Die Coronakrise hat Europa im Griff – Servicekräfte in Werkstätten und im Ersatzteilhandel stehen vor Herausforderungen. Das wissen auch die Entscheider der Branche.
Die Covid-19-Pandemie stellt nicht nur das Gesundheitssystem auf die Probe. Auch Arbeitgeber und Arbeitnehmer stehen vor großen Herausforderungen – sowohl finanziell als auch personell. Doch in der Arbeitswelt zeigen sich vermehrt Solidarität und auch Respekt vor all denen, die die Versorgung einer Welt in Isolation übernehmen. Dazu gehören nicht nur die Lkw-Fahrer und medizinischen Fach- und Einsatzkräfte, sondern auch die Servicekräfte in den Werkstätten und im Ersatzteilhandel. Alle diese Berufsgruppen können nicht vom sicheren Homeoffice aus arbeiten, sondern riskieren ihre Gesundheit, damit der Rest der Gesellschaft ein Stück Normalität leben kann. Das wissen auch die Entscheider der Branche. eurotransport.de hat hier eine kleine Auswahl an Statements zusammengetragen.
Martin Daum, Vorstandsvorsitzender der Daimler Truck AG
„Die Kolleginnen und Kollegen in unseren Servicebetrieben leisten einen wesentlichen Beitrag, dass unsere Gesellschaft den gegenwärtigen Ausnahmezustand möglichst gut meistern kann, und wir danken diesen Helden des Alltags deshalb von ganzem Herzen.“
Ulrich Fröhlingsdorf, Business Director Parts & Service bei Iveco
"Auch in dieser schwierigen Zeit läuft der Servicebetrieb inklusive 24-Stunden-Pannenservice bei Iveco weiter, weil Nutzfahrzeuge jetzt natürlich noch wichtiger für die Ver- und Entsorgung sind. Auch der Ersatzteilverkauf läuft unter den Bedingungen der jeweiligen Bundesländer weiter; hier gibt es leider keine nationalen Regelungen.Die Menschen im Werkstattservice und der Logistik, deren Arbeit immer als selbstverständlich angesehen wird, leisten wie Ärzte, Pflegepersonal, Mitarbeiter im Einzelhandel und viele andere mehr einen essenziellen Beitrag bei der Bewältigung der Krise. Auch ihnen gehören unser Dank und die Anerkennung in gleichem Maße.
Ernst Prost, Geschäftsführer Liqui Moly
"Ich verzichte hiermit auf mein Gehalt, weil ich auch ohne monatliche Bezüge klarkomme. Mein eingespartes Gehalt und andere Einsparungen verwenden wir lieber dafür, alle unsere Arbeitsplätze zu erhalten – selbstverständlich auch die unserer Leiharbeitskräfte. Diese Damen und Herren leisten, genauso wie wir Festangestellten, einen außerordentlich wichtigen Job und dürfen deshalb und auch aus menschlichen Gründen nicht die Ersten sein, die arbeitstechnisch ins Gras beißen müssen. Noch einmal deutlich: Ich will niemanden verlieren und keinen zurücklassen, niemandem kündigen und auch keine Kurzarbeit anmelden.“
Dr. Mario Partl, Leiter Service & Teile bei MAN Truck & Bus Sales Area Europe Central
„Unsere Kundinnen und Kunden leisten gegenwärtig Großartiges, um die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Wir möchten darum in dieser absoluten Ausnahmesituation alles dransetzen, ihnen bestmöglich zur Seite zu stehen. Mein besonderer Dank gilt besonders den Kolleginnen und Kollegen in den Servicebetrieben, die dies durch ihren täglichen Einsatz erst ermöglichen.“
Erwin Schwab, Geschäftsführer des Reifendienstleisters Pneuhage
„Unsere Reifenprofis wissen, was von ihnen abhängt, und setzen sich nach Kräften weiter für unsere Kunden ein. Auch ihnen gebührt Dank dafür, dass sie dazu beitragen, dass die Lkw mit Waren weiterfahren und die Einsatzkräfte mobil bleiben. Die Bauern müssen jetzt raus aufs Feld, die Stapler in den Logistikzentren müssen laufen. Mit kaputten Reifen geht das nicht. Aber wir helfen, wo wir können, im Pannen- und Erntenotdienst sogar rund um die Uhr. Dort, wo es seitens der lokalen Verordnungen möglich ist, bieten wir grundsätzlich den gewohnten Reifen- und Kfz-Service. Allerdings nur nach Terminvereinbarung und mit strengen Sicherheitsvorkehrungen, was Hygiene und Abstand angeht.“
Peter Hornig, Geschäftsführer von Scania Deutschland Österreich
„Da wir die Verantwortung haben, die für die Gesellschaft lebenswichtigen Transportketten zu sichern und unsere Kunden bestmöglich in dem aktuell schwierigen Geschäftsumfeld zu unterstützen, bieten wir ihnen in der jetzigen Situation Werkstattservice und Ersatzteilversorgung in vollem Umfang an. Die Mitarbeiter in unseren Werkstattbetrieben leisten derzeit einen ganz besonderen Beitrag, indem sie die Lkw am Laufen halten und die Gesellschaft versorgt werden kann. Wir sind dankbar, dass sie in dieser Ausnahmesituation ihren Job meistern.“
Georg F. W. Schaeffler, Aufsichtsratsvorsitzender der Schaeffler AG
„Wir haben größte Hochachtung vor allen Menschen, die in dieser Ausnahmesituation mit außergewöhnlichem Einsatz unsere Infrastruktur aufrechterhalten. Mit unserer Spende (1.000.000 Euro, Anm. d. Red.) wollen wir vor allem unseren Dank und unseren Respekt den Ärzten und medizinischen Pflegekräften gegenüber zum Ausdruck bringen, die in diesen Tagen im Kampf gegen Covid-19 Übermenschliches leisten.“
Boris Billich, Vertriebsvorstand Schmitz Cargobull
„Besonders in einer so schwierigen Zeit, wie wir sie jetzt erleben, ist eine schnelle und sichere Serviceversorgung für Transportunternehmer und Fahrer so wichtig wie nie. Mit ihren Transporten sichern sie die Versorgung der Bevölkerung, und wir tragen gemeinsam mit unseren Netzwerkpartnern dazu bei, die Lieferketten wirkungsvoll abzusichern.“
Hermann Stegmaier, Geschäftsführer der StegmaierGroup
„Der Service funktioniert in allen Nutzfahrzeugwerkstätten der StegmaierGroup uneingeschränkt gut, selbstverständlich unter allen Sicherheitsvorkehrungen für Kunden und Mitarbeiter, die denkbar sind. Beispielsweise: Fahrzeuge werden desinfiziert, Teams arbeiten räumlich getrennt voneinander, die Tore zum Betriebsgelände sind geschlossen, Lieferungen finden kontaktlos statt. Wir gehen davon aus, dass wir diese Maßnahmen noch lange Zeit aufrechterhalten werden. Wie sich Corona auf die gesamte Nutzfahrzeugbranche auswirken wird, lässt sich derzeit noch nicht abschätzen. Unsere BFS-Nutzfahrzeugvermietung wird für viele Kunden ein gutes Hilfsmittel für einen erfolgreichen Start nach dem Ende des Shutdowns sein.“
Christian Coolsaet, Volvo-Trucks-Geschäftsführer Deutschland und Vice President Europa
"Unsere Branche ist systemrelevant. Die Werkstattmitarbeiter und Fahrer können kein Homeoffice machen und sind jeden Tag für uns unterwegs. Unsere Serviceteams arbeiten in zwei Schichten weiter. Dabei hat die Gesundheit unserer Kollegen und Kunden oberste Priorität – auch wenn unsere Werkstattprofis die Lkw weiter warten und rausfahren, wenn es Probleme gibt. Diese Menschen sollten wir nicht vergessen, wenn wir wieder zur Normalität zurückkehren, denn sie geben alles. Sie sind Helden.“