Interview ATT-Geschäftsführer Dr. Andreas Sachs Unter eigener Flagge

Foto: ATT

Der Hersteller von Prüf- und Grubentechnik will sich als Komplettanbieter für Hardware und Service positionieren. Auf der Nufam 2019 verriet ATT-Geschäftsführer Dr. Andreas Sachs, wohin die Reise führt.

Herr Dr. Sachs, ATT Nussbaum blickt seit seiner Gründung auf eine recht bewegte Geschichte zurück. Können Sie diese kurz zusammenfassen?

Im Jahr 2000 wurde ATT Nussbaum als Joint Venture der Bosch- und Nussbaum-Gruppe für Prüftechnik gegründet. 16 Jahre später löste sich ATT Nussbaum Prüftechnik von der Nussbaum-Gruppe und tritt seitdem als eigenständiges Unternehmen mit eigenen Gesellschaftern auf. Der Fokus hat sich aber nicht verändert. Wir entwickeln immer noch Prüf- und Einstelltechnik für Pkw und Nutzfahrzeuge, da­runter Rollenbremsprüfstände, Scheinwerfereinstellprüfgeräte und Radaufhängungstester, aber auch Agrar-Universalprüfstände. Letztes Jahr haben wir den Lkw noch einmal stärker in unseren Fokus gerückt und unser Portfolio entsprechend erweitert. Mit ATT Truckbay bieten wir eine vorgefertigte, maßgeschneiderte Lkw-Grube an – eine neue Produktlinie, die wir von Nussbaum übernommen haben.

Also handelt es sich bei ATT Nussbaum Prüftechnik und der Nussbaum-Gruppe um zwei unterschiedliche Unternehmen?

Absolut, ATT Nussbaum ist nicht mehr Teil der Nussbaum-Gruppe. Nussbaum ist derzeit nur noch Teil des Namens. Wir als ATT Nussbaum sind ein eigenständiges Unternehmen und konzentrieren uns auf die Prüf- und Grubentechnik. Die Nussbaum-Gruppe selbst konzentriert sich auf die Hebetechnik. Die Gruben- und Prüftechnik wurde zwar bei der Nussbaum-Gruppe aufgebaut, aber in den vergangenen Jahren nicht weiterentwickelt. Das änderte sich mit unserer Eigenständigkeit im Jahr 2016. Seit diesem Tag haben wir unseren Umsatz jährlich deutlich erhöht, über zwei Jahre sogar mehr als verdoppelt, und planen deshalb auch, in naher Zukunft allein unter dem Namen ATT zu firmieren.

Wie genau will ATT seinen Beritt, also die Gruben- und Prüftechnik, weiterentwickeln?

Unser Ziel ist es, dass der Kunde in ATT seinen Komplettanbieter sieht, der ihn schnell und unkompliziert dabei unterstützt, sein Geschäft zu betreiben. Derzeit sind wir noch sehr technisch ausgerichtet. Unsere Strategie sieht jedoch vor, dass wir auch mit guten Servicekonzepten einen echten Mehrwert anbieten. Das wird meine persönliche Aufgabe als neuer Geschäftsführer sein. Und: Derzeit hat ATT einen sehr starken Fokus auf Deutschland als Kernmarkt. Wir wollen uns aber auch am internationalen Markt weiterentwickeln. Dazu gehört natürlich Europa, aber auch Asien und Afrika.

Derzeit hat ATT Prüfstände, aber mit der Truckbay auch Fertiggruben im Portfolio. Will ATT dieses Angebot weiter ausbauen?

Das Angebot werden wir komplettieren, auch durch Akquisitionen. Denn das geplante Wachstum muss am Ende des Tages auch nicht alleine organisch stattfinden. Darüber hinaus wollen wir in die eigene Wertschöpfungskette investieren, denn wir wollen am Markt auch spürbar werden über guten Service.

Von welchem Service sprechen wir hier?

Unsere Technik muss ja zu Beginn des Lebenszyklus erst einmal installiert werden – und Sie glauben nicht, was da alles passiert. Immerhin müssen bei der Installation einer Grube zum Beispiel von der Planung bis hin zum Bau ei­nige Gewerke zusammengeführt werden. Das reicht von der Druckluft über die Elektrizität bis zu den brandtechnischen Bereichen, aber auch Beton­arbeiten und der abschließenden Justierung. Wir als ATT wollen uns hier als Bindeglied zwischen dem Kunden und den beauftragten Gewerken positionieren und den Kunden von Anfang an unterstützen. Denn der kauft bei uns nicht nur ein Produkt, sondern einen Mehrwert. Und zu diesem Mehrwert gehört unserer Meinung nach auch eine saubere und verlässliche Betreuung. Hier wollen wir uns von anderen Anbietern im Markt abheben, die ihren Service aus Kostengründen immer mehr reduzieren. Wir gehen bewusst diesem Trend entgegen und bauen derzeit aktiv Servicemannschaften auf, und das über den ganzen Lebenszyklus hinweg – von der Planung und Montage bis hin zur Betreuung und im Aftersales.

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