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Bain-Studie zum europäischen Lkw-Markt Lkw-Käufer bevorzugen Elektro-Modelle

Elektro, Stadtverkehr, E-Lkw, grün, City, Verteiler, E-Lkw, green, City-Logistik Foto: Elnur Amikishiyev/Fotolia

Eine Studie der Managementberatung Bain & Company zeigt: Rund 40 Prozent der Befragten wollen sich Elektro- oder Hybrid-Lkw anschaffen.

Trotz der derzeit noch höheren Kosten und des begrenzten Angebots plant knapp die Hälfte der Studienteilnehmer, bei der nächsten Investition einen oder mehrere E-Lkw zu kaufen. Nur 30 Prozent glauben, dass traditionelle Diesel-Fahrzeuge bis zum Jahr 2025 noch die Hauptantriebsform in ihrer Flotte sein werden. „Das Interesse der Lkw-Käufer an alternativen Antrieben ist kein Strohfeuer“, erklärt Dr. Eric Zayer, Bain-Partner und Co-Autor der Studie.

Das wichtigste Kriterium für Lkw-Käufer sind laut Bain nach wie vor die Gesamtbetriebskosten, gefolgt von Leistung und Ausstattung, Servicequalität, Händlerbeziehung, digitalen Diensten, Umweltaspekten und Markenimage. „Auch im Lkw-Markt verändern sich die Kundenerwartungen. Der Kaufprozess wird digitaler, die Anforderungen an das Händlernetz steigen“, erklärt Dr. Jörg Gnamm, Bain-Partner und Co-Autor. Die Autoren befragten für die Studie "How Europe's Truck Makers Can Break Out of the Pack" mehr als 500 Lkw-Kunden in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Polen.

Ausgehend von den Ergebnissen der Studie ergeben sich laut Bain vier Handlungsfelder für Hersteller:

Verkaufsprozesse modernisieren: Viele Kunden erklären sich bereit, den finalen Kauf ganz oder teilweise über digitale Kanäle abzuwickeln. Ein Kaufprozess, der Onlinekanäle und persönliche Interaktion nahtlos miteinander verbinde, sei daher essenziell.

Händler-Rolle weiterentwickeln: Die persönliche Beratung verliere nicht an Bedeutung. Das eröffne die Chance, mithilfe von Analysetools eigene Erkenntnisse mit den Lkw-Flottendaten der Kunden zu kombinieren. Das bedeute für viele: umfangreiche Investitionen in IT und Datenanalyse sowie ins Händlernetzwerk.

Kundenwunsch nach alternativen Antrieben ernst nehmen: Da es noch einige Jahre dauere, bis alternative Antriebe die Flotten dominieren, könnten kurzfristig Hersteller Interessenten erste Elektro- und Hybrid-Prototypen zum Testen überlassen. Mittelfristig wäre eine größere Auswahl an modernen Verbrennungsmotoren mit deutlich niedrigeren Emissionen, aber dennoch wettbewerbsfähigen Gesamtbetriebskosten, wichtig.

Neue Technologien in ein Gesamtkonzept einbinden: Das betreffe insbesondere das autonome Fahren und digitale Plattformen. Selbstfahrende Trucks bedeuten, dass Hersteller in Zukunft nicht mehr nur einzelne Lkws verkaufen, sondern umfassende Angebote rund um die Transportsysteme von morgen entwickeln. Digitale Spediteure errechnen mit Algorithmen die aktuellen Marktpreise für Lkw-Fracht und werden zum Bindeglied zwischen Warenversendern und Transporteuren. Die Folge für die Hersteller: Kunden und Wertschöpfungskette verändern sich. Laut Bain-Studie erwartet jeder zweite Lkw-Käufer, dass digitale Plattformen schon in zehn Jahren mehr als 40 Prozent des Frachtvolumens in Europa kontrollieren.

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