Iveco legt beim Gasantrieb nach und lässt auf den Cursor 9 den Cursor 13 als Otto-Motor folgen. Die Strategie könnte aufgehen.
Zur Vorstellung des Cursor 13 NP ("Natural Power") gibt sich Iveco nicht sonderlich bescheiden: "Weil Iveco seit 20 Jahren konsequent in die Methan-Antriebstechnologie investiert, betrachtet sich der Hersteller nicht nur als Markt-, sondern auch als Technologieführer." Neutral betrachtet können die Italiener tatsächlich auf einige Erfahrung verweisen, mit mehr als 30.000 verkauften Gasmotoren seit den 1990er-Jahren (bezogen auf Fiat Powertrain, nicht allein auf Iveco). Das aktuelle Produktprogramm reicht vom 136 PS starken Dreiliter-CNG-Motor für den Daily und dem Sechsliter-Tector CNG mit 204 PS im Eurocargo über die CNG- und LNG-Varianten der Serien Cursor 8 und Cursor 9 mit 270 bis 400 PS bis eben zum neuen, 12,9 Liter großen Cursor 13 NP.
Jener ist für 4x2- und 6x2-Fahrgestelle sowie -Sattelzugmaschinen zu haben, für den Stralis und auch den neuen X-Way (Iveco verweist beim Thema Gasmotor und Baulogistik auf Fahrverbote für Diesel in Stadtgebieten und Lärmschutzauflagen).
ZF Traxon-Getriebe im neuen NP 460 verbaut
Auf ausreichend starke Gasmotoren für Transporter, Busse, mittelschwere und schwere Verteiler-Lkw folgt mit dem Cursor 13 nun also eine Variante mit 460 PS und immerhin 2.000 Nm Drehmoment, die speziell auf den Fernverkehr ausgelegt ist. Bislang übernahm der Cursor 9 NP mit 400 PS diesen Part noch mit, doch angesichts von nur 1.700 Nm Drehmoment aus 8,7 Liter Hubraum sind im Zugbetrieb mit hohen Ladungsgewichten doch enge Grenzen gesetzt. Wie sich der direkte Vergleich der beiden stärksten Iveco-Gasmotoren ausnimmt, ließ sich rund um den Standort Ulm mit zwei weitgehend identischen Stralis-Sattelzügen erfahren: beide 32 Tonnen schwer, mit langstreckentauglichen LNG-Tanks bestückt und mit hohem Fernverkehrs-Fahrerhaus.
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