Lkw-Nachfrage sinkt Trübe Aussichten für 2024

Foto: Scania

Die Nutzfahrzeug-Riesen Daimler Truck und Traton schließen das Geschäftsjahr 2023 mit einem Absatzplus ab. Rückenwind für 2024 sieht trotzdem anders aus – der Auftragseingang geht zurück.

Nach und nach veröffentlichen die großen europäischen Lkw-Hersteller dieser Tage ihre Geschäftszahlen für das abgelaufene Jahr. Und der Rückblick kann sich sehen lassen: Der Absatz ist gestiegen, von einem Rekordjahr ist an einigen Stellen gar die Rede. Ebenso klar fällt mit Blick auf den Auftragseingang aber leider auch der Trend aus für 2024: Die nächsten Monate werden wohl schwierig, die Nachfrage nach neuen Lkw ist merklich gesunken.

Eine halbe Million Daimler-Truck-Fahrzeuge

Schauen wir zuerst auf das Jahr 2023: Daimler Truck legte hier mit einem weltweiten Absatz von 526.053 Fahrzeugen im Vergleich zum Vorjahr immerhin um ein Prozent zu. Auf niedrigem Niveau massiv gestiegen ist der Verkauf von Elektro-Modellen: Insgesamt 3.443 Einheiten stehen für einen Zuwachs um 277 Prozent. In Nordamerika rollte der Konzern mit seinen Marken Freightliner, Rizon, Thomas Built Buses und Western Star 195.014 Einheiten neu aus. Dazu verließen weltweit 158.511 Fahrzeuge mit dem Mercedes-Stern die Werke. Asien, wo Daimler Truck mit BharatBenz und Fuso bekannt ist, schlug mit 161.171 Einheiten zu Buche.

Zweistelliges Absatzplus für Traton

Konkurrent Traton hat mit einem weltweiten Absatz von 338.200 Fahrzeugen sogar um satte elf Prozent im Vergleich zu 2022 zugelegt. Allein auf Lkw entfallen davon 281.300 Einheiten. Rekord! 96.700 Verkäufe gehen auf das Konto von Scania, MAN toppt die Schweden mit 116.000 Fahrzeugen dank seiner starken Bus-Sparte und des Transporters TGE. Die US-Marke Navistar wiederum erreicht einen Absatz von 88.900 Einheiten. Schlusslicht ist Volkswagen Truck & Bus aus Südamerika mit 37.200 Fahrzeugen.

Auftragseingang geht deutlich zurück

In Sachen Auftragseingang – dem Indikator für die Entwicklung des Geschäfts – liegt bei Traton aber allein Scania noch im Plus. Zum Jahresende stehen bei den Schweden 84.100 Bestellungen in den Büchern, ein Zuwachs von zwei Prozent zu 2022. MAN dagegen muss einen Rückgang um mehr als ein Fünftel auf 86.800 Fahrzeuge verkraften. Die Traton-Gruppe insgesamt vermeldet ein Minus von genau 21 Prozent auf 264.800 Einheiten. Dies sei ein Zeichen dafür, dass sich die unter anderem durch die Covid-19-Pandemie und den Krieg in der Ukraine aufgestaute Nachfrage fortschreitend normalisiere, heißt es. Es ist aber auch die Rede von Unsicherheiten in Bezug auf die wirtschaftliche Entwicklung. Immerhin: Aufgrund des hohen Auftragsbestands hat Traton in Nordamerika laut eigener Angaben Aufträge nur restriktiv entgegengenommen, dort sind also die Kapazitäten des Konzerns der Flaschenhals.

Traton-CEO Levin bleibt optimistisch

Traton-CEO Christian Levin gibt sich optimistisch, auch mit Blick auf Europa: "Während sich die Nachfrage in Europa wieder normalisiert, ist unser Auftragsbuch gut gefüllt und reicht bis ins zweite Halbjahr. Daher bin ich zuversichtlich, dass auch 2024 ein erfolgreiches Jahr für Traton und unsere Kunden wird." Ähnlich klingt das auch bei Martin Lundstedt, CEO der Volvo Group mit den Marken Volvo Trucks und Renault Trucks. Er sprach zur Veröffentlichung der Zahlen für das dritte Quartal 2023 von einer allmählichen Korrektur von einem historisch sehr hohen Aktivitätsniveau hin zu einer normalisierten, aber immer noch hohen Nachfrage. Die detaillierten Jahreszahlen seines Konzerns werden in den nächsten Tagen präsentiert, ebenso wie die aus dem Hause der Iveco Group und des Paccar-Konzerns, Mutter von DAF Trucks. eurotransport.de bleibt dran.

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