein, auf dem Betriebshof wird der Anschluss an das externe Stromnetz genutzt. Das Ladevolumen liegt bei rund 3,5 Kubikmetern, die Reichweite soll in der Praxis mit rund 50 Öffnungen immer noch bei zumindest 120 Kilometern liegen – was laut Hersteller Daten aus der Erprobung mit HelloFresh bestätigen.

In Kooperation mit AMF-Bruns hat Mercedes-Benz Vans wiederum den eVito Tourer zur Beförderung von Menschen mit eingeschränkter Mobilität aufgestellt. Der Heckausschnitt samt Auffahrrampe hat dabei keinerlei Berührungspunkte zur Fahrzeugbatterie, mittels der tiefen Bodenwanne ist zudem eine DIN-gerechte Innenhöhe von 1.450 Millimetern gewährleistet. Ist der Rollstuhlfahrer an Bord, ist vorn immer noch Platz für fünf Personen und den Fahrer. Ohne Rollstuhlfahrer können zudem Dreh- und Klappsitze genutzt werden, die dann die Beförderung von bis zu sieben Personen ermöglichen.

eSprinter als Krankenwagen und Arznei-Transporter

Der eSprinter Ambulanz wiederum kommt bei der Verlegung von Patienten zum Einsatz, ist aktuell allerdings nicht als Rettungswagen konzipiert. Seine 35 kWh fassende Fahrzeugbatterie soll gut sein für 93 Kilometer – und wird nicht auch noch vom Aufbau und dessen medizinischen Geräten beansprucht. Diese Komponenten nämlich werden mittels einer Zusatzbatterie hinter der Trennwand separat mit Strom versorgt. Um das zulässige Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen dabei trotzdem nicht zu überschreiten, hat der Aufbauhersteller Ambulanz Mobile besonders leichte Materialien verwendet.

Auch in der Gesundheitsbranche verhaftet ist dann noch der eSprinter Pharma. Ihn hat Mercedes-Benz Vans in einer Kooperation mit Thermo King realisiert und dafür die Temperaturregelanlage E-200 und eine Lithium-Ionen-Batterie des Partners installiert. Diese Konfiguration soll mit der Anbindung an das Fahrzeugbordnetz auch in der Warenauslieferung gut sein für manuell einstellbare und vor allen Dingen konstante Temperaturen zwischen 15 und 25 Grad Celsius – inklusive einer zügigen Nachkühlung nach Türöffnungen. Auch ein Kühlcontainer mit einer zweiten Temperaturzone kann dazu mitgeführt werden, wenngleich sich der eSprinter Pharma noch im Prototypen-Stadium befindet.

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