Die Krise im niedersächsischen Verkehrsgewerbe ist noch dramatischer als der Gesamtverband Verkehrsgewerbe Niedersachsen (GVN) im Herbst erwartet hatte. Das berichtet der Hauptgeschäftsführer des Verbands Bernward Franzky aufgrund der Analyse einer Umfrage des Verbands über den bereits vollzogenen oder aber für 2009 noch geplanten Abbau von Kapazitäten. 320 Betriebe hätten die Fragen des Verbands beantwortet. 250 Unternehmen gaben an, bereits bis Ende 2008 Personal- und Fahrzeugkapazitäten abgebaut oder aber für 2009 beschlossen zu haben. Dies bedeute insgesamt 1.050 verlorene Arbeitsplätze und 950 stillgelegte oder verkaufte Lkw. Hochgerechnet auf die 1.300 Mitgliedsbetriebe nur im Bereich Güterverkehr bedeute dies einen Abbau von 4.400 Arbeitsplätzen und 3.600 Lkw. Hintergrund sei nicht nur der Einbruch der Konjunktur, sondern auch die durch die Mauterhöhung ergebene weitere Verschärfung der wirtschaftlichen Lage. Deshalb habe der GVN nach Angaben von Franzky an den niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff appelliert, die Initiative zur Aussetzung der Mauterhöhung zu ergreifen. Es reiche nicht, wenn die Politik Schutzschirme für alle möglichen Bereiche der Wirtschaft ausspanne, das Verkehrsgewerbe aber mit zusätzlichen Kosten von 1,7 Milliarden Euro belaste.