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Druck von oben für CMA CGM 750 Euro Rabatt pro Container

CMA CGM Foto: CMA CGM

Der französische Containerreeder CMA CGM senkt zum 1. August seine Preise: Pro 40-Fuß-Container geht die Frachtrate um 750 Euro runter. Die Maßnahme zur Bekämpfung der Inflation war nur bedingt freiwillig.

Der französische Großreeder CMA CGM hat beschlossen, die Frachtrate pro Container um bis zu 25 Prozent zu senken. Die Maßnahme gilt allerdings nur für Kunden in Frankreich, die Produkte aus Asien importieren. Um die Wettbewerbsfähigkeit französischer Unternehmen zu unterstützen, werden Container, die von Frankreich aus exportiert werden, um 100 Euro billiger.

Auch Kleinstunternehmen sollen profitieren

„Angesichts der aktuellen Inflation hat die Gruppe beschlossen, ihr am 30. Juni eingegangenes Engagement zu verstärken, um die französische Wirtschaft und die französischen Haushalte direkt zu unterstützen“, heißt es in einer Mitteilung von CMA CGM, die als drittgrößte Reederei der Welt eingestuft wird. Ursprünglich war eine Ermäßigung von 500 Euro pro 40-Fuß-Container vorgesehen gewesen, die sich lediglich auf 14 große Einzelhandelsketten bezog. Jetzt soll der Rabatt nicht nur Konzernen, sondern auch allen kleinen und kleinsten Kunden in Frankreich zugutekommen.

Frachtraten ein Viertel billiger

„Diese Maßnahmen bedeuten eine Senkung der Frachtraten um bis zu 25 Prozent“, schreibt die Reederei. Sie seien mit dem französischen Wirtschafts- und Finanzministerium abgestimmt und sollen ab dem 1. August für ein Jahr gelten. „Es ist unabdingbar, dass diese Preissenkungen an die Endverbraucher weitergegeben werden und dass die Ministerien sich davon überzeugen können“, heißt es weiter. Die Gruppe habe zudem bereits seit über einem Jahr für kleine und mittlere französische Unternehmen auf angespannten Märkten wie Europa und Nordamerika Kapazitäten auf ihren Schiffen vorgehalten.

Sondersteuer auf Superprofite umgangen

Die Mitteilung der Reederei gibt allerdings nur einen Teil der Realität wieder, denn CMA CGM war wie auch der Energieriese TotalEnergies einer Aufforderung der Regierung gefolgt, den Verbrauchern angesichts der Inflation freiwillig zu helfen. Andernfalls hätte ihnen eine Supersteuer gedroht, die andere Staaten wie Großbritannien, Spanien oder Italien schon längst eingeführt haben, um einen Teil der krisenbedingten Erträge zum Wohle der Allgemeinheit abzuschöpfen.

20 Cent Tankrabatt von Total

Unter anderem Reeder und Energieunternehmen fahren in Folge des Ukrainekriegs mit rasant steigenden Energiepreisen und gestörten Lieferketten mit knappen Kapazitäten exorbitante Gewinne ein. CMA CGM hat allein im ersten Quartal 2022 einen Gewinn von 7,2 Milliarden Euro erwirtschaftet. TotalEnergies erzielte 2021 das höchste Nettoergebnis seit mindestens 15 Jahren in Höhe von 16 Milliarden Euro. Jetzt will das Unternehmen zwischen September und November an allen Total-Tankstellen in Frankreich an der Zapfsäule ein Rabatt von 20 Cent pro Liter gewähren, für den Rest des Jahres soll es für die Verbraucher 10 Cent pro Liter geben.

Preissenkungen nach Verhandlungen

"Es gab intensive Verhandlungen, die zu dieser Entscheidung geführt haben, die eine faire Entscheidung ist, eine starke Entscheidung", sagte Frankreichs Wirtschaftsminister Bruno Le Maire in einem Fernsehinterview zu den Preissenkungen von TotalEnergies. Le Maire hatte beide Unternehmenschefs zuvor am Telefon zu ihrem Schritt überzeugt. "Wir ziehen es vor, einen sofortigen und direkten Beitrag für unsere Kunden zu leisten, anstelle einer indirekte Steuer, die unsere Raffinerien benachteiligen würde", erläuterte Patrick Pouyanné, Chef von TotalEnergies, in einer Stellungnahme.

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