Nach Informationen von „Welt“ prüft die Deutsche Post einen Rückzug aus der Briefzustellung.
Laut „Welt“ überlegt der Konzernvorstand der Deutschen Post, aus der sogenannten Postuniversaldienstleistung auszusteigen. Dadurch würde das Bonner Unternehmen die Pflicht zu einer flächendeckenden Zustellung an den Staat zurückgeben. Für Verbraucher hätte das spürbare Folgen. Die regelmäßige Postverteilung besonders auf dem Land könnte ausgedünnt werden.
Das zuständige Postgesetz erlaubt diesen Schritt. Der Bund müsste in solch einem Fall neue Regelungen finden, wie die Versorgung mit Postdienstleistungen in Deutschland aufrechterhalten werden kann.
„220.000 Arbeitsplätze in Gefahr“
Der Betriebsrat der Niederlassung Berlin 2 der Post schreibt laut „Welt“ in einer aktuellen Sonderausgabe der Mitarbeiterzeitschrift unter der Überschrift „Bei Rückzug aus der Universaldienstverpflichtung 220.000 Arbeitsplätze in Gefahr“. Die Post betont in einer Reaktion die Freiwilligkeit des postalischen Universaldienstes. „Wir wollen diesen wichtigen Beitrag zur Grundversorgung weiterhin leisten“, sagte demnach ein Sprecher des Konzerns.
Doch steckt der Konzern auch in einem Dilemma: Während die internationalen Geschäfte laut „Welt“ stetig wachsen und vor allem der weltweite Expressdienst der Tochtergesellschaft DHL Milliarden-Euro-Gewinne einbringt, schwächelt das Deutschlandgeschäft. Jedes Jahr verliert das Unternehmen hierzulande zwischen zwei und fünf Prozent der Briefmengen.