Schließen

Programm kostet mehr als 75 Milliarden Euro Scharfe Kritik an Scheuers Klimakonzept

Foto: Gerd Altmann - Pixabay

Scheuers Programm belastet den Staatshaushalt bis 2030 mit mehr als 75 Milliarden Euro, Experten fordern effektivere Maßnahmen.

Die Klimaschutzpläne von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) sind von mehreren Seiten scharf angegriffen worden. Ein Bündnis von Umwelt- und Verkehrsverbänden kritisiert sie als „klimapolitisch unzureichend“, sie beruhten auf fragwürdigen Annahmen und belasteten den Staatshaushalt über Gebühr, heißt es in ihrem offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel. Der Sachverständigenrat für Umweltfragen betonte, Scheuers „Maßnahmenpaket reicht nicht aus“, Verbraucherschützer forderten im Vorfeld von Klimabeschlüssen der Bundesregierung eine mutige Verkehrswende mit einem Abbau klimaschädlicher Subventionen.

Scheuers Programm, das ohne Verbote und direkte preispolitische Maßnahmen auskommen will, belaste den Staatshaushalt bis 2030 mit mehr als 75 Milliarden Euro, haben ADFC, Allianz pro Schiene, BUND, Deutscher Naturschutzring, Deutsche Umwelthilfe, Germanwatch, NABU, VCD und WWF berechnet. Hierbei seien die Ausgaben der Bundesländer noch nicht einmal berücksichtigt. „Diese hohen Ausgaben stehen in einem krassen Missverhältnis zu den dadurch zu erreichenden Treibhausgasreduktionen“, wurde erläutert. Für das 2030-Ziel reichten sie bei weitem nicht aus, und daraus resultierende Strafzahlungen würden die Pläne zusätzlich verteuern.

Den Ausbau von Bahn- und Nahverkehrsinfrastruktur sowie von Rad- und Fußverkehr wollen die Verbände auch mit Geld aus der Straßenbauförderung finanziert sehen, insbesondere im ländlichen Raum müssten die Investitionen in den öffentlichen Verkehr drastisch erhöht werden. Ein überarbeiteter Bundesverkehrswegeplan müsse sich an Umwelt- und Klimaschutzzielen ausrichten, die Zahl von Pkw mit Verbrennungsmotoren und das Wachstum des Straßengüterverkehrs zurückgehen. Eine Umstellung auf Elektroantrieb allein sei aus Nachhaltigkeitsgründen keine Lösung. Auf dem Verkehr liegt ein besonderes Augenmerk, denn hier waren die CO2-Emissionen 2018 noch genauso hoch wie 1990.

Der Sachverständigenrat, der mit sieben Professoren die Bundesregierung in Umweltfragen berät, verlangte von Scheuer „deutlich effektivere Maßnahmen“. Dazu gehörten eine Zulassungsquote für Elektrofahrzeuge, ambitionierte CO2- und Effizienzgrenzwerte, eine streckenabhängige Pkw-Maut sowie ein allgemeines Tempolimit. „Die Ausweitung des Anbaus von Biosprit-Pflanzen oder deren verstärkten Import halten wir aus Gründen des Biodiversitäts-und Ökosystemschutzes nicht für sinnvoll“, unterstreichen die Experten. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) forderte unter anderem eine sozial gestaffelte E-Auto-Prämie sowie den verbraucherfreundlichen Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur.

Unsere Experten
Harry Binhammer, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Arbeitsrecht Harry Binhammer Fachanwalt für Arbeitsrecht
Experte für Flottenmanagement und angewandte Mobilitätsangebote Rolf Lübke Mobilität, Fuhrpark (inkl. Wasserstoff-Expertise)
Aktuelle Fragen Bullenfänger illegal? Sind Bullenfänger in Deutschland erlaubt? Arbeitszeit: Anfahrt zum Stellplatz Ist die Anfahrt zum Lkw-Stellplatz Arbeitszeit? Digitacho (Nachrüstpflicht) Gibt es eine Digitaltacho-Nachrüstpflicht für alte Lkw?
Betriebsstoffliste 2023
Mehr als 2.500 Produkteinträge

Immer auf dem neuesten Stand: Die DEKRA Betriebsstoffliste 2023

Kostenloser Newsletter
eurotransport Newslettertitel Jetzt auswählen und profitieren

Maßgeschneidert: Die neuen Themen-Newsletter für Transportprofis.

Who is Who
Who is Who Nutzfahrzeuge 2019 WHO IS WHO Nutzfahrzeuge

Alle Hersteller, Zulieferer und Dienstleister für Nutzfahrzeugflotten.

eurotransport.de Shop
Web Shop Content Teaser Der Shop für die, die es bringen.

Zeitschriften, Bücher, Lkw-Modelle, Merchandising und mehr.