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Tag der Logistik Aktionstag feiert 10-jähriges Jubiläum

Tag der Logistik, Behala, Fahrer, Erklärung Foto: Herbert Schadewald

Kunden, Fachpublikum und Schüler blickten am Tag der Logistik hinter die Kulissen der Branche. Knapp 670 Unternehmen und Organisationen öffneten dafür ihre Tore.

Volltreffer beim 10. Tag der Logistik - fast 40.000 Teilnehmer besuchten rund 400 Veranstaltungen bei Industrie, Handel, Logistikdienstleistern sowie Softwareanbietern.
Knapp 670 Unternehmen und Organisationen beteiligten sich nach Angaben der Bundesvereinigung Logistik (BVL), die den Aktionstag erstmals 2008 initiiert hat. "Diese Reichweite und das große Engagement der einzelnen Veranstalter machen den Aktionstag zur zentralen gemeinsamen Informationsplattform des Wirtschaftsbereichs", so das Fazit der BVL.

"Das Engagement der Unternehmen hier ist beeindruckend", sagte auch Dorothee Bär, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), bei der zentralen Pressekonferenz der BVL in Berlin. "Die Besucher haben die Chance, die Logistik in all ihren Facetten kennenzulernen. Nur wer weiß, worum es geht, kann sich auch für eine Karriere in der Logistikbranche entscheiden." Ob gewerbliche, operative oder kaufmännische Aufgaben – Prof. Thomas Wimmer, Vorsitzender der Geschäftsführung der BVL, machte deutlich, dass "bei der Vielfalt eigentlich für jedes Talent eine interessante berufliche Herausforderung dabei sein dürfte".

VSL klärt junge Leute über Logistik auf

Das verdeutlichte auch eine Veranstaltung des Verbands Spedition und Logistik (VSL) Baden-Württemberg in Stuttgart. Eingeladen war eine Klasse von jungen Leuten in der beruflichen Orientierung. Keine Ahnung, was Logistik ist? "Die Konfiguration des eigenen Autos, inklusive hunderte von Wahlmöglichkeiten bei Außenspiegel, Sitz und Farbe, und die Möglichkeit von Amazon, 350 Millionen Produkte anzubieten – das ist ausgeklügelte Logistik", erklärte VSL-Geschäftsführer Andrea Marongiu.

Hinsichtlich Trends wie autonomen Fahren und dem Einsatz von Robotik brauche man keine Angst um seinen Job haben: "Gerade Sie müssen keinen Bammel vor der Digitalisierung haben – Sie sind schließlich damit aufgewachsen." Ganz praktisch ging es dann aber erstmal beim anschließenden Job-Parcours zu – dazu zählte ein Länderquiz zum Thema Disposition ebenso wie das Packen einer Palette und die ersten Versuche mit einem Gabelstapler. Die größte Begeisterung löste aber eine Fahrt in einem 40-Tonner aus: "Atmen und anschnallen", sagte der Fahrtrainer.

Niemand will mehr im Hafen arbeiten

Auszubildende für die Hafenlogistik zu finden wird auch für die Berliner Hafen- und Lagerhausgesellschaft (BEHALA) immer schwieriger. So waren auch dort Schüler die Zielgruppe der zwei Exkursionen am Tag der Logistik. Logistikchef Klaus-Günter Lichtfuß informierte über die Aufgaben und Möglichkeiten des trimodalen Westhafens in der Hauptstadt und die Berufsmöglichkeiten. Wichtig seien vor allem charakterliche Eigenschaften und keine Angst vor großen Maschinen zu haben. Denn auf dem vier Hektar großen Areal werde Teamarbeit großgeschrieben, die Verlässlichkeit erfordere.

"Unsere Azubis lernen alles zu bedienen, was sich hier bewegt - vom Stapler bis zur Rangierlok", betonte Personaldisponent Marco Schraube auf dem Rundgang über das Gelände mit Tanklager, Containerterminal und Schüttgutumschlagsbereich. Dabei konnten die Jugendlichen nicht nur die Umschlagtechnik bestaunen, sondern sich auch selbst mal als Gabelstaplerfahrer versuchen. Die absolute Attraktion war für die Höhentauglichen die unmittelbare Visite in der Kanzel auf dem Kran 30 bei laufendem Schüttgüterumschlag.

"Die Aufgaben einer Fachkraft für Hafenlogistik sind wesentlich abwechslungs- und umfangreicher als für eine Fachkraft in der Lagerlogistik", erläuterte Lichtfuß. Allein schon durch die vielfältigen technischen Großgeräte, die zum Einsatz kommen, haben die Hafenlogistiker ein breiteres Betätigungsfeld.

Westhafen spezialisiert sich auf Schwerguttransport

Neben dem normalen Umschlagsgeschäft für Container, Massen- und Stückgüter, spezialisiert sich der Westhafen auch auf den Schwerguttransport. Denn die bei Siemens gefertigten Turbinen können wegen ihres Gewichts von über 500 Tonnen nicht mehr auf der Straße transportiert werden. Dafür wurde ein spezieller RoRo-Schwergutleichter entwickelt, der seit Ende 2012 unter BEHALA-Flagge fährt. "Dieser ‚Ursus’ ist gerade auf dem Weg nach Hamburg", bedauerte Lichtfuß. So mussten die jungen Leute sich mit dem ausgestellten Modell dieses besonderen Flaggschiffes begnügen. Aber für ihr innovatives Großraum- und Schwertransportkonzept errang die BEHALA den 3. Platz beim Deutschen Logistik-Preis 2014.

Am Containerterminal verwies Schraube auch noch einmal darauf, dass die letzte Meile immer mit einem Lkw gefahren werde. Und auch da setzt die Hafengesellschaft seit Juni 2014 auf eine umweltfreundliche Lösung - durch eine batteriebetriebene und emissionsfreie Sattelzugmaschine vom Typ Terberg YT202-EV. Mit einer jährlichen Umschlagskapazität von über vier Millionen Tonnen gehört der 1923 eröffnete Westhafen zu den größten seiner Art in Deutschland. Sorgen bereitet dem Management allerdings die Personalsituation. Denn es fehlt an Nachwuchskräften. Deshalb nutzte die BEHALA die Chance, sich nach mehrjähriger Pause wieder am Tag der Logistik zu präsentieren. Erfreulich für die Organisatoren war, dass zumindest die jugendliche Zielgruppe tatsächliches Interesse zeigte. So wurde von ihnen das trimodale Güterverkehrszentrum in Berlin als leistungsstarker und innovativer Dienstleister wahrgenommen – und die Logistik als eine Branche, in der jeder einen zukunftsfähigen Beruf finden kann.

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