In Deutschland ist der erste schwere Serien-Vollhybrid-Lkw in Betrieb. In München übergab Volvo einen FE Hybrid. Der dreiachsige Abroll-Kipper der 26-Tonnen-Klasse wird beim Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM) in der Wertstoffentsorgung eingesetzt.
In einem Langzeit-Praxistest soll der FE-Hybrid bei AWM seine Tauglichkeit unter Beweis stellen. Er fährt dort vier Jahre lang gegen ein baugleiches Fahrzeug mit Dieselmotor. Beide Fahrzeuge sollen im Containerdienst die vollen Container der Wertstoffhöfe zu den Verwertern transportieren. Volvo rechnet mit 25 Prozent weniger Verbrauch und somit auch weniger Schadstoff- und Kohlendioxidemissionen.
Rein elektrisches Fahren ist auch möglich
Bei dem vom AWM eingesetzten Dreiachser handelt sich um einen Parallel-Hybrid: Diesel- und Elektromotor können gemeinsam oder unabhängig voneinander genutzt werden. Das Hybridsystem schaltet automatisch zwischen beiden Antriebsquellen um. Im ersten Gang ist der FE ausschließlich durch den Elektromotor angetrieben, in höheren Gängen arbeiten Diesel- und Elektromoto zusammen. Der Fahrer kann den Diesel-Antrieb aber auch dauerhaft ausschalten und nur mithilfe des Elektromotors fahren.
Rekuperation beim Bremsen
Der Volvo FE Hybrid besitzt einen Sieben-Liter-Diesel mit 300 PS und einem maximalen Drehmoment von 1.160 Newtonmetern. Der Elektromotor des Hybrids leistet 120 Kilowatt. Er bezieht seine Energie aus einer Lithium-Ionen-Batterie. Sie wird durch Rekuperation beim Bremsvorgang geladen. Gesondertes Laden aus einer externen Quelle ist laut Volvo nicht nötig.
Verringerter Geräuschpegel
Der elektrische Antrieb senkt darüber hinaus den vom Fahrzeug verursachten Geräuschpegel. "Der Hybrid-Lkw kann sich vergleichsweise leise über die Straßen bewegen. Das entlastet Anwohner, aber auch die Fahrer des Trucks." Beim Beschleunigen soll der Hybrid nur etwa halb so laut wie ein konventioneller Diesel-Lkw sein. Hybrid-Lkw bietet Volvo ausschließlich mit einem Leasingvertrag an, der auch einen Wartungs- und Reparaturvertrag einschließt.