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BALM erwartet wieder Zunahme Güterverkehr findet zum Wachstumskurs zurück

Foto: Thomas Küppers

Neue Mittelfristprognose des BALM: Straßengüterverkehr, Kombinierter Verkehr und Luftfracht legen in den kommenden Jahren am deutlichsten zu. Die Mauteffekte werden als eher gering eingeschätzt.

„Sommer 2023“ ist die aktuelle gleitende Mittelfristprognose des Bundesamts für Logistik und Mobilität (BALM) benannt, sie gibt Auskunft über die Wachstumsaussichten im Güterverkehr 2024 und 2025.

Moderates Wachstum in 2024 und 2025

Demnach geht es für den Güterverkehr in Deutschland nach konjunkturbedingten Rückgängen 2023 wieder aufwärts: Für die gesamtmodale Verkehrsleistung werden in den Jahren 2024 und 2025 im Vorjahresvergleich Zuwächse in Höhe von rund 2,1 Prozent beziehungsweise 1,6 Prozent erwartet.

Diese Prognose kommt in einer Zeit, in der sich das Güterkraftverkehrsgewerbe laut dem Bericht mit einem ungewöhnlich hohen Gesamtkostenanstieg konfrontiert sehe und in der für den gesamtmodalen Güterverkehr ein kräftiges Minus um 5,9 Prozent (Aufkommen) und 4,3 Prozent (Leistung) erwartet werden.

Schlechte Zahlen im laufendem Jahr

Faktoren für die schlechte Entwicklung im laufenden Jahr sind etwa der geschrumpfte Außenhandel, besonders auf der Einfuhrseite, eine geringere Bauproduktion und Stahlerzeugung sowie starke Rückgänge in mehreren transportintensiven Bereichen, allen voran der zweistellig sinkenden chemischen Industrie.

„Die mittelfristigen Aussichten sind für alle Verkehrsträger positiv“, schreibt das BALM, das den Prognosebericht zusammen mit dem Beratungsunternehmen Intraplan Consult erstellt hat. „Die Aussichten für das Jahr 2024 sind nicht mehr so ungünstig wie im laufenden Jahr. Die deutsche Wirtschaft wird nach gegenwärtiger Einschätzung wieder auf den Wachstumspfad zurückfinden.“ Der Straßengüterverkehr wird laut dem Bericht im Jahr 2024 „zumindest tendenziell von der Anhebung der Mautsätze um über 80 Prozent beeinflusst“, laut BALM werde das aber bei der Transportnachfrage des Lkw-Verkehrs kaum spürbar sein.

Bauwirtschaft beflügelt Straßengüterverkehr

Stattdessen geht der Bericht von einer Besserung der wirtschaftlichen Lage aus, etwa in der Bauwirtschaft aus – dies wird dann auch für den (gesamten) Straßengüterverkehr zutreffen und ein Plus von 1,7 Prozent (Aufkommen) und 2,3 Prozent (Leistung) generieren. Der moderate Wiederanstieg setzte sich auch 2025 fort.

Ähnlich sieht es im Schienenverkehr aus - für den Kombinierten Verkehr werde ein moderates Wachstum von 2,6 Prozent (t) beziehungsweise 3,1 Prozent (tkm) erwartet, für den gesamten Schienengüterverkehr ein Anstieg um 1,8 Prozent (Aufkommen) und 2,1 Prozent (Leistung). Dazu beitragen werden zum einen die Aufholbewegung der Fahrzeugtransporte, ein Ende der Krise in der deutschen Chemieindustrie und ein Wiederanstieg der Stahlerzeugung.

Für den Luftfrachtverkehr wird durch die langsame Erholung der Weltwirtschaft 2024 eine Steigerung um 3,7 Prozent erwartet, im Seeverkehr soll der Containerverkehr im Jahr 2024 von der Belebung des deutschen Außenhandels angeregt werden.

Keine nennenswerte Verlagerung durch Mauterhöhung

Experten von Intraplan Consult haben sich demnach auch die Erwartungen durch die Mauterhöhung vorgenommen. Demnach steigen zwar, auf den mautpflichtigen Gesamtkilometer bezogen die Gesamtkosten pro Fahrzeug um rund 8 Prozent; es komme aber vermutlich nicht zu Kostensteigerungen in dieser Höhe, schon allein wegen der Marktanteilsgewinne der (preisgünstigeren) ausländischen Unternehmen, die tendenziell zu einer Verbilligung des Lkw-Verkehrs führen, was also den Gesamtkostenanstieg dämpfe.

Die Erwartung von Intraplan: Die Mauterhöhung führe zwar zu einer Verlagerung zum Schienengüterverkehr – aber in einer Höhe, die im Lkw-Verkehr kaum spürbar sind. „Zum wiederholten Mal in den letzten Jahren wirkt ein derartiger Kostenanstieg weniger auf die Nachfrage im Lkw-Verkehr als auf die betriebswirtschaftliche Situation der deutschen Unternehmen", heißt es.

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