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BASt-Studie zeigt Bedarf 23.300 Lkw-Parkplätze fehlen

Foto: Pixabay/marcinjozwiak

Eine Studie der BASt zeigt hohen Bedarf an Lkw-Parkplätzen. Der BGL kommt anhand der Daten zu einem noch schlimmeren Ergebnis.

Nach Ansicht des Bundesverbands Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) lässt das Ergebnis der im April 2018 erfolgten und kürzlich vom Bundesverkehrsministerium (BMVI) veröffentlichten Studie „Lkw-Parksituation im Umfeld der BAB 2018“ unterschiedliche Interpretationen der Ergebnisse zu. Insgesamt jedoch sieht der BGL „den dringenden Handlungsbedarf beim Zubau von Lkw-Stellplätzen entlang der Autobahnen“ bestätigt.

Als offizielles Ergebnis ermit­telte die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), dass bundesweit rund 23.300 reguläre Lkw-Parkmöglichkeiten auf und an Bundesautobahnen (BAB) fehlen. Auf dieses Ergebnis kam die BASt durch einen Vergleich der Gesamtzahl abgestellter Lkw (94.100) mit der Gesamtkapazität an allen 2.179 Erhebungsstandorten (etwa 70.800 Lkw-Parkmöglichkeiten).

Im Detail bedeutet dies, dass rund 74.500 der insgesamt 94.100 abgestellten Lkw die 1.929 bewirtschafteten und unbewirtschaf­teten Rastanlagen nutzen. Darüber hinaus bieten die ehemaligen Grenzzollanlagen zusammengenommen nur eine Kapazität von knapp 51.600 Lkw-Parkmöglichkeiten. Rund 19.100 Lkw wurden auf den 224 privaten Autohöfen gezählt, die in Summe rund 18.700 Lkw einen regulären Platz zum Abstellen bieten.

Trotz Zuwächsen bei Lkw-Abstellmöglichkeiten hat sich die Zahl der fehlenden Abstellmöglichkeiten im Vergleich zu 2013 um mehr als das Doppelte beziehungsweise im Vergleich zu 2008 um fast zwei Drittel erhöht. Zunächst hatten sich die fehlenden Lkw-Abstellmöglichkeiten in den Jahren von 2008 bis 2013 von 14.200 auf 10.900 reduziert, 2018 aber wieder deutlich auf rund 23.300 erhöht.

Laut BGL lässt die Studie mit ihrem offiziellen Ergebnis von 23.347 fehlenden Lkw-Parkmöglichkeiten jedoch unterschiedliche Interpretationen zu, bei denen tatsächlich eine Zahl von 30.345 bis 34.998 Lkw-Parkständen – also offiziellen, auf Parkplätzen oder Autohöfen für Lkw ausgewiesenen und markierten Lkw-Stellplätzen – fehlen würde.

BGL-Vorstandssprecher Professor Dirk Engelhardt sagt: „Wir danken der Bundesanstalt für Straßenwesen für die hervor­ragende Arbeit, die – unabhängig von der Interpretation der Ergebnisse – einen dramatischen Fehlbestand an Lkw-Stellplätzen dokumentiert.“ Der Verband weist jedoch darauf hin, dass der Fehlbedarf aktuell weiter gestiegen sein dürfte, „schließlich sind seit der Zählung im April 2018 fast zwei Jahre vergangen, in denen der Lkw-Verkehr weiter zugelegt hat“. Einer einschlägigen BMVI-Prognose zufolge soll die Verkehrsleistung im Straßengüterverkehr im Vergleich zu 2018 um weitere 19 Prozent zunehmen.

Der BGL betont hier auch das Thema Verkehrssicherheit und fordert deswegen die Politik in Bund, Ländern und Kommunen auf, die bereits geleisteten Anstrengungen beim Ausbau von Lkw-Stellplätzen noch weiter zu verstärken. Der BGL sei bereit, die Anstrengungen zu unterstützen, indem Transportunternehmen auf ihren Betriebshöfen zusätzlichen Lkw-Parkraum zur Verfügung stellen. Ein Förderprogramm – wie im Fünfpunkteplan des BMVI avisiert – könne diese Kapazitäten weiter erhöhen. Dieser Plan verspricht, neue Lkw-Parkmöglichkeiten auf den Rastanlagen des Bundes zu schaffen, telematische Parkverfahren – also Kolonnen- und Kompaktparken – verstärkt einzusetzen, den Lkw-Parksuchverkehr durch den Einsatz von Parkleitsystemen zu reduzieren, den vorhandenen Lkw-Parkraum optimiert zu nutzen und neue Parkraummodelle in Autobahnnähe zu prüfen.

Die komplette Studie „Lkw-Parksituation im Umfeld der BAB 2018“, eine bundesweite Erhebung der Lkw-Parksituation an und auf BAB in Deutschland in den Nachtstunden, finden Sie hier.

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