Truck Sport Hintergrund Interview mit Dietmar Kotterer: Teamchef Truck Off Road Team Kotterer

Truck Sport Team Kotterer Foto: Klaus-Peter Kessler, Lisa Bahr 15 Bilder

Dietmar, bei der Baja Saxonia haben es Deine Jungs ja richtig krachen lassen. Wo war der Teamchef? 

„Der hatte unmittelbar vor der Baja eine wichtige berufliche Qualifikation zu absolvieren. Beruf hat schließlich Vorrang!“

Stimmt, sonst könnte man sich ein so aufwändiges Hobby schließlich nicht leisten. Apropos: Wird der Einsatz eines zweiten Autos künftig Standard sein?

„Wir denken ja. Das haben wir jedenfalls so vor, werden das aber von Fall zu Fall festlegen. Bei der Breslau macht der Unimog in diesem Jahr aber nur Service.“

Dann läuft der also wieder? Was war der Grund für den Ausfall bei der Baja?

„Ja, der Laubfrosch ist repariert. Die Getriebewelle war glatt durchgebrochen. So etwas passiert zum Beispiel, wenn das Auto nach einem Flug unter Volllast wieder landet. Rallyepech! Aber da siehst du mal, was da für Kräfte wirken.“

...und die bläuenden Wolken am Heck des Axor?

„Die kamen von einer gelockerten Kraftstoff-Rücklaufleitung. Der Diesel flog gerade durch den Lüfter und wurde fein zerstäubt. Sah schlimmer aus als es war.“

Es hat ja auf jeden Fall für einen  furiosen Auftritt gereicht. Hat die Panne bei der Siegerehrung - zuerst als Sieger ausgerufen, dann nur Dritte - beim Team Spuren hinterlassen?

„Ach was, überhaupt nicht. Die Jungs haben sich über Platz drei genauso gefreut. Aber jetzt sind die heiß, wissen jetzt wie es sich als Sieger anfühlt.“

Also volle Attacke bei der Breslau? Platz eins muss her?

„Hallo, bitte schön mit allen Rädern auf dem Boden bleiben. Die Breslau ist eine ganz andere Nummer. Acht Tage Extremsport. Ständig wechselnde Strecke statt Rundkurs. Da braucht es Kondition und Koordination im Cockpit, ein gutes Auto und - ganz besonders wichtig - jede Menge Glück!“

Und wie lautet Euer Ziel, wenn alles gut geht?

„Platz sechs vom letzten Jahr toppen. Das wäre schon was. Immerhin fahren wir ja erst die dritte Rallye überhaupt.“

Bei den Rallyes ist immer wieder gut zu sehen, dass Teams mit einem Trial-Background das Gelände meist viel besser lesen können. Ihr seid mehrfache Truck Trial Vize-Europameister. Wie geht es hier weiter?

„So wie es ausschaut - gar nicht. Wir haben gerade erst in der letzten Woche bei einem Team-Meeting entschieden: wir müssen uns auf eine Sache konzentrieren. Alle Termine können wir unmöglich unter einen Hut bringen. Wir wollen uns in Zukunft voll auf attraktive Rallyes und Bajas stürzen.“

Das heißt, den bärenstarken grünen Mercedes SK Dreiachser wird es in Trial-Sektionen nicht mehr geben?

„Jedenfalls nicht mehr unter dem Team Kotterer. Wenn jemand das Auto kauft und einsetzt, soll uns das sehr recht sein. Zumal der SK ja bewiesen hat, dass er wettbewerbs- und siegfähig ist.“

Schade, die Klasse S4 war beim Europa-Trial einmal eine der best besetzten Paradeklassen. Aktuell starten nur noch zwei Autos...

„Ja, das habe ich auch mit großem Bedauern festgestellt. Aber wir müssen Prioritäten setzen. Außerdem haben wir riesigen Spaß an den neuen Herausforderungen . Wir waren nun über zehn Jahre in der Trialszene erfolgreich und haben nun was Neues gefunden.“

Und was plant das Truck Off Road Team Kotterer nach der Breslau? 

„Für dieses Jahr keine weiteren Wettkampfeinsätze. Wir wollen im Spätsommer/Frühherbst zu Testfahrten in die Sahara. Schließlich träumen wir alle vom Start bei einer großen Wüstenrallye. Das könnte dann unser Highlight im Jahr 2011 werden.“

Lasst es uns vom TSM frühzeitig wissen. Wir danken für dieses Gespräch und wünschen dem ganzen Team viel Glück besonders für die bevorstehende Breslau-Teilnahme.

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