Nachwuchstalent Junge Fahrerin Constanze Maier

Konstanze Maier Foto: ETM 6 Bilder

Constanze Maier will sich im Familienbetrieb hocharbeiten. FERNFAHRER hat die ambitionierte Fahrerin getroffen.

Warum Fahrer?

Wir haben einen Familienbetrieb und ich durfte schon früher als Kind immer mal wieder im Lastwagen mitfahren. Nach der Schule habe ich erst eine Ausbildung zur Friseurin erfolgreich abgeschlossen und zwei Jahre als Gesellin gearbeitet, bis ich dann gemerkt habe, dass ich eine neue Herausforderung im Leben annehmen will. Ich begann eine Umschulung zur Lkw-Fahrerin – das Ganze innerhalb von acht Wochen. Im Nachhinein bin ich sehr glücklich mit dieser Entscheidung. Das Fahren mit einem schweren Kipper macht mir wirklich Spaß.

Einsatzgebiet?

Wir sind im Radius von 100 Kilometer um Schwäbisch Gmünd herum im Nahverkehr tätig. Ich bin also jeden Abend zu Hause. Grundsätzlich geht es bei mir gegen 5:30 Uhr los mit der Arbeit. Dann geht es von einem Kunden zum nächsten, aber zwischendurch sind wir auch mal im Betrieb. Hauptsächlich vermieten wir uns, etwa an die Stadt. Wir haben aber auch immer mal wieder eigene Aufträge.

Lieblingstour?

Da wir täglich immer unterschiedliche Touren fahren, gibt es für mich so etwas wie eine Lieblingstour nicht. Mir gefällt besonders die Abwechslung. Es kann zwar sein, dass ich mal eine Woche auf der gleichen Baustelle bin, aber das ist eher selten. Weite Strecken mag ich aber besonders gerne, da ich mich dann einfach nur mal auf das Fahren konzentrieren kann.

Grösstes Missgeschick?

Ganz am Anfang meiner Tätigkeit als Fahrerin wurde in der Gegend ein Baugebiet eingerichtet und dort bin ich dann gegen den Einlaufschacht gefahren. Der Asphalt war noch nicht drin und da schaut der Einlaufschacht 20 Zentimeter raus. Den habe ich mit dem Reifen erwischt. Der Schacht war verschoben und der Reifen kaputt. Ich musste meinen Chef anrufen, weil ich nicht mehr weiter konnte.

Freundeskreis?

Meine engsten Freunde sind mit mir aufgewachsen und kennen unser Familienunternehmen auch schon, seit wir Kinder waren. Wir sind hin und wieder mit meinem Vater mitgefahren und haben dann auch immer ein Eis bekommen. Als ich irgendwann gesagt habe, dass ich selber hauptberuflich fahren möchte, fanden das alle ganz gut. Klar, der Unterschied von Friseurin zu Kraftfahrerin ist wie Tag und Nacht, aber letztendlich sind beide Berufe schön.

Das Schöne am Job?

Ich finde die Abwechslung in meinem Job toll. Man macht nicht jeden Tag dasselbe. An einem Tag fährt man Steine, an dem anderen Asphalt. Auch die unterschiedlichen Wege und Gegenden finde ich interessant. Man sieht nicht nur viel, sondern lernt auch viele nette Menschen kennen. Das macht wirklich Freude.

An meinem Job stört mich

Dass der Beruf des Lkw-Fahrers in der Gesellschaft nicht genug Anerkennung findet. Die Menschen sind sich gar nicht bewusst, wie wichtig dieser Beruf für alle ist. Das ist sehr traurig. Außerdem stören mich die rücksichtslosen Autofahrer, die nicht eine Minute daran denken, dass ein Berufskraftfahrer 40 Tonnen bewegt. Eine besondere Herausforderung für mich sind auch Fahrradfahrer, wenn ich mit voll geladenem Lkw steil bergauf fahre. Ich denke aber, dass Lkw-Fahrer immer noch ein angesagter Beruf ist. Man muss viel mehr Leute dazu bringen, den tollen Job zu lernen.

Zukunft?

Ab nächstes Jahr mache ich meinen Kraftverkehrsmeister in Stuttgart. Ich will mich im kaufmännischen Bereich fortbilden. Es reicht teilweise nicht aus, nur Lkw zu fahren. Für meinen Tätigkeiten hier im Betrieb gehört eine Menge mehr. Wenn ich dann mit meiner Weiterbildung fertig bin, fahre ich vielleicht sogar einen Sattel- oder Hängerzug. Eventuell kann ich mir irgendwann einmal meinen eigenen Lkw designen und einrichten.

Der Ausbildungsbetrieb

Josef Maier Transporte

Adresse: Am Gänsteich 3, 73566 Bartholomä
Telefon: 07173 7637 oder 0171 6577797
Fuhrpark/Fahrpersonal: insgesamt 8 Lkw: 1 Sattelzugmaschine, 3 Vierachser, 4 Dreiachser mit Tandemhänger sowie 30-Tonnen-Tieflader zum Transport von Baumaschinen. MAN und Scania im Fuhrpark, alle Lkw mit Standklimaanlage; zusätzlich Radlader und Bagger
Einsatzbereich: Baustellenverkehr
Fahrerausbildung seit: 2012
Ausbildungsmöglichkeiten: ja, auf Anfrage
Zuständige Berufsschule: je nach Wohnort des Auszubildenden im Großraum Stuttgart
Voraussetzung für Bewerbung: Schulabschluss, Mindestalter 17 Jahre, technisches Interesse und Verständnis
Praktikum für Interessenten: ja, auf Anfrage
Ansprechpartner: Inhaber Josef Maier

Dieser Artikel stammt aus diesem Heft
FF 02 2017 Titel
FERNFAHRER 02 / 2017
9. Januar 2017
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