Aus wirtschaftlichen Gründen will DB Cargo verschiedene Güterverkehrsstellen nicht mehr bedienen. Zwar bedauere man diesen Plan, so der Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV), doch gleichzeitig öffne der Rückzug den Markt für private Anbieter.
Laut DSLV besteht also keine Gefahr, dass sich Güter zurück auf die Straße verlagern. Der Markt mit Privatbahnen biete schon heute Alternativen für Spediteure. Solange die Güterverkehrsstellen nicht vollständig stillgelegt würden, so der Verband, können Wettbewerbsbahnen die Lücke ausfüllen, die DB Cargo hinterlässt. Möglicherweise werde der Betrieb dadurch sogar wirtschaftlicher. "Dort, wo entsprechendes Frachtvolumen vorhanden ist, wird der Markt auch Spediteure und Eisenbahnverkehrsunternehmen hinlenken, solange die Schiene dort noch physisch vorhanden ist", sagt Axel Plaß, designierter Vorsitzender des DSLV-Fachausschusses Schienengüterverkehr.
"Die Deutsche Bahn ist und bleibt verlässlicher Partner der Spediteure." Deshalb unterstütze der DSLV Konzepte, mit der sie effizienter werde. "Wenn sich die DB jetzt auf ihr Kerngeschäft, also auf die Verbesserung ihres Service bei den verbleibenden Güterverkehrsstellen konzentriert und die übrigen Gleisanschlüsse von engagierten Wettbewerbern betrieben werden können, wird das Gesamtsystem Schiene gestärkt." Dabei entscheide nicht, wer eine Transportleistung anbiete, sondern vor allem, in welcher Qualität und zu welchem Preis. Hier könne mehr Wettbewerb helfen.