Der Spediteur und AfD-Politiker Bernd Gögel sieht sich Vorwürfen wegen Schwarzarbeit ausgesetzt.
„Die Vorwürfe beziehen sich auf seine Zeit als selbständiger Speditionskaufmann“, erklärt Oliver Weik, Direktor des Amtsgerichts Pforzheim, gegenüber eurotransport.de. Gögel ist Fraktionsvorsitzender der AfD im Landtag von Baden-Württemberg. Dieses Amt will er wegen der Vorwürfe und des laufenden Verfahrens bis Jahresende aufgeben. Das Amtsgericht Pforzheim hat den 67-Jährigen vergangene Woche mit einer Geldstrafe von 27.300 Euro belegt, so Weik gegenüber eurotransport.de. Nach Auffassung des Gerichts hat Gögel Arbeitsentgelt vorenthalten und veruntreut. Gögel wäre vorbestraft, wenn er den Strafbefehl annehmen würde.
Einspruch eingelegt
Der AfD-Politiker hat gegen den noch nicht rechtskräftigen Strafbefehl Einspruch eingelegt. Der Strafbefehl sieht eine Geldstrafe von 140 Tagessätzen zu je 195 Euro vor. Über den Einspruch wird in einer öffentlichen Hauptverhandlung entschieden. Ein entsprechender Termin steht noch nicht fest. „Bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung gilt Herr Gögel als unschuldig“, so Weik. Auf Anfrage von eurotransport.de wollte sich Bernd Gögel bislang nicht zu den Vorwürfen äußern.
Geschäftsführer einer Spedition
Gögel blickt auf eine lange Karriere in der Transport- und Logistikbranche zurück. Von 1973 bis 1976 absolvierte er eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann in Pforzheim. Nach dem Grundwehrdienst war er von 1978 bis 1983 Substitut-Marktleiter im Großhandel in Pforzheim. Es folgten Stationen als Disponent Speditionsleitung und Direktor Logistik in Haiterbach. Seit 2003 ist er selbstständiger Speditionskaufmann und Geschäftsführer einer Spedition. In die AfD trat Gögel im März 2013 ein. Seit April 2016 ist er Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg und seit 2017 Vorsitzender der AfD-Fraktion.