Historische Deutschlandfahrt Wirtschaftswunder-Tour 2010

11. Deutschlandfahrt 2010 Foto: Thomas Küppers 34 Bilder

Bei der 11. Deutschlandfahrt für historische Nutzfahrzeuge gingen knapp 70 Veteranen an den Start, so viele wie noch nie. In neun Tagen fuhren sie auf den Spuren der alten Fernverkehrsstraßen von Nord nach Süd und zeichneten damit die Nachkriegsrouten des Wirtschaftswunders nach.

Schirmherr der Veranstaltung war der VDA-Präsident Matthias Wissmann, die Deutschlandfahrt ist aber nur möglich mit der Unterstützung der gesamten Paten. Daneben wurde die Tour von weiteren Partnern unterstützt, die zum Gelingen der „Mille Miglia der Nutzfahrzeugbranche“ beitrugen. So versorgte die bekannte Brauerei Veltins die Teilnehmer mit Erfrischungsgetränken, Mercedes-Benz Charterway stellte ein Zugfahrzeug, die Firma BUB lieferte die limitierten Modellfahrzeuge (einen LP 608, von dem nur 750 Stück produziert wurden), Funke Werbung fertigte die Startnummern – und viele andere unterstützten die Tour.

Vom 23. bis 30. September standen rund 30 Veteranen im Bereich des Messe-Haupteingangs und warben dort stellvertretend für den Straßenverkehr. Am Donnerstag, dem 30. September war es dann soweit. Die alten LKW, Omnibusse und Transporter wurden am letzen Messetag vom Präsidenten des VDA, Matthias Wissmann direkt vom Gelände auf Ihre Reise geschickt. Die Tour führte die Teilnehmer rund 2.000 Kilometer weit auf alten Fernverkehrswegen. Diese auszuwählen war nicht leicht. Aus den vielen möglichen Routen zwischen Nord- und Süddeutschland hat die Initiative Historische Nutzfahrzeuge (bestehend aus dem ETM Verlag und der Spedition Fehrenkötter) als Veranstalter eine abwechslungsreiche Fahrtstrecke erstellt.

Diese Fernverkehrswege sorgten nach dem Krieg dafür, dass die Güterströme reibungslos fließen konnten und waren in großem Maße für das Deutsche Wirtschaftswunder verantwortlich. Damals wie heute spielte das Nutzfahrzeug eine wahrlich tragende Rolle. Die „Kapitäne der Landstraße“ brachten aber neben der Ware auch Informationen und Bräuche mit – sie waren geachtete Leute und willkommene Abwechslung mit ihren riesigen Lastwagen. Und auch der Omnibus war in diesen Zeiten ein völlig unverzichtbares Verkehrsmittel, gab es doch weit weniger Individualverkehr.

Die erste Etappe der 11. Deutschlandfahrt führte die 65 teilnehmenden Oldtimer über das Lipperland zunächst zu einer der ältesten Städte im Münsterland, nach Warendorf. Dort in der Heimat des Begründers der Deutschlandfahrten, Robert Fehrenkötter, wurden  die Nutzfahrzeuge vom Bürgermeister der Stadt, Herrn Jochen Walter, begrüßt und standen auf dem Lohwall. Abends war die Tour zu Gast im besten Lokal der Stadt, dem Engel. Die Paten dieses und des nächsten Tages hießen Renault und Pema.

Nach dieser ersten Etappe führte die Tour am Samstag nach Lippstadt, der Heimat des Zulieferers Hella. Bei einer Stadtdurchfahrt im Beisein des Bürgermeisters wurden alle Fahrzeuge vorgestellt. Danach ging es ins nordöstliche Sauerland, in die alte Hansestadt Brilon, die auf eine tausendjährige Geschichte zurückblickt. Die historische Altstadt mit ihren zahlreichen Brunnen und dem Derker Tor (ehm. Stadttor) zeugen vom einstigen Reichtum der Stadt. In dem schmucken Rathaus aus dem Jahre 1250, einst Gildehaus und Verkaufsstätte der ansässigen Händler, erwartete Bürgermeister Franz Schrewe die Teilnehmer, die sich in das goldene Buch der Stadt eintrugen. Unterkunft und Verpflegung übernahm ein alter Teilnehmer der Tour und Oldtimerfan, Hans Witteler, auf dem Gelände seines Autohauses.

Am Sonntag fuhren die Oldtimer dann 300 Kilometer gen Süden und erreichten via Fulda die alte Kaiser- und Bischofsstadt Bamberg im schönen Frankenland mit seiner berühmten Altstadt, die es in die UNESCO-Weltkulturerbeliste geschafft hat. Auf Einladung der dort mit der Produktion vertretenen Firma Michelin wurden die Teilnehmer abends in einem zünftigen Brauhaus bewirtet und genossen das berühmte fränkische Bier. Bevor am Montag die vierte Etappe begann, wurden alle Teilnehmer von Michelin zum Frühstück eingeladen.

Anschließend ging es dann  weiter in Richtung Regensburg. In der alten Domstadt fanden die LKW Unterkunft und ein Busshuttle beförderte die Teilnehmer am Abend in die älteste Klosterbrauerei der Welt nach Weltenburg. Dort an der Donau verbrachten sie einen lauschigen Abend auf Einladung von DEKRA. Am Dienstag ging es dann weiter gen Osten. Vorbei an der berühmten Walhalla und entlang der Donau ging die Reise in die Dreiflüssestadt Passau. Ob ihres Wasserreichtums und ihrer malerischen Altstadt mutet Passau schon venezianisch an, die vielen jungen Studenten bescheren ihr ein quirliges Treiben. Von ZF, die in Passau ihre Lenksysteme fertigen, wurde die Patenschaft für diesen Tag übernommen.

Bei der 6. Etappe fuhren die Veteranen am Mittwoch entlang des Inn in Richtung Tegernsee. Er gilt als einer der schönsten bayrischen Seen überhaupt und die Gemeinde Tegernsee erwartete die Besucher schon mit Vorfreude. Logisch, dass der Abend mit Sponsor tankpool24 in der wohl berühmtesten oberbayrischen Kneipe, dem Bräustüberl, Ausklang. Weiter ging die Reise am Donnerstag durch das Allgäu und über die schwäbische Alb bis ins Hohenlohische.

Nach 312 Kilometern erreichte die Gruppe Crailsheim. Die Stadt am Kocher-Jagst-Radweg mit guter Verkehrsanbindung und neu gestaltetem Kunstmuseum erlebten die Teilnehmer hinterm Steuer im Stadtkorso im Beisein des Bürgermeisters, bevor sie beim Hangar ihren Ruheplatz fand. Die Nutzfahrzeuggruppe Stegmaier hat diesen alten Flugzeughangar originalgetreu wiederbelebt und nutzt ihn als Autohaus und Veranstaltungsort. In der Halle ist die Flugzeughistorie förmlich zu riechen, ein Fieseler Storch hängt an der decke. Logisch, dass der Oldtimer- und Nutzfahrzeug begeisterte Firmenchef Hermann Stegmaier die Begrüßung und Bewirtung der Teilnehmer übernahm.

Die letzte Etappe am Freitag führte die Teilnehmer nach einer malerischen Fahrt durchs Jagsttal – es gilt als schönstes Flusstal  in Baden Württemberg – nach Stuttgart. Pünktlich zum letzten Wochenende des Cannstatter Volksfestes sind die Fahrzeuge dort auf dem Cannstatter Wasen angekommen. Natürlich wurden alle herzlich zum Volksfest in der Landeshauptstadt eingeladen. Im Grandl-Zelt fand die Abschlussveranstaltung statt. Auf ein Wiedersehen zur 12. Deutschlandfahrt für historische Nutzfahrzeuge bei der nächsten IAA Nutzfahrzeuge 2012!

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