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Diskussion um kostenpflichtige Rampendienste Krage: "Lidl bringt uns ein Lichtjahr weiter"

Foto: Jan Bergrath

Der Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV) kann dem umstrittenen Rampenvorstoß von Lidl gute Seiten abgewinnen.

Die Diskussion um kostenpflichtige Zusatzservices an der Rampe beim Discounter Lidl ebbt nicht ab. Der Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV) hat ihr bei seinem Unternehmertag am Freitag in München neue Nahrung gegeben. „Der Lidl-Vorstoß bringt uns ein Lichtjahr weiter“, sagte Vizepräsident Mathias Krage. Er begründete das damit, dass man nun eine Grundlage habe, um mit dem Warenempfänger in den Dialog zu treten. „Wir werden das interessiert auch mit unseren Auftraggebern besprechen“, sagte der Geschäftsführer der Krage Spedition aus Langenhagen. Die harsche Kritik von anderen Seiten teilt der DSLV damit nicht.

Lidl hatte angekündigt, an sechs Logistikstandorten in Norddeutschland zusätzliche Rampenservices anzubieten. Angebot eins ist eine Expressrampe, die eine Entladung innerhalb von 90 Minuten durch einen Lidl-Mitarbeiter garantiert und mit 40 Euro zu Buche schlägt. Angebot zwei ist eine – zum Beispiel staubedingte – Umbuchung in ein Zeitfenster außerhalb der regulären Warenannahme am Nachmittag, die 100 Euro pro Lkw kostet.

DSLV: Lieber zahlen als stundenlang warten

Die DSLV-Repräsentanten ließen durchblicken, dass sie lieber eine Gebühr für eine planbare und schnelle Entladung entrichten, als stundenlang im Unklaren auf dem Hof warten. „Lieber Summe X bezahlen und in 90 Minuten entladen werden, als drei Stunden warten und dem Auftraggeber ein Standgeld berechnen“, erklärte Krage. Klar sei aber auch, dass der Auftraggeber diese Kosten dann übernehmen müsse.

Spediteur Axel Plaß, der das Präsidentenamt von Krage übernommen hat, pflichtete seinem Amtsvorgänger bei und wies auf Erfahrungen im Hamburger Hafen hin. Dort wurde im November 2017 ein Slotbuchungssystem eingerichtet. „Bei HHLA und Eurogate bekommen wir den Service umsonst, bei den kleinen Gates müssen wir bezahlen“, sagte Plaß, der die Geschicke der Zippel-Gruppe aus Hamburg leitet. „Lieber würde ich bei den großen Terminals bezahlen, wenn ich die Gewissheit hätte, dass es auch klappt“, betonte Plaß. „Aktuell bezahlen wir nichts und sind dafür erst vier Stunden später wieder mit dem Container auf der Autobahn.“

Um sich entsprechend zu positionieren, erarbeitet der DSLV aktuell ein Positionspapier zum Thema Rampe, wie Hauptgeschäftsführer Frank Huster erwähnte. Darin soll auch erläutert werden, wer dort welche Rechte hat.

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