Scheinwerfer Philips-Lampen werden langlebiger

Philips, Master-Life-Lampe, Kontrolle Foto: Philips

Philips hat seine 24-Volt-Leuchtmittel überarbeitet. Die neuen Master-Duty- und Master-Life-Lampen sollen bei gleicher Lichtausbeute deutlich länger halten. Wie funktioniert das? 

Und zack, mit einem Mal wird der rechte Fahrbahnrand dunkel, die Glühlampe ist hinüber. Ärgerlich, zumal doch erst vor drei Monaten eine neue Lampe eingesetzt wurde. Hat da jemand beim Einbau gepfuscht? Nicht unbedingt, denn die Lebensdauer jeder Glühlampe ist aus unterschiedlichen Gründen begrenzt.
 
Vereinfacht gesagt fließt Strom durch die Wolfram-Glühwendel und bringt den dünnen Faden zum Glühen – die Lampe leuchtet. Durch die extreme Hitze verdampfen jedoch die Wolfram-Moleküle. Der Faden wird mit der Zeit immer dünner und instabiler, bis er schließlich reißt und die Lampe kaputt ist.

Die Gasmischung bestimmt die Lebendauer der Lampe

Um die Verdampfung der Glühwendel zu verlangsamen, befindet sich im Glaskolben jeder Lampe ein reaktionsträges Edelgas. Die Ingenieure experimentieren ständig mit verschiedenen Gasmischungen, um die Lebensdauer der Lampe zu erhöhen. "Bei den neuen 24-Volt-Lampen haben wir ein paar Prozente der Gasmischung geändert sowie ein Gas hinzugefügt, die genaue Zusammensetzung ist aber geheim", sagt Alexandra Guennewig, Produktmanagerin bei Philips.
 
Ein weiterer Faktor, der die Lebensdauer der Lampe entscheidend beeinflusst, ist der Gasdruck im Lampenkolben. Je höher der Druck, desto länger hält die Lampe. Mit rund zwölf bar ist der Druck in den H4-Lampen von Philips erstaunlich hoch, wie hält das Glas das aus? "Das geht nur mit speziellem Quarzglas und auch hier arbeiten wir daran, mit verschiedenen Zusammensetzungen die Stabilität und damit den Druck noch weiter zu erhöhen", sagt Guennewig.

1.800 statt 1.200 Stunden Lebensdauer

Der Vergleich einer Master-Life-H1- und einer Master-Life-H4-Lampe verdeutlicht den Unterschied. Die H1-Lampe hat mit rund 1.200 Stunden eine rund 30 Prozent kürzere Lebensdauer als die H4 mit bis zu 1.800 Stunden. Die Expertin erklärt: "Der Glaskolben einer H1-Lampe ist asymmetrisch und hält deshalb nur einem geringeren Druck stand als der symmetrische Kolben einer H4-Lampe."

Neben der Lebensdauer ist die Lichtausbeute das wichtigste Kriterium einer Lampe. Könnte man nicht den Wolframfaden dicker machen, damit die Lampe länger hält? Theoretisch funktioniert das. Allerdings würde die Lichtausbeute darunter leiden, weil ein dickerer Glühfaden einen höheren Widerstand verursacht – das Licht wird dunkler. "Das ist das Grunddilemma der Lampenhersteller. Mehr Licht ist die eine Sache – eine lange Haltbarkeit die andere. Es ist immer ein Kompromiss", sagt Guennewig. So versprechen manche Lampen 100 Prozent mehr Licht, die anderen die doppelte Lebensdauer – beides zusammen ist derzeit kaum machbar.

Halogen-Lampen bleiben marktdominierend

Und wie sieht die Zukunft aus? Hat die klassische Halogen-Lampe bald ausgedient? "Selbst langfristig gesehen werden Halogen-Lampen weiterhin rund zwei Drittel vom Markt ausmachen. Das liegt am günstigen Preis und der vergleichsweise guten Lichtausbeute. Xenon-Lampen wiederum bieten heute und vermutlich noch in den nächsten Jahren das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Bis zur Verbreitung von LED-Scheinwerfern werden noch viele Jahre vergehen", schätzt Alexandra Guennewig.

Damit die Lampe möglichst lange hält, sollten Mechaniker beim Einbau übrigens unbedingt darauf achten, den Lampenkolben nicht mit bloßen Fingern anzufassen: „Alle Ablagerungen wie Schweiß oder Fett beeinflussen den Halogen-Zyklus und können die Lebensdauer einer Halogen-Lampe verkürzen“, erklärt die Expertin.

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