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Maut-Aufreger für Speditionen Mercedes zahlt nur die Hälfte

Foto: Mathias Heerwagen

Unerfreuliche Post vom Autobauer: Ein Schreiben von Mercedes-Benz an Speditionen löst Wirbel in der Branche aus. Es geht darin um die Mauterhöhung.

Ernüchterung bei Speditionen: Die Mercedes-Benz Group will ihren Transport- und Logistikpartnern die erhöhte Lkw-Maut nicht in vollem Umfang erstatten. Das geht aus einem Schreiben des Unternehmens hervor, das der Fachzeitschrift trans aktuell vorliegt. „Die Mercedes-Benz Group hat einheitlich beschlossen, sich mit 0,08 Euro je mautpflichtigem Kilometer in Deutschland und damit mit über 50 Prozent an den gestiegenen Mautkosten zu beteiligen“, teilt das Unternehmen in dem Schreiben mit. Diese Beteiligung gelte ab dem Tag der Mauterhöhung zum 1. Dezember. Die Mauterhöhung – also die neue CO2-Komponente – für einen Euro-6-Lkw im Fernverkehr beträgt 15,8 Cent, der Autobauer trägt demnach acht davon – und liegt damit minimal über der Hälfte.

Maut auf Leerkilometer bleibt unberücksichtigt

Das Unternehmen erklärt den betreffenden Speditionen, dass es die Basisraten der jeweiligen Verträge freiwillig entsprechend anhebe, die Anpassung werde bis zum Vertragsende fortgeführt. „Sie erhalten diese Erhöhung automatisch und müssen dafür nichts weiter tun“, heißt es an die Adresse der jeweiligen Transport- und Logistikpartner. Mercedes-Benz weist darauf hin, dass Speditionen der Anpassung auch widersprechen können, in dem Fall gelte der bisherige Vertragspreis weiter. Der Autobauer präzisiert auch, dass sich die Erhöhung auf mautpflichtige Lastkilometer bezieht, nicht berücksichtigt sind also Leerkilometer, die etwa zur Ladestelle anfallen.

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In der Branche löst der Brief einen Aufschrei aus, wie erste Rückmeldungen von betroffenen Unternehmen in der Redaktion zeigen. Die Branchenunternehmen hatten in den vergangenen Wochen mehrfach erklärt, dass es aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Situation und des Kostendrucks keinen Spielraum gebe, um mögliche Mautkosten zu absorbieren. Die Mehrkosten müssten vollumfänglich an die Kunden weitergereicht werden – auch auf die unvermeidbaren Lastkilometer, hieß es übereinstimmend auch von den Branchenverbänden.

Mercedes-Benz wollte sich auf Anfrage gegenüber trans aktuell nicht näher zu den Dingen äußern. „Generell stehen wir in engem Kontakt mit unseren Lieferanten hinsichtlich der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und der Auswirkungen auf die Automobilindustrie und versuchen, gemeinsame Lösungen zu finden“, erklärte eine Sprecherin.

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