Die Spediteure im Südwesten sind bereit, freiwillig mehr Geld für Erhalt, Aus- und Neubau der Infrastruktur zu bezahlen.
"Wir wollen eine Straßenmaut in Vignettenform für alle Fahrzeuge", erklärte Spediteur Karlhubert Dischinger, Präsident des Verbands Spedition und Logistik Baden-Württemberg (VSL) bei der Mitgliederversammlung seines Verbands in Karlsruhe.
Dieses Angebot gelte auch ohne Kompensation an anderer Stelle, verdeutlichte der Unternehmer. Der Verband kann sich auch vorstellen, dass das gesamte Streckennetz gebührenpflichtig wird. Dischinger knüpft daran aber die Bedingung, dass diese Vignetteneinnahmen zweckgebunden und zusätzlich für Straßenprojekte zur Verfügung stehen. Ausdrücklich warnt er die Politik davor, im Gegenzug die Haushaltsmittel abzuschmelzen.
Der Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV) als VSL-Dachorganisation argumentiert ähnlich und fordert jährlich vier bis fünf Milliarden Euro mehr an Mitteln für Straße, Schiene und Wasserstraße. Schon heute befinde sich die Infrastruktur in einem besorgniserregenden Zustand.
Spediteur Dischinger wirbt ferner dafür, dass sich Projekte stärker am Bedarf orientieren und nach Prioritäten gebaut wird. Diesen Gedanken hätten sowohl das Bundesverkehrsministerium als auch das baden-württembergische Ministerium aufgegriffen. "Nicht jeder Bürgermeister kann mehr mit seinen Ortsumgehungen zum Zuge kommen", erklärte Dischinger.