„Stumpfes Schwert“ – bringt das Mobilitätpaket die Wende beim aktuellen Wettbewerb über den Frachtpreis?
Nach über drei Jahren zäher Verhandlungen ist nun am 20. August ein Teilbereich des am 8. Juli in Brüssel verabschiedeten Mobilitätspaketes in Kraft getreten. Das ist in erster Linie das nun in ganz Europa geltende Verbot, die regelmäßige wöchentliche Ruhezeit im Lkw zu verbringen. Als weitere Maßnahmen, den aktuellen preislichen Wettbewerb der Frachtführer aus Osteuropa mit ihren günstigen Lohnkosten auf dem schon lange nicht mehr lukrativen Markt in Deutschland zu unterbinden, sind eine Rückkehrpflicht der Lkw nach acht Wochen an den heimischen Standort und eine bislang in Aussicht gestellte Rückkehrpflicht der Fahrer nach spätestens drei Wochen. Doch gegen die erste Pflicht will Litauen Klage vor dem EuGH einreichen, die zweite Pflicht ist bei Licht betrachtet „nur“ ein Recht, das leicht ausgehebelt werden kann. Zudem mangelt es nicht nur in Deutschland an geschultem Kontrollpersonal. Sind vor allem die kleinen und mittelständischen deutschen Frachtführer so auf Dauer noch zu retten?
Darüber diskutieren wir am Donnerstag, dem 10. September ab 17 Uhr bei facebook, in einer großen Runde mit dem parlamentarischen Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Steffen Bilger, mit dem EU-Parlamentarier Ismail Ertug, mit Andreas Marquardt, dem Präsidenten des BAG, mit Prof. Dirk Engelhardt, dem Vorstandssprecher des BGL, mit Götz Bopp, dem Experten für Fahrpersonalrecht, mit den beiden Unternehmern Jochen Köppen und Michael Finkbeiner sowie, als Vertreter der Kraftfahrerkreise, mit dem Lkw-Fahrer Burghard Taggart. Weitere Infos gibt es im passenden Blog.