MAN-Truck ist bereit für Level 4 Autonom auf der Autobahn unterwegs

MAN Truck & Bus startet in Erprobung mit Level-4-Lkw Foto: MAN Truck & Bus 6 Bilder

MAN Truck & Bus erhält als erster Nutzfahrzeughersteller eine Level-4-Erprobungsgenehmigung für die Autobahn. Was die Münchner auf der A9 vorhaben und was sich Verkehrsminister Volker Wissing erhofft.

MAN Truck & Bus hat nach eigenen Angaben als erster Nutzfahrzeughersteller einen autonomen Lkw auf die deutsche Autobahn geschickt. Mit an Bord des Erprobungstrucks, der rund 10 Kilometer auf der A9 zwischen den Anschlussstellen Allershausen und Fürholzen fuhr, waren Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing und MAN-CEO Alexander Vlaskamp.

Deutschland als Leitmarkt des autonomen Fahrens

„Die erste Level-4-Erprobungsfahrt eines autonomen Trucks auf einer deutschen Autobahn beweist, dass Deutschland mit dem Gesetz zum autonomen Fahren die Spitzenposition in Europa eingenommen hat. Unser Ziel ist es, zum Leitmarkt für das automatisierte und vernetzte Fahren zu werden“, sagt Wissing. Das stetig zunehmende Transportaufkommen bei sich gleichzeitig zuspitzendem Fahrermangel sei eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung. Autonome Lkw könnten dazu beitragen, die Situation zu entschärfen. „Außerdem bietet die intelligente Vernetzung des Gütertransports die Chance, den Umschlag von der Straße auf die Schiene effizienter zu machen und damit den klimafreundlichen kombinierten Verkehr zu stärken“, erklärt der Bundesminister für Digitales und Verkehr.

Politik gibt der Nutzfahrzeugindustrie nötige Sicherheit

Vlaskap, Vorsitzender des Vorstands von MAN Truck & Bus, sieht im autonomen Fahren das zweite große Zukunftsfeld – neben dem Umstieg auf CO₂-freie Antriebe. „In diesem Jahr fahren wir zunächst Tests mit Prototypen auf der Autobahn. Ab 2025 folgen weitere Hub-to-Hub-Projekte, dann aber schon in typischen Kundenanwendungen. Damit gehen wir den nächsten Entwicklungsschritt in Richtung Serienreife von autonomen Trucks gegen Ende des Jahrzehnts.“ Das Gesetz zum autonomen Fahren gebe der Nutzfahrzeugindustrie die notwendige Planungssicherheit. „Zur Realisierung des autonomen Fahrens brauchen wir aber auch den engen Schulterschluss mit Infrastrukturbetreibern wie der Autobahn GmbH. Nur gemeinsam können wir das autonome Fahren auf die Straße bringen“, erklärte Vlaskamp.

Betriebskosten um bis zu 15 Prozent senken

Dabei schwingt bei den Beteiligten noch eine andere Hoffnung mit: Bei den autonom fahrenden Lkw entfallen die Lenkzeitpausen. Die Fahrzeuge würden sich damit „perfekt in eng getaktete Logistikabläufe integrieren“. Der effiziente Einsatz autonomer Lkw könne so perspektivisch die Gesamtbetriebskosten um 10 bis 15 Prozent reduzieren, heißt es. Auch den Fahrermangel könne die neue Technologie abmildern.

Der bürokratische Weg zur Testfahrt

Für die Testfahrt des ersten autonomen Lkw hat die bundeseigene Autobahn GmbH zunächst das Konzept des Münchner Nutzfahrzeugherstellers geprüft. Anfang April gab dann das Kraftfahrt-Bundesamt grünes Licht. Künftig wird die Autobahn GmbH auch bei der Serienzulassung von autonomen Fahrzeugen für die Genehmigung von Betriebsbereichen auf Autobahnen zuständig sein.

Lesen Sie auch MAN hTGX mit Wasserstoff-Verbrenner MAN hTGX mit H2-Motor Kehrtwende zum Verbrenner
Aktuelle Fragen Bullenfänger illegal? Sind Bullenfänger in Deutschland erlaubt? LNG/LPG (Unterschied) Warum LNG statt LPG? Tageskontrollblätter Können die Lenk- und Ruhezeiten über Tageskontrollblätter aufgezeichnet werden?
Betriebsstoffliste 2023
Mehr als 2.500 Produkteinträge

Immer auf dem neuesten Stand: Die DEKRA Betriebsstoffliste 2023

Kostenloser Newsletter
eurotransport Newslettertitel Jetzt auswählen und profitieren

Maßgeschneidert: Die neuen Themen-Newsletter für Transportprofis.

eurotransport.de Shop
Web Shop Content Teaser Der Shop für die, die es bringen.

Zeitschriften, Bücher, Lkw-Modelle, Merchandising und mehr.