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Getreide-Export aus der Ukraine Bahn kann die Probleme nicht lösen

Weizenfeld in der Ukraine Foto: Ilona Maksimova/Pixabay

Die Eisenbahn kann keine großen Mengen an Getreide aus der Ukraine herausschaffen. Das betonen Schienentransportexperten in Berlin und verweisen auf große logistische Probleme.

Das Vorhaben einer „Getreidebrücke“ per Zug aus der Ukraine in deutsche Häfen sei „sehr, sehr schwierig“, sagte Malte Lawrenz vom Verband der Güterwagenhalter in Deutschland (VPI). „Da müssen andere Wege gefunden werden.“ Der größte Teil des ukrainischen Schienennetzes besteht aus Breitspurstrecken, die mit dem europäischen Normalspur-Standard nicht kompatibel sind. Die Waggons können nicht in das Land hineinfahren, um das Getreide abzuholen, an der Grenze muss beim Export umgeladen werden. Die Übergänge nach Polen sind zudem bis auf einen nicht elektrifiziert, so dass auch die Lokomotiven getauscht werden müssen.

Kein relevanter Abtransport

„Es gibt keine Verkehrsbeziehung, die im Moment die Mengen, die dort lagern und die jetzt durch die neue Ernte dazukommen, relevant abtransportieren könnten, wenn der Schiffstransport dauerhaft nicht zur Verfügung steht“, betonte auch Peter Westenberger, Geschäftsführer des Netzwerks Europäischer Eisenbahnen (NEE). Es müsse dringend darüber nachgedacht werden, dass die Situation länger als nur eine Ernte anhalten könnte und wie man dann die Schienenkapazitäten hochfahre.

Interoperabilität Ukraine-EU stärken

Lawrenz sprach von einem „sehr, sehr schwierigen logistischen Gesamtkonzept“, da derzeit die Verkehre immer wieder gebrochen würden. Er hoffe, dass die Transporte wieder über die angestammten Routen über das Schwarze Meer geführt werden könnten. „Sonst wird das sehr, sehr schwierig.“ Die eigentliche Aufgabe, die auch für eine friedliche Zukunft vernünftig wäre, sei, die Interoperabilität zwischen EU und Ukraine im Schienenverkehr zu stärken, unterstrich Westenberger. Bis zum Krieg sei die Ukraine bei den Transportbeziehungen außerhalb der Gedankenwelt der EU gewesen.

Ein Zug befördert in der Regel 2.000 Tonnen Getreide. Vor dem Krieg hat die Ukraine mehr als fünf Millionen Tonnen Getreide exportiert, davon 98 Prozent über ihre Häfen.

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