In Berlin formieren sich Fahrer und Spediteure mit ihren Lkw. Vor dem Brandenburger Tor werden heute rund 1.500 Lkw erwartet. Seit gestern sind eurotransport.de und der FERNFAHRER-Partnertruck dabei.
Berlin im Demo-Fieber. Nach den massiven Protesten der deutschen Bauern gegen die Subventionskürzungen der Ampel-Koalition zum Wochenanfang macht seit gestern dort das Transportgewerbe seinem Unmut lautstark Luft.
Bereits gestern waren mehr als 400 Lkw in Berlin
Bis um 22 Uhr zählte die Berliner Polizei bereits 434 angereiste Lkw auf der Straße des 17. Juni, wo die Lastwagen zwischen Siegessäule und Brandenburger Tor in beiden Fahrtrichtungen dicht an dicht stehen. Veranstalter der Protestaktion ist der Bundesverband Logistik und Verkehr BLV-pro, indem sowohl kleine und mittelständische Speditionen, als auch Lkw-Fahrer organisiert sind. Für heute erwartet die Verkehrsinformationszentrale (VIZ) Berlin etwa 1.500 Lkw in der Hauptstadt. Offen ist aber, ob aufgrund des Wintereinbruchs alle angemeldeten Teilnehmer die Reise nach Berlin überhaupt angetreten haben.
Lkw-Fahrer und Spediteure fordern fairen Wettbewerb
Laut Veranstalter fordern die Demonstranten die Einführung eines Gewerbediesels und vor allem einen faireren Wettbewerb, der Wettbewerbsvorteile für die Bahn auf Kosten der Spediteure abschafft. Während die Landwirte primär die amtierende Regierung für ihre derzeitige wirtschaftliche Situation verantwortlich machten, betont BLV-Sprecher Daniel Beständig im Gespräch mit eurotransport.de, dass sich die „deutsche Politik schon seit Jahrzehnten nicht mehr für die Transportbranche interessiert“ habe. „Alles, was wir gerade erleben, ist also sozusagen das Ergebnis von Desinteresse und Gleichgültigkeit über mehrere Legislaturperioden“, sagt Beständig.
Lkw-Mauterhöhung bringt das Fass zum Überlaufen
Endgültig das Fass zum Überlaufen gebracht habe die zum 1. Dezember 2023 umgesetzte Mauterhöhung. Neben einer besseren Infrastruktur für Berufskraftfahrer fordert der Verband BLV-pro deshalb eine Rücknahme des eingeführten CO₂-Aufschlags auf die Lkw-Maut. Aufgrund der eingetretenen Mehrkosten in Höhe von 82 Prozent stelle sich für viele Betriebe jetzt die Existenzfrage, da nicht alle Kunden die zusätzliche Maut übernehmen.