Spedition Diez über neuen DAF Viel Lob für den XG

Spedition Diez, DAF XG 450 FT, lao 10/2022, FF 12/2022, Erfahrungsbericht Foto: Karl-Heinz Augustin 8 Bilder

Praxiserfahrung: Die Spedition Diez aus Dettingen unter Teck hat die ersten zehn DAF XG 450 FT im Einsatz. Fahrer und Geschäftsführung berichten fast nur Gutes.

Tradition trifft Moderne: An einem heißen Sommertag steht ein futuristisch anmutender Sattelzug vor der altehrwürdigen Lagerhalle am Stammsitz der Spedition Diez. Lang gestreckte, dezent angeschrägte Kabine, viele Rundungen, Kameraspiegel, unter der Frontscheibe das Wortspiel und Firmenmotto "DIEZUVERLÄSSIGEN". Es ist einer von insgesamt zehn neuen DAF XG, die Andreas Diez, geschäftsführender Gesellschafter des Familienunternehmens, direkt auf der Nufam 2021 in Karlsruhe bestellt hat. Damals gehörten die neuen DAF-Baureihen zu den Highlights der Nutzfahrzeugmesse. Jetzt sind sie der Hingucker auf dem Speditionshof in Dettingen unter Teck – und auf den Touren der Fahrer.

Langjähriger DAF-Kunde

"Alle drei bis vier Jahre werden die meisten unserer Fahrzeuge ausgetauscht", erklärt Bereichsleiter Dario Mercadante und unterstreicht: "Moderne Lkw motivieren und helfen gegen den Fahrermangel." Da kann Reno Swoboda aus Dresden, der am Steuer des XG sitzt, nur zustimmen. Seit der Wiedervereinigung arbeitet er als Berufskraftfahrer, den Lkw-Führerschein hat er damals noch auf einem IFA L60 gemacht. "Jetzt bin ich seit einem Dreivierteljahr bei Diez – und habe schon ein neues Auto", freut er sich.

Diez ist Stammkunde bei DAF und profitiert nicht zuletzt von sehr kurzen Service-Wegen – die einstige firmeneigene Werkstatt nebenan ist inzwischen DAF-Stützpunkt. Dort wurden bei allen zehn Diez-XG auch ein paar Ergänzungen nach Kundenwunsch vorgenommen: In der Lücke zwischen Abgasbox und Batteriekasten auf der Beifahrerseite hat der DAF-Partner einen zusätzlichen Staukasten aus Edelstahl platziert. Auf der Nufam mitbestellt, aber erst in Dettingen installiert, wurde überdies die Standklimaanlage.

Zeitige Auslieferung trotz Krisenjahr

Zwischen Juli und September 2022 liefen die Sattelzugmaschinen zu: mit dem kleineren der beiden verfügbaren Motoren (MX-11, 330 kW/449 PS) und in Lowliner-Ausführung – daher ohne Seitenverkleidung. "Erstaunlicherweise gab es keine große Lieferverzögerung", lobt Andreas Diez die Pünktlichkeit der Holländer in diesem Krisenjahr.

Nach den ersten 24.000 Kilometern können Diez, Mercadante und Swoboda auch schon ihre XG-Erfahrungen mit den lastauto-omnibus-Lesern teilen. Viel Lob ist dabei und nur wenig Tadel. "Der Radstand ist länger geworden – und das merkt man, in Kombi mit der Federung: Man fliegt förmlich über die Schlaglöcher", schwärmt Reno Swoboda. "Der Sitz nimmt auch noch viel weg – mein Rücken dankt es mir jeden Tag!" Auf Rasthöfen werde er oft auf den XG angesprochen, immer wieder würden Kollegen interessiert um den Lkw herumlaufen.

"Äußerlich hat der DAF jetzt kaum noch Ecken und Kanten – ganz glatt", sagt Diez über das Erscheinungsbild. An die komplett fehlenden Außenspiegel habe er sich aber erst gewöhnen müssen, ergänzt Swoboda und wirft noch eine Anekdote ein: "Ich habe mich auf Tour ja immer vor dem Spiegel gekämmt – das geht jetzt nicht mehr." Die Bildschirmauflösung des Kameraspiegelsystems sei aber hervorragend. Auch hier unterstützen Distanzlinien beim Überholen und an die Rampe setzen. Vom Bett aus lässt sich der Außenbereich ebenfalls mittels Kamera einsehen.

Rundumsicht für den Fahrer

Und wie empfindet er das vergrößerte Sichtfeld, eine der zentralen Innovationen der neuen Baureihe? "Es ist wirklich größer geworden", sagt Swoboda."Durch die großen Scheiben und Wegfall der Außenspiegel hat man praktisch eine Rundumsicht." Falls es eng wird oder eine Fahrzeugwäsche ansteht, lassen sich die Kameraflügel von Hand nach vorne klappen. Stichwort einklappen: Das lässt sich auch der Beifahrersitz. Und das Lenkrad punktet mit einem größeren Verstellbereich. Bei Senkrechtstellung und zurückgeschobenem Sitz wird reichlich Platz frei für Stand oder Durchstieg.

Einen der größten Vorteile durch die im XG umgesetzten neuen EU-Bestimmungen sieht Swoboda im unten durchgängig 80 Zentimeter breiten Bett. Mit dem Angebot an Stauraum ist er zufrieden: über der Frontscheibe, in den zwei großen seitlichen Außenstaufächern, unter dem Bett im Kühlschrank und einem weiteren Ausziehfach (auch als zweites Kühlfach erhältlich).

Im neuen Infotainmentsystem sind Apple Car Play und Android Auto installiert. "Ich kann mein Handy spiegeln – feine Sache", lobt Swoboda. "Toll ist, dass mir das System die restliche Lenkzeit – täglich und in der Woche – anzeigt, dazu sogar die verbleibende Arbeitszeit laut Gesetz!" Was für ein Service. Das System denkt aber nicht nur an den Arbeitnehmer, auch die Kosten des Arbeitgebers werden bedacht. "Dieser Lkw lobt mich sogar!", erzählt Swoboda amüsiert. "Wenn ich fleißig den Retarder benutze und die Betriebsbremse schone, erscheint ‚Gute Arbeit!‘ im Display."

Wertiges Fahrzeug und guter Verbrauch

Trotz derlei technologischer Annehmlichkeiten vermisst er allerdings etwas Grundlegendes: "Es gibt keine 24-Volt-Steckdose ab Werk im Armaturenträger, nur 12 Volt." Dieser Mangel war Anlass für eine Nachrüstung in der Werkstatt des Vertrauens, damit Laptop und Wasserkocher ordentlich mit Strom versorgt werden können.

Doch jetzt die entscheidende Frage an den Transportunternehmer, was Kosten und Verbräuche betrifft. "Vom Preis-Leistungs-Verhältnis hatten wir das Glück, die Fahrzeuge direkt noch auf der Nufam bestellt zu haben", sagt Andreas Diez. In Wertigkeit und Haptik sei der XG sogar auf Scania-Niveau und vom Verbrauch her – Stand jetzt – besser als der Actros mit vergleichbarer Motorisierung, Tour und Ladung. Dazu trägt nicht zuletzt der GPS-Tempomat der Niederländer bei. Dario Mercadante präzisiert: "Circa 23 Liter verbraucht der XG laut Fleetboard auf unseren Touren pro 100 Kilometer, der Actros 1843 25 Liter. Mit durchschnittlich 25 bis 30 Tonnen Gesamtgewicht auf gemischten Strecken. Wobei das ja beides super Werte sind!"

Auch die Auflieger leisten ihren Beitrag: Bei Diez kommt seit zehn Jahren Leichtbau in Form des Berger Ecotrail mit Coilmulde und 27 Tonnen Nutzlast (ohne Mulde 28 Tonnen) zum Einsatz. Und wer hinten Gewicht spart, kann sich vorne guten Gewissens die größere, aber auch etwas schwerere Hütte leisten.

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