Mann + Hummel Filtertechnik für saubere Luft

Mann + Hummel Filter Cube III  Feinstaubfresser, Verkehr, Stau, X1-Bus Foto: Thomas Küppers

Feinstaub und Stickoxide sorgen in Ballungsräumen für dicke Luft. Das Technologieunternehmen Mann + Hummel liefert Lösungen, um die Grenzwerte doch zu erreichen.

Ob Hamburg, Berlin, Düsseldorf, München oder Stuttgart: Der Blick auf die Onlinekarten des Umweltbundesamts (UBA) zur aktuellen Luftverschmutzung zeigt, dass in deutschen Ballungsräumen zunehmend dicke Luft herrscht. Abgesehen davon, dass die Verursacher dieser Umweltbelastung mit Stickoxiden (NOx) und Feinstaub (PM10 – Stäube mit einem Durchmesser von weniger als zehn Mikrometern) nach Angaben der Behörde in der Industrie, der Energie-, Land- und der Verkehrswirtschaft zu finden sind, befinden sich besonders Letzterer und der Dieselantrieb im Speziellen immer stärker im Fokus der öffentlichen Diskussion. Dass sich auch die Auto­mobilzulieferindustrie der ­Senkung von Emissionen verschrieben hat, zeigt sich bei der Filtertechnik. Kürzlich vor­gestellt: das Filter-Update für die von Mann + Hummel installierten 17 Filtersäulen in der Stuttgarter Neckarstraße, die nicht nur die Umgebungsluft von PM10, sondern auch von NOx reinigen sollen.

Foto: Knut Zimmer
Mann + Hummel-CEO Werner Lieberherr präsentiert den neuen Filtercube.

Mann + Hummel präsentieren neuen Filtercube

Zum Einsatz kommt dabei ein neuer Kombifilter, der soge­nannte Filtercube, mit einer zusätzlichen Aktivkohleein­lage, die besonders auch NO2 ­adsorbieren soll – ein physikalischer Prozess, bei dem Feststoffe wie Stäube, aber auch Gase an der Oberfläche der Filtereinsätze haften bleiben. Drei dieser Filtercubes sind dabei je Säule verbaut. Die Säulen selbst sind mit entsprechenden Sensoren ausgestattet und aktivieren sich nur dann, wenn vorgegebene Schadstoffgrenzwerte erreicht werden. Anschließend saugt ein integriertes Ventilationssystem bis zu 14.500 Kubikmeter Luft pro Stunde durch die Filtercubes und bindet dabei nach Unternehmensangaben mehr als 80 Prozent des PM10 und NO2 aus der Umgebungsluft. In einem sechsmonatlichen Wechsel­intervall werden die Filter dann getauscht und anschließend verbrannt. Nach den Angaben von Mann + Hummel-CEO Werner Lieberherr ist diese Technik der hausinternen Kompetenz aus der Fahrzeuginnenraumfiltration entlehnt, denn hier biete das Unternehmen schon seit Langem Kombifilter an, um Fahrzeuginsassen vor Gasen und Partikeln zu schützen.

Alternative zum Fahrverbot

Jetzt übertrage man dieses Konzept lediglich auf die Reduzierung von NO2 in der Umgebungsluft. „Mit unserer Technologie zur Senkung der NO2- und Feinstaubbelastung ­können wir 40 Prozent der verkehrsbedingten Emissionen kompensieren“, versichert Lieberherr bei der Vorstellung der neuen Technik am Firmensitz in Ludwigsburg. Damit biete das Unternehmen eine echte Alternative zu Fahrverboten in Innenstädten. Deshalb wurden Anfang des Jahres auch drei weitere Filtersäulen nahe der Firmenzentrale in Ludwigsburg aufgestellt. Mit geplanten 23 Filterstationen erhoffe man sich auch dort entsprechende Ergebnisse. Zuversichtlich hinsichtlich des Erfolgs der Maßnahme zeigt sich auch das ­Verkehrsministerium Baden-Württemberg. Nach dessen Angaben ist seit der Installa­tion der Filteranlagen am Stutt­garter Neckartor die Belastung sowohl an PM10 als auch an NOX stark gesunken.

Foto: Mann + Hummel
Gegen Bremsstäube hat Mann + Hummel ein eigenes Filtersystem entwickelt.

Feinstaubfesser von Mann + Hummel

Bei Mann + Hummel kann man sich aber auch weitere Anwendungsmöglichkeiten gut vorstellen. Neben Straßen mit hohem Verkehrsaufkommen sieht man hier nach eigenen Angaben auch Einsatzmöglichkeiten an Bushaltestellen und Bahnhöfen. Auch in Werbe­tafeln und Informationswänden integrierte Lösungen seien denkbar. Eine Anwendung als mobile Installation ist dabei schon jetzt umsetzbar. Unter dem Namen „Feinstaubfresser“ hatte Mann + Hummel bereits 2017 Pkw mit einem Dachfilter ausgestattet, mit dem Stäube aktiv aus der Luft herausgesaugt werden können. Es folgte eine Zusammenarbeit mit dem Fahrzeughersteller Street­scooter, der einen der Feinstaubfresser heckseitig unter dem Fahrzeug verbaute. Ein guter Platz, da ein Großteil der Verkehrsstäube durch Reifen-, Straßen- und Bremsabrieb entsteht. Für letzteren Bereich hat das ­Unternehmen aus Ludwigsburg eigens ein System für Pkw- und Nutzfahrzeugbremsscheiben getestet, das den Bremsstaub um bis zu 80 Prozent reduzieren soll. Auch wenn diese Maßnahmen ein Umdenken auf politischer und gesellschaftlicher Ebene nicht ersetzen, so zeigt sich doch, dass gerade im Lager der Automobilzulieferer das letzte Wort in Sachen Verbrennungsmotor noch nicht gesprochen ist.

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