Flixbus schickt mit dem BYD C9 den ersten rein elektrischen Reisebus in Deutschland auf die Linie. Ob sich Elektromobilität im Fernbusmarkt rechnet, soll nun ein Praxistest zeigen.
Chinesische Fahrzeughersteller liefern heute schon das, was Flixbus zukünftig auf der Straße einsetzen will: rein elektrisch angetriebene Reisebusse. Nach zwei Yutong für Frankreich kommt jetzt ein BYD in Deutschland auf die Straße. Fabian Stenger, Geschäftsführer der Flixbus DACH GmbH, bestätigt, dass der Elektrobus entgegen der Geschäftsphilosophie gekauft wurde. Für wie viel Geld, bleibt aber sein Geheimnis. "Rechnen Sie etwa mit dem doppelten Investment im Vergleich zu einem vergleichbaren Dieselbus", sagt Stenger. Aktuell sei der Elektrobus zwar teurer, so der Geschäftsführer, ein Vorteil seien aber die vergleichsweise geringen Treibstoffkosten; nur ein Fünftel soll es nach Stengers Prognose sein. Außerdem werde der gesamte Antriebsstrang weitaus weniger wartungsbedürftig als der eines Verbrennungsmotors sein, was die Betriebskosten noch einmal weiter senken werde.
Chinesische Batterie von BYD besteht aus Lithium-Eisen-Phosphat
Ob ein Elektrobus im Fernbusgeschäft unter dem Strich also wirtschaftlich ist, wird jetzt ermittelt. Mit der Fernbuslinie Mannheim – Frankfurt wurde eine Strecke an den Start gebracht, die mit 110 Kilometern nicht sehr lang, aber für das Elektrobusprojekt laut Flixbus repräsentativ ist. Wie gut die Strecke ausgewählt ist, zeigt schon die Premierenfahrt: Kaum gestartet, steht der neue Elektrobus auch schon wieder. Nicht aber wegen eines technischen Problems, sondern wegen einer Vollsperrung der Autobahn. Eine Bombenentschärfung führt dazu, dass der BYD C9 lange im Stau steht und danach zusätzlich von der vorgesehenen Linienführung abweichen muss. Das hat einige unplanmäßige zusätzliche Kilometer zur Folge, die einen Elektrobus durchaus an seine Grenzen bringen können. Die Reichweite des von Flixbus ausgewählten BYD C9 liegt bei über 200 Kilometern, wie Detlev Barbis bestätigt. Als Fahrer von Mannheimer Omnibusreisen darf er das im wahrsten Sinne spannende Projekt begleiten. Der Fahrplan ist so gestrickt, dass zwischen den täglichen vier Fahrten ausreichend Zeit zum Laden bleibt: Das vollständige Laden der Batteriekapazität von 207 kWh dauert zweieinhalb bis drei Stunden.
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