European Truck Racing Championship 2019 Entscheidung in Le Mans

ETRC 2019 Le Mans Foto: Richard Kienberger 87 Bilder

Die große Frage vor dem ersten Championshiprace in Le Mans war nicht ob, sondern wann Jochen Hahn seinen sechsten Einzeltitel gewinnen würde. Schon am Samstag, oder doch erst am Sonntag?

Mit einer erneuten Bestzeit in der ersten Superpole des Wochenendes hatte Hahn schon einmal eine gute Basis für ein schnelles Ende der Spekulationen geschaffen. Etwas überraschend teilte er sich beim Start zum ersten Rennen die erste Reihe mit Sascha Lenz, der in Le Mans einen guten Lauf hatte. Aus der Pole Position machte der alte und neue Champion wenig überraschend einen weiteren Sieg. Damit war klar: Würde Hahn im zweiten Championshiprace nicht schlechter als vier Plätze hinter Antonio Albacete abschneiden, wäre der Titelgewinn bereits am Samstag perfekt.

Mit seinem satten Vorsprung in der Tasche fuhr Hahn auch in diesem Rennen nicht auf Ankommen, sondern als ginge es noch um jeden einzelnen Punkt. Nach elf heißen Runden wurde Albacete als Fünftplatzierter abgewunken, Hahn kam unmittelbar nach seinem Konkurrenten ins Ziel. Damit war die Entscheidung gefallen, mit über 90 Punkten Vorsprung vor den ausstehenden sechs Wertungsläufen war der Rekordtitelträger auch theoretisch nicht mehr einzuholen und durfte sich mit seinem Team über den sechsten Einzeltitel freuen.

Hochkarätiges Verfolgerfeld

Die vorzeitige Titelentscheidung überlagerte ein wenig die anderen Resultate des Tages. Sascha Lenz bestätigte im ersten Rennen seine gute Form und kam nach Hahn als Zweiter ins Ziel; vor Albacete, Lacko und Halm. Lacko wiederum musste sich nach dem zweiten Rennen des Tages eine veritable Standpauke von seinem Teamchef gefallen lassen. Martin Koloc forderte von seinem Fahrer mehr Aggressivität. In dem Fall gegenüber Steffi Halm, die die Angriffe des Tschechen Runde um Runde pariert und den Lauf als Zweitplatzierte hinter Gewinner André Kursim beendet hatte. Wobei Adam Lacko eigentlich nicht unklug gefahren war – mit einem gewagten Überholmanöver hätte er auch den sicheren dritten Platz riskiert. Der Tscheche wirkte danach auf dem Podium ziemlich angefasst, sogar sein übliches Ritual, den gewonnenen Pokal zu küssen, unterließ er diesmal.

Der tschechische Ex-Europameister revanchierte sich auf seine Art: Am Sonntag mussten die Fahrer beim Qualifying einmal mehr mit ziemlich üblen Bedingungen zurecht kommen, heftiger Regen hatte die Piste unter Wasser gesetzt. Lacko war diesmal der Regenkönig und holte sich nach langer Durststrecke wieder einmal eine Pole Position. Das erste Sonntagsrennen wurde unter Gelb gestartet, Pole-Setter Lacko ließ die erste Runde gemächlich und strategisch klug angehen – die Verfolger hatten danach keine Chance mehr, den Freightliner des Buggyra-Teams einzuholen. Das Podium wurde von Antonio Albacete und Champion Hahn komplettiert. Lackos Pokal bekam an diesem Tag auch wieder das übliche Küsschen.

Lenz holt sich den Sieg im letzten Rennen

Im letzten und sehr munteren Rennen lief dann Sascha Lenz noch einmal zu großer Form auf. Jamie Anderson und Oly Janes, die im Reverse Grid in der ersten Reihe standen, waren schnell „abgehakt“, wobei Lenz das Glück hatte, schon einen Riesenvorsprung herausgefahren zu haben, ehe sich die Verfolger sortiert hatten. Am Ende kam er mit über zehn Sekunden Vorsprung vor Hahn und Steffi Halm ins Ziel.

Der letzte Lauf der Saison 2019 findet am kommenden Wochenende auf dem Circuito de Jarama bei Madrid statt. Spannung verspricht dabei vor allem der Kampf um den zweiten Platz in der Gesamtwertung. Antonio Albacete und Adam Lacko trennen gerade einmal drei Punkte. Für den Madrilenen sprechen der Heimvorteil und die konstantere Leistung in den letzten Runden. Aber Lacko ist ja nicht irgendwer und vielleicht setzt er beim knappen Finale doch die Ellbogen ein, um den Konkurrenten in letzter Minute noch zu überholen und seiner Titelsammlung einen weiteren Vize-Europameister hinzuzufügen.

Foto: ETM
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