Truck Rallye Rallye Dakar 2012 - Kamaz holt auf

Rallye Dakar 2012 Foto: Willy Weyens 12 Bilder

Seit heute rollt die Dakar-Karawane durch Peru und das Ziel in Lima ist nicht mehr fern. De Rooy führt mit dem Iveco weiterhin die Wertung an - aber Kamaz knabbert immer mehr Zeit von seinem Polster ab.

Dummer Zeitverlust auf Etappe zehn am Donnerstag: De Rooy und seine Teamkameraden Stacey und Biasion „vernavigieren“ sich in WP sechs. Dazu wieder einmal verbogene Stabis an der Vorderachse des Iveco „Torpedo“. Ardavichus und Kagirov nutzen die kleine Iveco-Schwäche und rollen als erste über die Tages-Ziellinie. Alles nicht so schlimm aus Sicht des Führenden. In der Endabrechnung büßt er nur 2:23 Minuten ein. Stark: Miki Biasion macht weiter Plätze gut, beendet den Tag als Vierter vor seinen Teamkollegen Pep Vila und Hans Stacey. Und mit Jo Adua auf Platz zehn bringt das niederländische Multi-Kulti-Team erneut alle fünf Trucks in die Top Ten! Gerard de Rooy führt weiter vor Hans Stacey und - knapp dahinter - Kamaz-Pilot Ardavichus. So ging’s zum elften Abschnitt Richtung Peru.  

Von wegen, dieser Abschnitt ist nicht sonderlich schwierig. Im Gegenteil: Jede Menge Möglichkeiten, den Truck zu ramponieren. „Das sind keine Etappen, die mich glücklich machen,“ stellt DAF-Pilot Hans Bekx (aktuell Platz 16) fest. Auch Hans Stacey kann ein Lied davon singen: „Es funktioniert nicht, dauernd Vollgas zu geben. Nach 15 Kilometern mussten wir durch ein Flussbett, das im Routebook als ’nicht allzu schwierig’ beschrieben wurde. Plötzlich steht das Lenkrad quer. Reifenpanne? In unserem bordeigenen Groeneveld-Kamerasystem sehen wir eine gebrochene Blattfeder vorne links. Wir konnten es hier nicht reparierten, fuhren mit gebremster Geschwindigkeit weiter. Und dann läuft uns 30 Kilometer weite noch ein Hund vors Auto - voll in die Eisen. Ich liebe Hunde!“ Ein echter Tierfreund, der schnelle Ölhändler aus Best bei Eindhoven. Dabei wäre heute der Tagessieg für den Dakar-Sieger drin gewesen. So aber musste er den Russen Karginov ziehen lassen, der damit seinen ersten Tagessieg herausfuhr. Markenkollege Ardavichus verlor Zeit mit einem Radwechsel. So punkteten erneut Miki Biasion auf drei und Gesamt-Führender Gerard de Rooy auf vier. Der Verlust: nur wenige Minuten. Damit biegt de Rooy langsam aber sicher und (fast) unaufhaltsam auf die Siegerstraße Richtung Lima. Vorsprung vor den finalen Etappen im Andenstaat: Knapp 56 Minuten vor Hans Stacey und eine Stunde 20 vor Ardachichus. Aber auch  Südamerikanische Pferde kotzen bekanntlich gelegentlich vor die Apotheke! Also: Abgerechnet wird am Sonntag, nicht vorher. „Heute sind wir alle für Hans gefahren und haben versucht, Ardavichus hinter uns zu halten,“ war ein team-playender Gesamtführender nachher glücklich. Denn bei so einem Teamgeist fahren die anderen „Grünlinge“ auch für ihn. Die vor der Dakar angekündigte Taktik trägt Früchte....

Einer war allerdings sauer: de Rooy-Navigator Tom Colsoul wusste zum Navigationsfehler vom Vortag etwas nachzutragen: „David Castera, ein ASO Mitarbeiter und verantwortlich für das Roadbook, kam zu mir persönlich um mir zu sagen, dass sie einen Fehler gemacht haben im Roadbook gestern. Heute gab es nicht viel zu navigieren. Es sah im ersten Teil der Etappe aus, als wenn wir im Konvoi fahren. Ein Tag zum Vergessen." Das Ergebnis vom mehr als 680 Kilometer langen Abschnitt am Freitag dem Dreizehnten lag bei Redaktionsschluss noch nicht vor. Allerdings führt de Rooy am letzten Kontrollpunkt vor Stacey, Biasion und van Ginkel. Ardavichus folgt auf Platz fünf. Der Iveco-De Rooy-Zug rollt. Bitte an der Bahnsteigkante in Lima zurückzutreten! Auch für Klaus Bäuerle, der zwar mit etwas Verspätung, aber aktuell auf Platz 33 ein einsames deutsches Rallyefähnlein hoch hält.

Nachtrag:

Freitag der 13. ist für das Team de Rooy, Iveco und Sponsor Petronas erneut ein großer Tag. In der Reihenfolge de Rooy, Stacey, Biasion und Adua wurde ein Vierfachsieg eingefahren. Auf Platz fünf konnte Landsmann Wuf van Ginkel (Ginaf) dieses Schauspiel aus erster Reihe betrachten. Der schnellste der Kamaz, der Kasache Ardavichus, folgt erst auf Platz neun, hinter dem fünften de Rooy-Iveco, gesteuert von Pep Vila. Damit hat die grüne Armada erneut alle fünf Autos in den Top Ten, und die Konkurrenz wird farbenblind! Gesamtwertung: de Rooy vor Stacey und Ardavichus, der jetzt aber schon 1:39 Stunden zurück liegt. Dann folgt Mardeev mit über fünf Stunden Rückstand auf Rang vier!

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