Vorstellung: Daimler nimmt einen neuen Anlauf in Nordamerika. Nach mehr als 37 Jahren Vertrieb der Marke Setra startet die Weltmarke Mercedes-Benz. Und das mit einem doppelten Angebot für die Kunden.
Die USA nannten sich früher im globalen Kontext einmal "the indispensable nation" – also die unersetzliche Nation. Wenn es um den kleinen, aber feinen Reisebusmarkt in den Staaten geht, dann war die Marke Setra, die seit 1984 dort vertrieben wurde, beinahe ebenso unersetzlich – wollte der geneigte Kunde mit überlegener europäischer Technologie Geschäfte machen. Nun, die Zeiten ändern sich, und viele Gewissheiten gehen verloren. So hat die globale Präsenz der USA ebenso gelitten wie der Glanz der Ulmer Marke auf dem nordamerikanischen Kontinent, der 1955 begründet wurde. Der seit 2003 als amerikanisierter S 417 TC angebotene Premiumreisebus auf Baureihe-400-Basis war zuletzt arg in die Jahre gekommen, der preiswertere S 407 CC konnte weder mit seinem Aussehen noch sonst irgendwie richtig überzeugen. Dazu kamen nervöse Wechsel im Vertriebssystem; zwischenzeitlich versuchte man sogar, über den Wettbewerber MCI Busse an den Mann zu bringen.
Daimler: Neustart in Nordamerika
Kurzum: Daimler Buses brauchte dringend einen Neustart in Nordamerika. Was liegt da näher, als die Kunden selbst zu fragen, was genau sie sich wünschen? "Und die Kunden haben sich mit großem Enthusiasmus an unseren Bemühungen zur Neuaufstellung beteiligt – das ist ja durchaus nicht gottgegeben", so Daimler-Buses-Leiter Till Oberwörder bei der ebenso interkontinentalen wie digitalen Pressevorstellung des neuen Modells mit dem ungewohnten Namen Tourrider. Da auch eine Busmarke nicht von göttlichen Instanzen vordefiniert ist, war schnell klar, dass das neue Modell ein Mercedes-Benz wird und kein Setra mehr. "Wir haben früh gemerkt, dass unsere Fahrzeuge in den USA sehr schnell mit der Marke Mercedes-Benz und dem dreizackigen Stern assoziiert werden. Viele Kunden schmücken sogar schon lange ihre Setra-Busse mit dem Sternenlogo", fährt Oberwörder fort und unterlegt das sogar akribisch mit Beweisfotos. Der anerkannte Markenexperte Prof. Dr. Franz-Rudolf Esch, geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensberatung Esch The Brand Consultants, sieht das genauso. "Mehrmarkenführung ist dann sinnvoll, wenn die jeweiligen Marken klare Rollen im Markt haben und eigene Territorien abstecken. Ist dies nicht erfüllt oder schwächelt eine der Marken, dann ist es sinnvoll, nur noch auf eine Marke zu setzen. Mercedes-Benz als Marke hat ohne Frage in den USA mehr Strahlkraft als Setra."
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